+5,7% bei den Nächtigungen, um 5,5% mehr Gäste
Wien (statistik austria) - Nach vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria wurden für den Monat
Mai 2013 7,14 Mio. Nächtigungen gemeldet. Gegenüber dem Mai des Vorjahres entspricht dies einer Zunahme
von 5,7%, die auf ausländische Gästenächtigungen zurückzuführen ist (+10,0% auf 4,51 Mio.).
Die Zahl der inländischen Gästenächtigungen entwickelte sich hingegen mit -0,9% auf 2,63 Mio. leicht
negativ. Damit konnte auch die Verschiebung von Fronleichnam, das 2012 in den Juni, diesjährig in den Mai
fiel, die großteils wetterbedingten Rückgänge im inländischen Nächtigungstourismus nicht
wettmachen (lt. ZAMG "einer der nassesten Maimonate seit Messbeginn"). Der schlechten Wetterlage trotzten
jedoch ausländische Gäste, allen voran jene aus Deutschland, die mit einem Plus von 16,3% auf 2,49 Mio.
wesentlich zum positiven Gesamtergebnis beitrugen. Weitere Zuwächse verzeichneten Gästenächtigungen
aus den USA (+2,1%), dem Vereinigten Königreich (+10,2%) sowie Russland (+24,8%). Die zweit- und drittwichtigsten
ausländischen Herkunftsmärkte im diesjährigen Mai, Schweiz und Niederlande, waren hingegen mit -1,3%
bzw. -7,1% rückläufig. Die Zahl der Ankünfte nahm sowohl bei inländischen (+1,8% auf 1,00 Mio.)
als auch bei ausländischen Gästen (+7,9% auf 1,59 Mio.) zu. Insgesamt wurden 2,59 Mio. Gäste (+5,5%)
registriert.
Jänner bis Mai 2013: Nächtigungsentwicklung mit +1,1% positiv
Für das bisherige Kalenderjahr 2013 (Jänner bis Mai 2013) lagen rund 58,34 Mio. Übernachtungen
vor, um 1,1% mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Ausländische Gästenächtigungen verzeichneten
mit 44,62 Mio. ein Plus von 2,0%, während die Zahl der inländischen Gästenächtigungen um 1,7%
(auf 13,72 Mio.) rückläufig war. Mehr als 50% aller ausländischen Gästenächtigungen entfielen
dabei auf deutsche Gäste, die mit +4,2% auf 22,95 Mio. Übernachtungen signifikant zur Zunahme der ausländischen
Nächtigungen beitrugen. Rückläufige Tendenz zeigten hingegen Nächtigungen aus den Niederlanden
(-5,3% auf 4,75 Mio.), die gemessen an den Ausländernächtigungen mit knapp 11% den zweitwichtigsten Herkunftsmarkt
im bisherigen Kalenderjahr darstellen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Zahl der Gäste, die insgesamt um 1,1% auf 14,72 Mio. zunahmen,
was auf ausländische Ankünfte zurückzuführen war (+2,1%); die inländischen Ankünfte
gingen um 1,1% zurück.
Nach Unterkunftskategorien betrachtet nahm das Nächtigungsaufkommen in Hotels der höchsten Kategorie
(5-/4-Stern) mit +1,8% zu, während vor allem 2-/1-Stern Hotels mit -1,8% sowie Privatquartiere mit -3,6% Rückgänge
verzeichneten. Gleichzeitig legte jedoch die Zahl der Gästenächtigungen in privaten Ferienhäusern
um 4,6% auf 8,21 Mio. zu.
|
Mitterlehner: Gelungener Start in die Sommersaison 2013
Wirtschafts- und Tourismusminister: Lange Wochenenden beflügeln trotz Rekordniederschlägen
die Reiselust - Verhaltener Juni-Ausblick
Wien (bmwfj) - Angesichts der Rekordniederschläge ist die von der Statistik Austria veröffentlichte
Tourismusbilanz für den Monat Mai überraschend positiv ausgefallen. Die Nächtigungen sind um 5,7
Prozent auf 7,1 Millionen gestiegen, die Gästezahlen sind um 5,5 Prozent auf 2,6 Millionen gewachsen. Mitentscheidend
für dieses Ergebnis war die günstige Lage der Feiertage (Pfingsten, Christi Himmelfahrt und Fronleichnam).
Die Nächtigungen ausländischer Gäste sind um zehn Prozent auf 4,5 Millionen gestiegen, insbesondere
die deutschen Gäste trugen mit einem Ankünfte-Plus von 16,3 Prozent zu diesem Zuwachs bei, während
die Nächtigungen der Inländer wohl in erster Linie aufgrund des schlechten Wetters leicht zurückgingen.
