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NÖ Zementwerk soll internationalen Standard setzen |
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Mannersdorf (nöwpd) - Die seit 2012 laufende erste Großanlage mit Katalysatortechnik in Österreich, die den Stickstoff-Ausstoß im Zementwerk der Lafarge Perlmooser GmbH in Mannersdorf am Leithagebirge verringern soll, kämpft noch mit Kinderkrankheiten. Die um 12 Millionen Euro errichtete Anlage "verstaubt" derzeit im Betrieb und muss immer wieder gereinigt werden. Im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst betont Felix Friembichler, Geschäftsführer der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie, dass man solche neuen Technologien nur im Vollbetrieb testen könne und man mit den Erkenntnissen daraus bereits an einer Lösung arbeite. "Sobald alles nach Plan läuft, werden alle 166 Lafarge-Werke in aller Welt weltweit auf diese Technologie umgestellt. Wir können stolz sein, dass Niederösterreich hier eine Vorreiterrolle spielt und vormacht, wie sauber Zementwerke sein können", betont Friembichler. Aber auch das zweite Zementwerk in Waldegg im Piestingtal, das zur Wopfinger Baustoffindustrie GmbH gehört, ist unter den zehn schadstoffärmsten in ganz Europa zu finden. Hier ist man jedoch einen anderen Weg gegangen und hat eine Abgasnachverbrennungsanlage installiert. In Mannersdorf beträgt die Jahresproduktion 1,1 Millionen Tonnen Zement, und in Waldegg werden jährlich etwa 1,4 Millionen Tonnen Kalkstein zu Zement verarbeitet. Das leidige CO2-Thema bleibt noch immer ein Wermutstropfen für die Zementindustrie. Der Vorstandsvorsitzenden der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie Rudolf Zrost schüttelt vor allen wegen der unklaren Regelung der Zertifikate den Kopf: "Derzeit haben wir ein Provisorium, wir brauchen aber Planungssicherheit, weil wir die Ausgaben budgetieren und in den Bilanzen entsprechend ausweisen müssen. Das ist in der derzeitigen Situation fast nicht möglich." Zrost fordert aber auch eine Absenkung der Kostenbelastung der Zementindustrie bei den Ökostrombeiträgen und bei den Beiträgen nach dem Altlastensanierungsgesetz, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. "Diese hohen Belastungen haben wir nur in Österreich. In Deutschland ist sie nicht einmal halb so hoch", betont Zrost und fordert dringend eine europäische Harmonisierung dieser Beiträge, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. 2012 hat die österreichische Zementindustrie trotz eines leichten Produktionsanstiegs um gut 0,7 Prozent auf 4,46 Millionen Tonnen einen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent auf 375 Millionen Euro hinnehmen müssen. Grund dafür war der sinkende Zementpreis. In ganz Österreich beschäftigt die Zementindustrie 1.163 Mitarbeiter und bildet 105 Lehrlinge aus. |
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Informationen: http://www.zement.at |
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