Zinsfreie Kredite für Unternehmen aus dem ERP-Fonds - Gebührenfreie Haftungen und
Garantien - Unterstützung für Betriebe aus Gewerbe, Handwerk, Industrie und Tourismus
Wien (bmwfj) - Auf Initiative von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat der Ministerrat am 11.06.
ein neues Maßnahmenpaket zur Hochwasserhilfe für Betriebe beschlossen: "Damit können wir die
vom Hochwasser betroffenen Unternehmen mit zinsfreien ERP-Krediten und gebührenfreien Haftungen und Garantien
unterstützen. Unser Angebot ermöglicht die rasche Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes
und die Fortführung des Betriebs", erläutert Mitterlehner. "Wir wollen die Wirtschaft als starker
Partner auf allen Ebenen unterstützen. Das gilt auch und besonders in schwierigen Zeiten."
So wie beim Hochwasser 2002 ist geplant, unter Einbindung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) ein Kreditvolumen
von bis zu 400 Millionen Euro aus dem ERP-Fonds zur Verfügung zu stellen. Die entsprechenden Kredite sind
zinsenfrei für ein Volumen von bis zu 100 Prozent der für den ERP-Fonds relevanten Schadenssumme und
werden mit einer Laufzeit von sechs Jahren angeboten. Die tilgungsfreie Zeit wird im Vergleich zu herkömmlichen
ERP-Krediten von zwei auf drei Jahre erhöht. Die Kredite starten ab 10.000 Euro (ERP-Kleinkredite) und gehen
bis zu einer Kreditobergrenze von 7,5 Millionen Euro. Es wird kein Zuzählungsentgelt verrechnet. Das vergebene
ERP-Kreditvolumen belastet das Bundesbudget nicht, weil diese Kredite aus den Rückflüssen eines Sondertopfes
vergeben werden, der Österreich von den USA seinerzeit im Rahmen des Marshall-Planes zur Verfügung gestellt
wurde.
Berechnungsgrundlage für die ERP-Hilfe ist die von den Schadenskommissionen der Länder bzw. des Katastrophenfonds
festgestellte Schadenssumme abzüglich der Mittel aus dem Katastrophenfonds sowie von Versicherungsleistungen
("Restschaden"). Gefördert werden können betriebliche Investitionen, Warenlager und notwendige
Aufwendungen (z.B. Reparatur, Reinigungs- und Räumungskosten). Nicht förderbar sind Schäden, die
durch eine Betriebsunterbrechung entstehen. Die Abwicklung erfolgt über die ERP-Treuhandbanken bzw. bei Ansuchen
aus dem Tourismus und der Freizeitwirtschaft über die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT).
Als zweite Maßnahme des Pakets wird das Garantieinstrumentarium der Förderbank Austria Wirtschaftsservice
und der ÖHT mit Sonderkonditionen zur Verfügung gestellt. "Dabei entfallen für den Gewerbe-,
Industrie- oder Tourismusbetrieb die Bearbeitungsgebühren und Garantieentgelte", betont Mitterlehner.
Weitere Infos zu diesen Unterstützungsmaßnahmen gibt es bei der aws unter der Förder-Hotline 01
501 75-100 sowie bei der ÖHT unter der Nummer 01 515 30 22
Schnelle Direkthilfe für Familien
Zusätzlich zur Hochwasser-Unterstützung für die Wirtschaft hat das Familienministerium schon in
der Vorwoche einen Fonds für den Familienhärteausgleich eingerichtet. "Damit wollen wir unverschuldet
in Not geratene Familien möglichst rasch und unbürokratisch unterstützen", betont Mitterlehner.
Nach einem verkürzten Prüfverfahren stehen bis zu 2.000 Euro als Ersthilfe für Hochwasser-Betroffene
zur Verfügung. Je nach Schadenausausmaß sind auch höhere Unterstützungen möglich, wobei
dafür eine vertiefende Prüfung nötig ist und Hilfeleistungen von anderen Stellen berücksichtigt
werden müssen.
Grundvoraussetzung für eine Förderung ist der Bezug der Familienbeihilfe, wobei Schäden an Ferienhäusern
oder Ferienwohnungen nicht unterstützt werden können. Nähere Informationen zu den Anspruchsvoraussetzungen
gibt es auf der Homepage des Familienministeriums http://www.bmwfj.gv.at
und beim Bürgerservice unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800/240258.
Antragsformulare stehen auf http://www.bmwfj.gv.at zum
Download zur Verfügung.
|