ÖVP-Europaabgeordnete freuen sich über EU-Beitritt Kroatiens / EU-Haushaltsmittel
für Kroatien freigegeben
Brüssel (övp-pd) - Die Abgeordneten der ÖVP im Europäischen Parlament freuen sich über
den "langerwarteten und noch länger erhofften" Beitritt Kroatiens zur Europäischen Union am
kommenden Montag, so Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments. "Der EU-Beitritt Kroatiens
ist der krönende Abschluss eines 22-jährigen Prozesses, der 1991 mit dem mutigen Vorstoß von Alois
Mock zur Anerkennung Kroatiens begann. Wir erwarten uns nun neue Stoßkraft für die regionale Zusammenarbeit
im Süden Österreichs und im Donauraum sowie neue Impulse für die Beitrittsverhandlungen mit Serbien
und Bosnien-Herzegowina", betont Karas im Namen der ÖVP-Abgeordneten. "Mit Kroatiens Beitritt beseitigen
wir ein weiteres Stück der gewaltsamen Teilung Europas und machen gleichzeitig in der aktuellen Krise deutlich,
dass Europa in der Welt nur stark ist, wenn wir zusammenstehen", so Karas.
Der Haushaltssprecher der ÖVP im EU-Parlament, Paul Rübig, weist auf die am 27.06. im Budgetausschuss
beschlossene Freigabe der EU-Haushaltsmittel für den Kroatien-Beitritt hin: "Dies ist ein gutes Beispiel
wie der gesamtwirtschaftliche Nutzen die Kosten des EU-Budgets phänomenal übersteigt. Das zusätzliche
EU-Budget für Kroatien für 2013 beträgt 374 Millionen Euro. Aber allein Österreich hat jährlich
rund eine halbe Milliarde Euro und die Gesamt-EU weit über 5 Milliarden Euro Handelsbilanzüberschuss
gegenüber Kroatien", betont Rübig. Nach Angaben der Wirtschaftskammer betrug der Handelsbilanzüberschuss
im Handel zwischen Österreich und Kroatien 2011 über 500 Millionen Euro zu Gunsten Österreichs und
zählt damit zu den höchsten im österreichischen Außenhandel. Die österreichischen Exporte
nach Kroatien machten im Vorjahr 1,1 Milliarden Euro aus, die Importe aus Kroatien beliefen sich auf 630 Millionen
Euro.
Der ÖVP-Abgeordnete Hubert Pirker, Mitglied des Gemischten Parlamentarischen Ausschusses EU-Kroatien, betont,
dass Kroatien in den letzten Jahren "tiefgreifende und substantielle Reformen" verwirklicht habe. Kroatien
könne zu einem Musterbeispiel für andere Länder in Südosteuropa werden, betont Pirker. "Dass
die Kroaten profitieren werden, ist klar. Aber auch Österreich hat durch die engen wirtschaftlichen und kulturellen
Kontakte massive Vorteile durch den Beitritt Kroatiens", so Pirker. "In Kroatien und in der EU dürfen
wir uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern müssen den Reformweg entschlossen weitergehen",
erklärt der ÖVP-Abgeordnete.
|