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Arbeitsmarkt
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erstellt am
01. 07. 13
14.00 MEZ
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Hundstorfer:
Mit Konjunkturpaket können wir Wirtschaftseinbruch gut gegensteuern
Wirtschaftsprobleme in Europa wirken sich auf österreichischen Arbeitsmarkt aus -
europaweite Beschäftigungsimpulse notwendig
Wien (sk) - Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer stellte am 01.07. bei einer Pressekonferenz zusammen mit
AMS-Vorstandschef Herbert Buchinger die Arbeitsmarktdaten für Juni vor. So sind 242.242 Menschen in Österreich
ohne Beschäftigung. Das sind 10,1 Prozent mehr als im Vergleichzeitraum vom Vorjahr. "Dieser Anstieg
ergibt sich vor allem aus der Tourismus- und der Baubranche. Mit dem von der Regierung geschnürten Konjunkturpaket
können wir hier gut gegensteuern. Vor allem Investitionen in den sozialen Wohnbau haben enorme Beschäftigungsimpulse.
Die 246 Millionen, die im Konjunkturpaket vorgesehen sind, haben einen Hebeleffekt von zwei Milliarden Euro. Das
bedeutet, dass 10.000 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden. Damit können wir dem Konjunktureinbruch
gut entgegensteuern", betonte Hundstorfer.
Die Arbeitslosenzahlen seien trotz Anstieg nach wie vor die niedrigsten in Europa. Bei der Jugendarbeitslosigkeit,
die nur unterproportional angestiegen ist, liegt Österreich auf Platz zwei hinter Deutschland mit einem ähnlich
niederen Prozentsatz von 8 Prozent (im Vergleich Deutschland 7,5 Prozent). Am Mittwoch findet in Berlin ein europäischer
Arbeitsmarktgipfel mit den Regierungschefs und zuständigen Ministerinnen und Ministern statt. Denn die Arbeitsmarktzahlen
hätten auch eine europäische Dimension, wie Hundstorfer betonte. "68 Prozent unserer Exporte gehen
in die Europäische Union. Bricht die Nachfrage europaweit ein, dann hat das Auswirkungen auf Österreich.
Deswegen brauchen wir europaweite Beschäftigungsimpulse", sagte der Minister. In Berlin wird er zusammen
mit Bundeskanzler Werner Faymann "den Exportschlager" duales Ausbildungssystem vorstellen, das mittlerweile
von vielen Staaten, zuletzt Schweden, nach österreichischem Vorbild übernommen werde.
Wichtig sei auch die Höherqualifizierung von Arbeitslosen. Neben dem Nachholen von Bildungsabschlüssen
gebe es zahlreiche Aufstiegsprogramme für Arbeitslose aus allen Bereichen. "Wir wollen aber, dass alle
eine Chance am Arbeitsmarkt haben. Die niedrige Gesamtzahl bringt dem oder einzelnen Arbeitslosen nichts. Deswegen
setzen wir weiter auf alle Instrumente, die wir haben. Von Jugendcoaching, Produktionscoaching bis zu diversen
Programmen zur Höherqualifizierung", erklärt der Minister. Nach der Ausbildungsgarantie für
Jugendliche sei es nun wichtig den Fokus auch auf ältere Beschäftigungslose zu legen. "Wir wollen
eine Beschäftigungsgarantie für ältere Menschen, um sie in den Arbeitsmarkt zu reintegrieren. So
wird es die Eingliederungsbeihilfe schon ab dem 45. Lebensjahr geben. Die Deckung des Lebensunterhalts wird künftig
jährlich an die Inflation angepasst und zahlreiche Schulungs- Pilotprojekte werden ab 2014 starten",
erklärt Hundstorfer einige der Maßnahmen und fügt an: "Die Rechung ist ganz einfach. Jeder
Mensch in Beschäftigung zahlt durchschnittlich 18.200 Euro an Steuern, jeder Beschäftigungslose kostet
durchschnittlich 19.000 Euro. Jeder Arbeitslose weniger ist ein Erfolg."
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Kickl: Triste Arbeitsmarkt-Realität nicht mehr länger zu leugnen
Paralleler Anstieg bei Ausländern und Unqualifizierten beweist verfehlte Zuwanderungspolitik
Wien (fpd) - "Seit Jahren und ganz besonders in den letzten Monaten versucht die SPÖ, die dramatisch
steigenden Arbeitslosenzahlen mit beschönigenden Floskeln zu übertünchen, doch die traurige Realität
wird Monat für Monat deutlicher sichtbar", reagiert FPÖ-Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl auf die
Arbeitslosenzahlen. "Dazu kommt noch, dass die Folgen der Alpine-Pleite für den Arbeitsmarkt heute noch
nicht absehbar und damit natürlich in der schon katastrophal genug ausgefallenen Juni-Statistik auch nicht
enthalten sind", stellt Kickl fest.
