Re-Industrialisierung schafft Wachstum und Arbeitsplätze in Europa - Energiepreise, faire
Wettbewerbsbedingungen und schnellere Freihandelsabkommen im Fokus der EU-Kommission
Wien/Brüssel (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner unterstützt den am Nachmittag
des 11.06. in Brüssel von der EU-Kommission präsentierten Europäischen Aktionsplan für die
Stahlindustrie. "Die Stahlindustrie ist mit ihren 360.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 190 Milliarden
Euro pro Jahr ein wichtiger Faktor für Wachstum und Beschäftigung am Standort Europa. Allerdings steht
die Branche aufgrund der steigenden Konkurrenz aus China und teils hohen Rohstoff- und Energiepreisen in einem
scharfen internationalen Wettbewerb und muss daher gezielt unterstützt werden. Nur so können wir das
Ziel einer Re-Industrialisierung erreichen", betont Mitterlehner.
Der Aktionsplan sieht ein Bündel an Maßnahmen und Zielen vor, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit
und Investitionen unterstützt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf den Energiepreisen. "Die Energiepreise
sind mehr denn je ein wichtiger Standortfaktor und müssen daher auch in der Energie- und Klimapolitik stärker
berücksichtigt werden. Eine Verlagerung von in Europa vergleichsweise klimaschonender Produktion führt
global zu höheren Emissionen und nützt somit weder dem Klima noch dem Wirtschaftsstandort", bekräftigt
Mitterlehner.
Ein weiterer Schwerpunkt des Aktionsplans liegt auf der Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen und geringerer
Hürden für den internationalen Markteintritt. "In Zukunft muss die Stahlindustrie noch stärker
auf die Erschließung neuer Märkte mit neuen spezialisierten Produkten setzen, um global konkurrenzfähig
zu bleiben. Dafür braucht es keine Subventionswettläufe, sondern faire Handelspraktiken und gleichzeitig
schnellere Abschlüsse von Freihandelsabkommen mit Drittstaaten", betont Mitterlehner.
Europäische Lösungen sind, wie im Aktionsplan angeführt, auch für die ausreichende Versorgung
der Industrie mit wichtigen Rohstoffen notwendig. "Österreich beteiligt sich daher aktiv an der Rohstoffinitiative
der EU-Kommission, die auf einen faireren Zugang der Unternehmen zu Rohstoffen auf dem Weltmarkt, die bessere Versorgung
aus europäischen Quellen und mehr Ressourceneffizienz setzt", so Mitterlehner. Wichtig seien in diesem
Zusammenhang auch bessere Rahmenbedingungen für das Aufkommen und die Wiederverwertung von Stahl- und Eisenschrott
in der EU, um den Verlust in Drittstaaten zu reduzieren und den Mangel der Industrie zu beheben.
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