Jahreskonferenz der LandeskulturreferentInnen in Eisenstadt
Eisnestadt (blms) - Zur jährlichen Konferenz trafen die KulturreferentInnen der österreichischen
Bundesländer und Südtirols am 12.06. unter dem Vorsitz von Kulturlandesrat Helmut Bieler im Kultur- und
Kongresszentrum Eisenstadt zusammen. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Zusammenarbeit der Länder sowie
künftige Projekte und Strategien im Kulturbereich. „Es war ein intensiver, konstruktiver Erfahrungsaustausch,
der wichtige Ergebnisse unter anderem im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2014 gezeitigt hat“, zog Bieler zufrieden
Bilanz. Beschlossen wurde eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Landesmuseen, Büchereiwesen, Musikschulwerk
und bei Veranstaltungen zum kommenden Jubiläumsjahr, in dem sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100.
Mal jährt.
Leihgebühren zwischen Ländern abgeschafft
Ein Hauptpunkt waren die Leihgebühren zwischen den Landesmuseen untereinander und für Leihgaben aus
den Bundessammlungen. Einvernehmlich sei beschlossen worden, zwischen den Landesmuseen künftig keine Leihgebühren
zu verrechnen, berichtete Bieler. Der Bund wurde ersucht, ähnliche Regelungen im Hinblick auf dessen Sammlungen
einzuführen. Leihgebühren für Landesausstellungen können von den Ländern auf eigenes Ermessen
auch weiterhin verrechnet werden. Die Abwicklung des Leihverkehrs soll harmonisiert, die Zusammenarbeit zwischen
den Kulturinstitutionen von Bund und Land erleichtert werden.
Sonderausstellungen zum Gedenkjahr 2014
1914 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, der Fall des Eisernen Vorhangs zum 25.
Mal – Anlass für vielfältige Veranstaltungen österreichweit. Zur Vermeidung von Überschneidungen
wollen sich die KulturreferentInnen bei ihren jeweiligen Projekten abstimmen. Im Burgenland sind zu den Jubiläen
eine Hauptausstellung im Landesmuseum sowie eine Sonderausstellung im Projektraum der alten Landesgalerie beim
Schloss Esterházy geplant. Der Bund ernannte zur Betreuung der Projekte zum Gedenkjahr einen Koordinator.
Klare Regelungen für Verbleib archäologischer Funde
Da der Bund per Bescheid Grabungen (privaten) Firmen überträgt, sollen neue Regelungen im Denkmalschutzgesetz
Erhalt und Verwahrung von archäologischen Funden in der öffentlichen Verwaltung gewährleisten,
so die Forderung der KulturreferentInnen.
Landkarte der Büchereien
Auf der Grundlage der vom Bund erstellten „Büchereilandkarte“ soll die Förderung von Büchereien
auf eine neue, einheitlichere Basis gestellt werden. Beschlossen wurde von den KulturreferentInnen die Installierung
einer länderübergreifenden Arbeitsgemeinschaft unter Einbindung des Gemeindebundes, die Vorschläge
zur Optimierung der unterschiedlichen Förderlandschaft in diesem Bereich erarbeiten soll.
Musikschulwesen künftig koordiniert, „Musik der Jugend“ neu
Eine von der LandeskulturreferentInnenkonferenz beschlossene gemeinsame Bundesgeschäftsstelle für
die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU) soll künftig die Arbeit der Musikschulwerke
der Länder koordinieren. Dazu gehören Lehrplan, Kooperationen mit allgemeinen Schulen sowie Musikhochschulen,
Begabtenförderung und Weiterbildung der LehrerInnen.
Die Jugendmusikbewerbe „Musik der Jugend“ – „Prima la Musica“, „Podium Jazz Pop Rock“ und „Gradus ad parnassum“
- werden nach Einstellung der Förderung durch das Wissenschaftsministerium adaptiert; „Gradus ad parnassum“
wird bis auf weiteres eingestellt. Seitens der Kulturreferenten erging das Ersuchen an den Bund, ein neues Konzept
zu erarbeiten.
Erfahrungsaustausch und Weichenstellungen
„Ich freue mich, dass wir bei der diesjährigen Konferenz nicht nur wertvolle Erfahrungen austauschen,
sondern auch Missverständnisse ausräumen und wichtige Weichenstellungen für die künftige Kulturarbeit
vornehmen konnten“, so Kulturchef Bieler abschließend.
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