Auffällig an der aktuellen Statistik sei, dass der Anstieg der ausländischen und der unqualifizierten
Arbeitskräfte parallel und viel stärker als der Durchschnitt ausgefallen sei. "Hier gibt es - wie
jeder, der die Realität anerkennt, weiß - große Überschneidungen. Die Ausländer, die
Rot und Schwarz seit Jahrzehnten ins Land holen, sind ganz sicher nicht diejenigen, die unsere Wirtschaft braucht
und die als Bezieher guter Gehälter unser Sozialsystem auch nur in irgendeiner Weise stützen. Ganz im
Gegenteil: In der Krise werden sie zur zusätzlichen Belastung", so der FPÖ-Sozialsprecher.
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Bucher: Stürmische Zeiten brauchen mehr als nur plakative Worthülsen
Wien (bzö) - "Die stürmischen Zeiten am österreichischen Arbeitsmarkt gibt es schon
seit über fünf Jahren, Faymann und sein Haus-und-Hof-Beschöniger Hundstorfer hätten also mehr
als genug Zeit gehabt, dieser dramatischen Entwicklung mit sicherer Hand entgegenzuwirken", kritisierte BZÖ-Obmann
Josef Bucher angesichts der Arbeitslosenzahlen. "Auf SPÖ-Werbeplakaten den Kampf um jeden Arbeitsplatz
zu affichieren, ist eindeutig zu wenig. Die Menschen brauchen einen krisensicheren Job, keine plakativen Worthülsen",
so Bucher weiter.
Der BZÖ-Obmann fordert einen sofortigen Masterplan gegen die Arbeitslosigkeit. "Das BZÖ hat bereits
unzählige Vorschläge für eine Verbesserung der prekären Arbeitsmarktlage präsentiert und
auch beantragt. SPÖ und ÖVP lehnten aber ab", so Bucher und abschließend: "Es ist die
Aufgabe der Politik, gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und die Unternehmen zu sorgen, weil nur die
Wirtschaft und die Unternehmen auch Arbeitsplätze schaffen. Es ist höchste Zeit, dass Rot und Schwarz
aus ihrem Regierungskoma aufwachen und endlich agieren statt billige Wahlpropaganda zu plakatieren."
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Schatz: Zu langes Wegschauen provoziert neue Rekordarbeitslosigkeit
Grüne für "Green New Deal" für neue und langfristige Beschäftigung
Wien (grüne) - "Der neue Negativrekord der Arbeitslosen ist erschreckend, die Folgen der Wirtschaftskrise,
des Sparkurses und des fehlenden Gegensteuerns werden nun für immer mehr Menschen spürbar", sagt
Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen. "Das Faymann-Spindelegger-Paket kommt zu spät
und kann längerfristig keine Jobs sichern", so Birgit Schatz. Einige Maßnahmen gehen zwar in die
richtige Richtung, es handelt sich aber zum Teil um längst beschlossene Maßnahmen und der Arbeitsmarkteffekt
wird deutlich überschätzt. "Das teure Wahlzuckerl raubt uns womöglich Spielräume für
die Schaffung langfristiger Beschäftigung in Zukunftsbranchen", äußert sich Schatz.
"Diese Krise erfordert jetzt dringend ein vorausschauendes Gegensteuern mit einem intelligenten Maßnahmenmix
aus Investitionen in Zukunftsbranchen im Umwelt- und Sozialbereich sowie in Forschung und Bildung, sowie eine steuerliche
Entlastung des Faktors Arbeit", fordert Schatz.
Seit Monaten jagt eine Insolvenz die andere, von der Alpine, Niedermayr, über dayli bis doubrava. Zwei Drittel
der ÖsterreicherInnen hat Angst vor einem Jobverlust. Die Regierung hat einfach zu lange abgewartet, die Massenentlassungen
zeichnen sich seit Monaten ab. "Noch bei Budgeterstellung wurde behauptet, dass es keinen Spielraum für
Investitionen gibt. Jetzt plötzlich kann Geld ausgeben werden ohne strukturell etwas bei Einnahmen oder Ausgaben
zu tun", wundert sich Schatz.
"Die Krise am Arbeitsmarkt ist strukturell und kann durch relativ kurzfristige Investitionen in Bauprojekte
nicht gelöst werden", so Schatz. Die jüngsten Arbeitslosendaten zeigen, dass es für jene, die
ihren Job verlieren, immer schwieriger wird einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die Gruppe jener, die am Arbeitsmarkt
an den Rand gedrängt wird, also Menschen ab 50, LeiharbeiterInnen und sozial benachteiligte Menschen wird
immer größer. "Die jüngsten Daten zeigen auch, dass es nicht ausreicht, Menschen in Schulungen
unterzubringen. "Ich schätze den Ausbau der Qualifizierung und Unterstützung für benachteiligten
Gruppen der Hundstorfer'sche Arbeitsmarktpolitik sehr, aber es fehlen zunehmend die Jobs, für die Zeit nach
der Schulung, sagt Schatz.
