LH Kaiser: Kritisches Hinterfragen aller Strukturen notwendig zur gedeihlichen Entwicklung
der Bildungslandschaft Kärntens
Klagenfurt (lpd) - Unter dem Motto "FH Kärnten am Puls der Zeit" fand am 21.06. der 7. Sommerempfang
in den Science & Energy Labs der FH Kärnten in Villach statt. Lehrende, Studenten sowie Partner aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Politik und Medien fanden sich zum Meinungsaustausch ein. Bildungs- und Fachhochschulreferent Landeshauptmann
Peter Kaiser nutzte die Gelegenheit zu einem Appell, offen über Reformen und Strukturänderungen zu diskutieren.
"Bildung ist keine appetitanregende Vorspeise, keine erste Hauptplatte und keine abrundende Nachspeise, sondern
war, ist und wird immer Hauptspeise jedes Lebensmenüs sein", betonte der Landeshauptmann. Das müsse
der Hauptpunkt sein, auf den die Politik ihr Hauptaugenmerk setzt. Bildung habe gesellschaftspolitischen und emanzipatorischen
Charakter, sie müsse hinterfragen und prüfen, ob Veränderungen notwendig seien, um die Gesellschaft
vorwärts zu bringen, sagte Kaiser. Daher sei vom heutigen Standpunkt auch zu hinterfragen, ob das FH-Wesen,
würde es heute installiert werden, genauso aussehen würde wie damals als es eingeführt wurde. Damals
habe man Bildung regionalisieren wollen, sogar sieben Standorte habe man in Planung gehabt. "Zwischen 2.000
und 2.500 Studierende waren als Ausgangspunkt angedacht, was aber nur partiell erreicht wurde", so der Fachhochschulreferent.
Angesichts der Ressourcenknappheit würde die Entscheidung heute sicher anders aussehen, daher sei es notwendig
Alles kritisch zu hinterfragen, keine starren Festlegungen zu haben und Kompromisse zu schließen. "Die
aktuellen Überlegungen sind von einem positiven neuen Geist getragen, Gemeinsamkeit wird in den Mittelpunkt
gestellt", sagte Kaiser und forderte auf, diese positive Stimmung zu nützen. Die Standort- und Studienfrage
sowie die Zuordnungen seien so zu lösen, dass die Wissenslandschaft in den Mittelpunkt gestellt werde.
"Alle Bildungsagenden - von der frühkindlichen Erziehung, über das Pflichtschulwesen und den Höheren
Schulen bis hin zur tertiären Ausbildung - sind in meinem Referat gebündelt", berichtete der Landeshauptmann.
Das sei eine große Herausforderung, aber auch Chance. "Dafür brauche ich Unterstützung und
kritische Reflexion, denn es geht um eine gemeinsame gedeihliche Entwicklung des FH-Wesens und der Bildungslandschaft
des Landes Kärnten", betonte der Bildungsreferent.
"Es ist nicht einfach den Spagat zwischen den Fortschritten der Wissenschaften und den Anforderungen der Berufe
zu machen", sagte Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof Erich Leitner. Aber es gebe einen qualitativ sehr selektiv
ausgewählten Lehrkörper und die die Absolventen seien sehr gefragt.
"In den nächsten Monaten muss gemeinsam überlegt werden, wie die FH Kärnten in Zukunft noch
besser aufgestellt werden kann, um Kärnten als Hochschulort noch besser zu positionieren", so Dietmar
Brodel, Rektor der FH Kärnten.
"Es ist wichtig, die Kräfte zu bündeln und gemeinsame Strategien zu entwickeln, damit unsere Bildungslandschaft
den jungen Menschen maximale Möglichkeiten bietet", betonte Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Freunschlag.
Unter den zahlreichen Anwesenden waren Landtagspräsident Reinhart Rohr, Infineon-Vorstand Monika Kircher,
Superintendent Manfred Sauer, Marlies Krainz-Dürr, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten,
Martin Hitz, Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften der Alpen Adria Universität und zahlreiche
Mitglieder des FH-Aufsichtsrates und des FH-Kuratoriums.
An den vier Standorten der FH Kärnten in Klagenfurt, Villach, Spittal und Feldkirchen gibt es derzeit rund
2.000 Studierende. Im vergangenen Studienjahr wurden 31 Studiengänge in den Bereichen Engineering & IT,
Wirtschaft & Management, Bauingeieurwesen & Architektur sowie Gesundheit & Soziales angeboten. Die
FH bietet 17 unterschiedliche Bachelor-Studienrichtungen und 14 Masterstudiengänge an. Im Herbst des vergangenen
Jahres wurde der Bachelorstudiengang "Wirtschaftsingenieurwesen" neu gestartet. Aktuell stehen für
Herbst zwei weitere Studiengänge zur Genehmigung an: Design & Engineering (Villach), Disability &
Diversity Management (Klagenfurt).
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