Wien (musa) - Mit den 1970er Jahren erreicht das MUSA nun das dritte Jahrzehnt des Rundgangs durch die eigene
Geschichte. Von Dienstag, 2.Juni bis 4.Jänner 2014 präsentiert das MUSA (1., Felderstraße 6-8)
die Ausstellung "Expansion der Wiener Kunst.
Seit 1951, dem Geburtsjahr der Sammlung, war die Förderung der bildenden Künste durch die Stadt Wien
vor allem auf Ankäufe von Kunstwerken konzentriert gewesen, sodass zu Beginn des Jahres 1970 der Bestand bereits
auf etwa 6.000 Objekte angewachsen war. Aus dieser Praxis entstand eine einzigartige Sammlung zeitgenössischer
Kunst, die heute etwa 30.000 Werke von 4.500 Wiener KünstlerInnen umfasst. Im dritten Jahrzehnt des Sammlungsaufbaus
(1970-1979) erwarb die Kulturabteilung 2.200 Kunstwerke von 731 KünstlerInnen. Parallel dazu wurden im Rahmen
von "Kunst am Bau" (KAB) 243 Skulpturen, Mosaike und Wandmalereien realisiert. Ein weiterer Teil der
Sammlung verdankt sich großzügigen Schenkungen, die das Konvolut der 1970er Jahre mit aussagekräftigen
Werken ergänzen.
Die 70er Jahre
Das Jahrzehnt der 1970er ist durch eine tiefgreifende Modernisierung der Gesellschaft mit einem Ausbau des
Wohlfahrtsstaates und Reformen unter anderem in der Justiz, der Bildung, beim Bundesheer und im Sozialwesen geprägt.
Österreich öffnete sich verstärkt dem internationalen Geschehen und wurde mit der Errichtung der
UNO-City wieder Teil der Weltbühne. Fernsehen und allgemeine Mobilität veränderten den Alltag. Der
gestiegene Wohlstand bewirkte zudem lebhaften Konsum. All die technologischen Fortschritte und sozialen Veränderungen
spiegeln sich in der bildenden Kunst wider. So treten etwa in den verschiedenen Medien bald abstrakt geometrische
und konzeptuelle Tendenzen hervor. In vielen Werken findet die investigative Neugier vieler KünstlerInnen
in Konstruktion und Dekonstruktion von Mensch, Natur und Technik medienübergreifend ihren Ausdruck. Es ist
dies eine Kunst, die sich an den politischen und sozialen Vorgängen beteiligt und danach strebt, mit ihren
Kräften und Mitteln wirksam zu werden.
Unter den ausgestellten Werken von vielen verschiedenen KünstlerInnen finden sich Arbeiten von Franz Beer,
Lieselott Beschorner, Valie Export, Adolf Frohner, Gottfried Helnwein, Martha Jungwirth, Arnulf Rainer und Peter
Weibel.
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