"Kurzfristige Feuerwehrmaßnahmen sind also bei weitem nicht genug, um den gegenwärtigen Herausforderungen
am Arbeitsmarkt gerecht zu werden, fordert Schatz. Es braucht viele neue und sichere Beschäftigungsmöglichkeiten,
die erst geschaffen werden müssen. "Die Menschen brauchen Perspektiven und Planbarkeit und die wollen
wir Grüne ihnen geben. Es ist höchste Zeit für einen wirtschafts- und beschäftigungspolitischen
Strategiewechsel, für einen Green New Deal mit nachhaltigen und langfristig wirksamen Investitionen in Umwelttechnologie,
Energiewende und hochwertige soziale Dienstleistungen sowie eine steuerliche Entlastung des Faktors Arbeit",
so Birgit Schatz.
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Achitz: Maßnahmen, damit die ArbeitnehmerInnen länger in Beschäftigung
bleiben können
Befragung: 64 Prozent wollen, dass Unternehmen mit zu wenig Älteren Malus zahlen müssen
Wien (ögb) - "Die aktuellen Daten zeigen, dass die Wirtschaftskrise jetzt auch auf den österreichischen
Arbeitsmarkt durchschlagen, und die Hauptleidtragenden sind die Über-50-Jährigen", sagt Bernhard
Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr
um 16 Prozent gestiegen. "Wir müssen darauf schauen, dass die Arbeitsbedingungen besser und gesünder
werden, damit die Menschen länger arbeitsfähig bleiben. Das Ziel ist, dass weniger Menschen arbeitslos
werden. Wirksame Maßnahmen sind notwendig, die es den Menschen ermöglichen, länger in Beschäftigung
zu bleiben."
"Unternehmen müssen einen spürbaren finanziellen Malus leisten, wenn sie ältere Beschäftigte
kündigen oder erst gar keine beschäftigen", fordert Achitz. Maßstab dafür muss der Branchendurchschnitt
sein. Das unterstützt laut einer aktuellen Studie auch ein Großteil der Menschen in Österreich:
Die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft (SWS) hat 1.000 Menschen befragt, 64 Prozent sind dafür, dass
Unternehmen mit zu wenigen älteren Beschäftigten einen Malus zahlen müssen, nur 31 Prozent sind
dagegen.
Die wichtigsten ÖGB-Forderungen für den Arbeitsmarkt
- Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf EU-Niveau.
- Unternehmen, die zu wenig ältere Menschen beschäftigen, müssen
- einen Malus zahlen.
- Wirkungsvoller Kündigungsschutz für ältere ArbeitnehmerInnen.
- Die Wirtschaft muss mehr Lehrlinge ausbilden, statt über
- Fachkräftemangel zu jammern.
- EU-Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit.
- Eine Fachkräftemilliarde, die durch den Beitrag der Unternehmen in
- einer Höhe von einem Prozent der Jahresbruttolohnsumme finanziert
- wird. Daraus werden Lehrlingsausbildung und Weiterbildung gefördert
- sowie Qualitätssicherung und überbetriebliche Ausbildung finanziert.
- Das AMS muss auch weiterhin durch frauenspezifische
- Arbeitsmarktinitiativen der Benachteiligung von Frauen am
- Arbeitsmarkt entgegenwirken.
- Gut geschultes Personal für das AMS.
- Projekte, die soziale Infrastruktur schaffen
- (Kinderbildungseinrichtungen, Pflege, Soziales etc.), schaffen
- einerseits (Frauen-)Arbeitsplätze und ermöglichen andererseits
- anderen Frauen, überhaupt erwerbstätig zu sein. Derartige Initiativen
- sind unbedingt u. a. durch Mittel der EU zu unterstützen.
- Ausländische Bildungsabschlüsse müssen leichter und schneller
- anerkannt werden.
- Erleichterung des Arbeitsmarktzugangs für AsylwerberInnen.
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Kaske: Maßnahmen des Konjunkturpakets müssen möglichst rasch
Fahrt aufnehmen
Wien (ak) - "Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist und bleibt höchst angespannt. Das beschlossene
Konjunkturpaket ist daher wichtig und richtig. Jetzt müssen die einzelnen Maßnahmen möglichst rasch
umgesetzt werden", fordert AK Präsident Rudi Kaske: "Dass die Regierung Mittel für Investitionen
in den Wohnbau, in den Ausbau der Kinderbetreuung und der Pflege zur Verfügung stellt, freut mich besonders:
Damit wird eine Forderung der AK erfüllt. Das Sonder-Wohnbauprogramm wird direkt Arbeitsplätze sichern
und schaffen und muss die Mieten senken. Aber auch die Investitionen in den Ausbau der Kinderbetreuung werden qualifizierte
Arbeitsplätze schaffen, die Bildungschancen der Kinder erhöhen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
erleichtern." Darüber hinaus fordert Kaske auch gezielte Maßnahmen für jene, die es besonders
schwer haben, wieder auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Das sind vor allem die Älteren, die deutlich
schwerer eine Beschäftigung finden und jene, die ohne formale Berufsabschlüsse sind. Damit die Unternehmen
wieder mehr Beschäftigte über 50 einstellen, will Kaske ein Bonus-Malus-System, das jene belohnt, die
Ältere einstellen und die bestraft, die das nicht tun. Die Maßnahmen, die das Nachholen eines formalen
Bildungsabschlusses erleichtern, sollen ausgebaut werden, so der AK Präsident.
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