Bund-Länder-Vereinbarung zur Finanzierung von Personal und Infrastruktur soll Ausbau auf
200.000 Betreuungsplätze sichern
Wien (sk) - Bei einer Pressekonferenz präsentierte Bildungsministerin Claudia Schmied zusammen mit
dem Gemeindebundpräsidenten Bürgermeister Helmut Mödlhammer am 13.06. die Eckpunkte für den
Ausbau der schulischen Tagesbetreuung. Im Ministerrat wurde nun der 15a-Vertrag beschlossen, der mehr finanzielle
Mittel von Seiten des Bundes vorsieht. Die Regierung stockt ab 2014 die jährlichen Zuschüsse von 80 auf
160 Millionen Euro auf, mit dem Ziel, ab 2018/19 eine Betreuungsquote von 30 Prozent zu erreichen. "Neben
der erstklassigen Qualität des Angebots ist uns hier besonders wichtig, die Eltern finanziell zu entlasten.
Schon mehrfach hat die Arbeiterkammer in einer Studie die hohen Kosten für Nachhilfe aufgezeigt. Bei qualitätsvollen
Ganztagsschulen fallen diese, wie auch Hausaufgaben, weg", weist Schmied auf die Vorteile hin.
Die Bildungsministerin erläuterte, dass der 15a-Vertrag ein wichtiges Vehikel sei, um die Schulerhalter, also
in vielen Fällen die Gemeinden, beim Ausbau der schulischen Tagesbetreuung zu unterstützen. Eine direkte
Finanzierung der Gemeinden sei nicht möglich. "Für das Freizeitpersonal stocken wir ab 2015 die
Zuschüsse auf 9.000 Euro pro Gruppe und Jahr auf, für Infrastruktur von 50.000 Euro auf 55.000 Euro.
Die erstklassige Qualität der öffentlichen Schulen und ein vielfältiges Angebot sollen so sichergestellt
werden", erläutert Schmied.
Darüber hinaus gebe es weitere Verbesserungen. Die Personalkosten etwa würden nun bis 18 Uhr und nicht
wie bisher bis 16 Uhr gefördert werden. Damit könne noch weiter auf die Bedürfnisse der Eltern eingegangen
und für die Schülerinnen und Schüler eine abwechslungsreiche Betreuung sichergestellt werden. "Die
beschlossene Vereinbarung gibt Zeit in der Schule für mehr Lernen, Üben, individuelle Förderung
statt bezahlter Nachhilfe, aber auch für Freizeit. Dazu zählt Kunst und Kultur, aber auch, das ist mir
besonders wichtig, die tägliche Turnstunde", führt die Bildungsministerin aus.
Auch für die Gemeinden selbst sei eine gute Ganztagsschule entscheidend. "Sie sorgt nicht nur für
Zufriedenheit im Ort, sondern ist auch ein wichtiger Standortfaktor für Betriebsansiedelungen. Die Bürgermeister
und Bürgermeisterinnen sind für uns wichtige Schulpartner", macht Schmied klar und dankte Präsident
Mödlhammer für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Eltern hätten einen Rechtsanspruch auf eine schulische
Tagesbetreuung, wenn zwölf Kinder sie in Anspruch nehmen würden. Die verschränkte Form könne
auch klassenweise an den Standorten eingeführt werden. "Alle Familien, die eine schulische Tagesbetreuung
in Anspruch nehmen möchten, sollen eine in unmittelbarer Wohnnähe haben. Das ist mein Ziel", sagte
Schmied.
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