ÖVP-Paket gegen Gebühren-Lawine

 

erstellt am
13. 06. 13
14.00 MEZ

Mikl-Leitner/Mitterlehner/Juraczka: Leistbares Leben durch Gebühren-Bremse
Wien (övp-pd) - "Die Österreicherinnern und Österreicher spüren, dass die monatlichen Fixkosten steigen und am Ende des Monats weniger übrig bleibt. Grundbedürfnisse wie Wohnen, Energie und Mobilität verbrauchen einen immer größeren Teil des Haushaltsbudgets. Wir als ÖVP wollen daher dort ansetzen, wo den Menschen der Schuh drückt. Mit dem ÖVP-Gesamtpaket soll das Leben wieder leistbar werden", erklären Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, ÖAAB-Bundesobfrau Johanna Mikl-Leitner und der Wiener Landesparteiobmann Manfred Juraczka bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Gerade Gebührenerhöhungen machen die Grundbedürfnisse teuer. Daher sprechen wir uns für eine gesetzlich verankerte Gebühren-Bremse aus", betont Mikl-Leitner. Auch die Wirtschaft leide unter den stetig steigenden Fixkosten, vor allem in der Bundeshauptstadt: "Hätte Wien mehr Dynamik, wäre ganz Österreich wettbewerbsfähiger und noch besser aufgestellt. Die Negativpunkte, die Wien im internationalen Standortvergleich nach unten drücken, sind vor allem die hohen Steuern und Abgaben, die hohen Lohnnebenkosten und die übersteigerte Bürokratie. Hier müssen wir ansetzen", betont Mitterlehner. Juraczka sieht die rot-grüne Wiener Stadtregierung gefordert: "Wien hat die höchste Arbeitslosigkeit aller Bundesländer in Österreich und Rot-Grün setzt seinen Bürgern einer Gebührenlawine aus. Bürgermeister Häupl muss endlich die notwendigen Reformen angehen!"

Bei den Gebührenerhöhungen ist Wien klarer Spitzenreiter in Österreich: Allein 2011 und 2012 kam es zu eklatanten Steigerungen, bei denen etwa die Parkgebühren um 66,6 Prozent, Wasser um 33 Prozent, die Hundeabgaben um 65,1 Prozent oder die Gaspreise um 15,1 Prozent angehoben wurden. Durch diese horrenden Gebührenanhebungen wurde für eine vierköpfige Familie in nur fünf Jahren das Leben um rund 400 Euro teurer. Die ÖVP setzt daher auf klare Maßnahmen gegen diese Teuerung. "Gebühren dürfen kein Körberlgeld auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger sein. Fakt ist, dass die Stadt Wien zwischen 2001 und 2010 mehr als eine Milliarde Euro zu viel an Gebühren kassiert hat. Diese Gebührenlawine belastet jeden einzelnen", so Mikl-Leitner. Die ÖVP fordert daher klare Gebührentransparenz und Kostenwahrheit ein. Gesetzlich verankert werden soll das in einer Gebührenbremse. "Wir wollen dazu einen eigenen Senat, bestehend aus Vertretern des Bundes, der Gemeinden und des Rechnungshofes, installieren, der darüber entscheidet, ob Anhebungen gerechtfertigt sind", erklärt Mikl- Leitner. Zudem soll es einen Automatismus bei Gebührensenkungen geben, um bei etwaigen geringeren Kosten diese Ersparnis an die Bürger weiterzugeben. Die ÖVP will außerdem ein bundesweites Gebührenranking, um den Menschen einen klaren Vergleich zwischen den einzelnen Gemeinden zu ermöglichen.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner verweist auf Probleme bei der Entwicklung des gesamten Standorts Österreichs, weil Wien sein im internationalen Vergleich hohes Potential nicht genügend ausnütze: "Bei Standort-Rankings sind die Abgaben und die Steuerentwicklung wichtige Faktoren. Wien hat aber eine besonders negative Tendenz, weil es die Abgaben beträchtlich erhöht hat. Allein im Jahr 2012 gab es eine zusätzliche Belastung von rund 100 Millionen Euro für Unternehmen. So wird der Standort Wien behindert, sein Potential auszuspielen", betont Mitterlehner. "Wien ist für ganz Österreich ein wichtiger Faktor, der aber nicht das nötige Wachstum aufweist: Wien hatte 2012 mit 0,3 Prozent nach Kärnten mit 0,1 Prozent das niedrigste Wachstum aller Bundesländer in Österreich." Auch bei der Arbeitslosenquote ist Wien mit derzeit 9,3 Prozent deutlich über dem Österreich-Schnitt von 6,7 Prozent. Der Wirtschaftsminister kritisiert die fehlende Dynamik, die zu langen Genehmigungsverfahren und das fehlende unternehmerfreundliche Klima, was die Bundeshauptstadt in internationalen Ranking belaste: "Deshalb fordern wir aus Sicht des Standorts, dass alle Einrichtungen effizienter werden, sich dem Wettbewerb der Kosteneffizienz stellen und Gebührenerhöhungen nicht an die Unternehmer ausgelagert werden. Im Gegensatz dazu tragen unsere Vorschläge zu mehr Transparenz, Wettbewerb und damit niedrigeren Kosten bei."

Vor allem der Mittelstand leide unter der Gebührenlast in Wien, betont ÖVP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka: "Unter Rot-Grün kommt Wien immer mehr in eine wirtschaftspolitische Schieflage." Dass Österreich im EU-Vergleich bei der Arbeitslosigkeit gut dasteht, Wien aber einen traurigen Rekord bei der Arbeitslosigkeit führt, zeige das Versagen der rot-grünen Regierung auf. In Wien wird "ein immer arbeitsplatzfeindlicheres Klima geschaffen", so Juraczka. Und: Wien leidet unter einer Rekordverschuldung. "Während wir 2009 1,8 Milliarden Euro an Schulden aufgewiesen haben, stand der Schuldenstand 2012 bereits bei 4,35 Milliarden Euro. Trotz der massiven Gebührenlawine, die der Stadt allein im Jahr 2012 Mehreinnahmen von 142 Millionen Euro gebracht hat, hat sich an der Neuverschuldung nichts geändert", kritisiert Juraczka die Arbeit des Wiener Bürgermeisters. "Der Wiener Weg der einseitigen Budgetsanierung auf Kosten der Bevölkerung ist gescheitert. Es gelingt nicht, das Budget in den Griff zu bekommen, es gibt keinerlei Reformmaßnahmen und es ist noch immer Usus, dass Beamte des öffentlichen Dienstes durchschnittlich mit 53 Jahren in Pension gehen. Jetzt geht es darum, nachzudenken, wie man sparen kann, ohne Leistungen für Bevölkerung einzuschränken. Also nützen wir endlich die Einsparungspotentiale der Stadt und gehen Reformen an", so Jurazka abschließend.

 

 

 

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