Wirtschaft und interreligiöser Dialog als Felder der Zusammenarbeit
Wien (bmeia) - „Sri Lanka verzeichnet ein rasantes Wirtschaftswachstum mit Zuwächsen bis zu 7%. Österreichische
Firmen nutzen diese Marktchancen zunehmend und punkten mit Expertise im Spitalssektor, bei der Wasseraufbereitung
sowie bei der Errichtung von Brücken und Eisenbahninfrastruktur. Auf beiden Seiten besteht ein starkes Interesse
an der Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen. Mit Soft Loans im Umfang von 136 Millionen Euro unterstützen
wir die heimische Exportwirtschaft und leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Sri Lankas“, erklärte
Staatssekretär Reinhold Lopatka nach seinem Gespräch mit Außenminister Gamini Lakshman Peiris,
der zuvor mit Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger zusammengetroffen war.
Für Herbst kündigte Außenminister Peiris den Besuch einer sri-lankischen Wirtschaftsdelegation
in Österreich an, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. „Sri Lanka sieht Wien als
Tor nach Mittel- und Südosteuropa und möchte von hier aus seine Kontakte in die Region weiter entwickeln.
Umgekehrt zieht es immer mehr Touristen aus Europa und Österreich nach Sri Lanka. Wir unterstützen den
weiteren Ausbau des sri-lankischen Tourismussektors, etwa mit Stipendien für Lehrgänge an der Tourismusschule
in Klessheim“, so der Staatssekretär.
„Wien ist für Sri Lanka aber auch als Sitz internationaler Organisationen von Bedeutung. Hier gibt es von
österreichischer Seite das Angebot zur Kooperation im Rahmen der Anti-Korruptionsakademie sowie im interreligiösen
Dialog, wo Sri Lanka als multireligiöser und multiethnischer Staat viel einbringen kann“, hielt Lopatka fest.
Außenminister Peiris zeigte großes Interesse an der Arbeit des König Abdullah Dialogzentrums und
betonte die Bedeutung des Dialogs als Mittel der Konfliktprävention. Positiv hervorgehoben wurde Österreichs
Engagement für Abrüstung und Non-Proliferation. Sri Lanka wolle bei diesen Fragen verstärkt als
Brückenbauer in der Region aktiv werden.
Staatssekretär Lopatka würdigte die Anstrengungen Sri Lankas im Versöhnungs- und Wiederaufbauprozess
seit dem Ende des Bürgerkriegs und erkundigte sich nach der Umsetzung der Empfehlungen der nationalen Kommission
für Versöhnung. Außenminister Peiris informierte, dass der Fokus auf der Wiederansiedlung von Binnenvertriebenen
und auf deren Grundversorgung liege. Die wirtschaftliche Entwicklung der Nordprovinz sei ein Pfeiler der Versöhnungspolitik.
„Die Provinzwahlen im Herbst sind eine Chance für die Bildung einer neuen tamilischen Führungsspitze.
Sri Lanka befindet sich im Aussöhnungsprozess auf einem guten Weg. Die Wunden eines mehr als 25 Jahre langen
Konflikts können nicht in kurzer Zeit verheilen“, so der Staatssekretär abschließend.
Für 2014 ist anlässlich des 60-jährigen Jubiläums diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich
und Sri Lanka ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm und die Fortsetzung des Besuchsaustauschs geplant.
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