Libyens größte Raffinerie holt Profitaucher aus Oberösterreich
Wolfsegg am Hausruck (ndc) - Die Berufstaucher der Nautilus Dive Company, mit Sitz in Wolfsegg am Hausruck
sind bei den heimischen Bau- und Energieriesen schon lange für ihr Know-how bei Unterwasserarbeiten bekannt.
Jetzt werden die Taucher zu einem Spezialeinsatz nach Libyen gerufen: Im Golf von Syrte soll jetzt die Hafenanlage
der größten Ölraffinerien saniert werden.
Taucheinsatz in Hafenbecken
Der Küstenort Ras Lanuf ist ca. 650 km von der Libyschen Hauptstadt Tripolis entfernt. Seit 30 Jahren
wird dort Öl raffiniert, heute ist die staatliche Ras Lanuf Refinery mit einer Tageskapazität von 35.000
m3 eine der wichtigsten Raffinerien Libyens. Doch die Anlage ist in die Jahre gekommen, und darum soll das 50.000
m2 große Hafenbecken, in dem die Öltanker beladen werden, von oberösterreichischen Unterwasserprofis
saniert werden. Für die Inspektion der 3.500 Stützpfeiler, die Erstellung eines Sanierungskonzeptes und
schließlich für die Generalsanierung sind ab Sommer 12 Taucher und 2 Taucheinsatzleiter der Nautilus
Dive Company für die Ölbranche im Einsatz.
Schwierigste Bedingungen
Die Bautaucher sind schwierige Aufgaben und schwer zugängliches Gelände von ihren Einsätzen
in Österreich gewöhnt, aber dennoch ist die Inspektion der Hafenanlage eine besondere Herausforderung.
Denn zusätzlich zu Schusswechseln, Explosionen und Milizen, können die Taucher auch bei den Arbeitseinsätzen
unter Wasser nicht detonierte Kriegsrelikte und Munitionsreste finden.
Schon zuhause in Österreich muss im Vorfeld gründlich geplant werden: Denn durch die Abgeschiedenheit
der Raffinerie wäre es fatal, wenn auch nur ein kleines Teil vergessen würde. Was bei Aufträgen
in Österreich kein Problem ist, wäre in Libyen mit enormem Aufwand verbunden. "Wir blicken diesem
Einsatz mit großer Spannung entgegen: Die riskante Anreise 650 km durch die Wüste, das Koordinieren
der Tauchergruppen in dieser großen Anlage, und ständig auf der Hut sein, damit man im Krisenfall schnell
reagieren kann. Das lässt natürlich keinen Taucher kalt", so Taucheinsatzleiter Konrad Steinkellner.
Unterwasserarbeit gefragt
"Dieser Auftrag ist der größte unserer Firmengeschichte - eine große Chance für uns,
in der Ölbranche und im Offshore-Bereich Fuß zu fassen" berichtet Geschäftsführer Markus
Distler. Die Bautaucher der Nautilus Dive Company haben sich in den letzten 20 Jahren als Marktführer in Österreich
bewiesen. Dabei sind ihre Unterwasserarbeiten in verschiedensten Branchen gefragt: "Unterwasserbeton bei Großbaustellen
sowie Montage- und Kontrollarbeiten an Kraftwerken sind unsere Haupttätigkeit. Im letzten Jahr haben wir uns
auch auf die Ausbildung von Industrietauchern konzentriert, und das 'Berufstaucher-Ausbildungszentrum Österreich'
gegründet", so Distler.
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