"Das positive Mai-Ergebnis zeigt die zunehmende Beliebtheit von Kurzurlauben in Österreich und die gerade
von den langen Wochenenden beflügelte Reiselust. Damit bleibt der Tourismus auch in schwierigen Zeiten eine
wichtige Konjunkturstütze", betont Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner. "Der
Mai ist ein wichtiger Stimmungsindikator für die anlaufende Sommersaison, auch wenn man berücksichtigen
muss, dass dieser Monat heuer durch einen zusätzlichen Feiertag begünstigt war. Daher sind wir für
den Juni, auch aufgrund erneuter Wetterkapriolen, zurückhaltend", so Mitterlehner.
Rechtzeitig zu Ferienbeginn sind in den meisten Tourismusregionen die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe
bereits abgeschlossen. "Bei der Beseitigung der Hochwasserschäden unterstützen wir die Betriebe
finanziell über die ÖHT. Zudem sollen verstärkte Marketingmaßnahmen der Österreich Werbung
und regionalen Tourismusorganisationen die kurzfristige Nachfrage nach Urlaub in Österreich ankurbeln. Jetzt
erwarten nicht nur die Schulkinder die bevorstehenden Ferien mit Ungeduld, auch die Hoteliers und Gastronomen sind
bereit und freuen sich auf jeden einzelnen Gast", sagt Mitterlehner
|
Schenner warnt trotz erfreulichem Sommerstart vor verfrühtem
Jubel
WKÖ-Tourismussprecher: Juni-Ergebnis ist mittlere Katastrophe
Wien (pwk) - Wie die Statistik Austria bekanntgab, wurden für den diesjährigen Mai 7,14 Mio. Nächtigungen
registriert, was gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres einer Zunahme von 5,7 Prozent entspreche. Die
Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste ist um 10 Prozent auf 4,51 Mio. gestiegen, bei den inländischen
Gästenächtigungen wurde hingegen ein Minus von 0,9 Prozent auf 2,63 Mio. eingefahren. Vergleicht man
allerdings die Zahlen etwa mit dem Mai 2008 (7,11 Mio. Nächtigungen), liegt das Ergebnis der aktuellen Mai-Ergebnisse
lediglich um knappe 0,4 Prozent besser.
Vor allzu schnellem Jubel warnt deshalb der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), Hans Schenner: "Die Zahlen der Statistiker brauchen immer noch die Interpretation
der Touristiker, sonst entsteht ein falsches Bild." So macht der Monat Mai, gemessen an rund 130 Mio. Nächtigungen
pro Jahr, gerade einmal 5,49 Prozent aller Nächtigungen aus. Wie jedes Jahr müssen wir - allein schon
wegen der Feiertage - Mai und Juni zusammen betrachten", betont Schenner.
Gerade heuer gelte das "Zusammenrechnen" von Mai und Juni noch viel mehr, da Unwetter und Hochwasser
im Juni katastrophale Auswirkungen auf den heimischen Tourismus hatten: "Das Hochwasser Anfang Juni und das
schlechte Wetter haben dem Tourismus hart zugesetzt. Neben den Nächtigungen sind auch die Tagesausflügler
um bis zu 50 Prozent zurückgegangen", analysiert der Sprecher der heimischen Tourismusbetriebe. "Unterm
Strich ist der Juni in vielen Regionen eine mittlere Katastrophe", bringt es Spartenobmann Schenner auf den
Punkt. Die Radwege entlang der Donau standen unter Wasser, die negativen Wettervorhersagen hätten, so Schenner,
besonders die Inlandsgäste davon abgehalten, etwas zu unternehmen. "Wenn man etwa berücksichtigt,
dass Niederösterreich über den Ausflugstourismus mehr Wertschöpfung erzeugt als über Nächtigungen,
wird das Ausmaß des Schadens erst verständlich und das muss selbstverständlich berücksichtigt
werden", argumentiert Schenner in Richtung der Statistiker.
Ausblick auf Sommersaison: Schenner zeigt sich verhalten optimistisch
Für den kommenden Sommer bleibt der Sprecher von 90.000 Tourismusbetrieben trotzdem verhalten optimistisch:
"Hinter uns liegt ein völlig verwaschener Frühsommer mit einer Handvoll schöner Tage. Für
die kommenden Monate bin ich aber zuversichtlich." Ausschlaggebend für die Nächtigungszahlen im
Sommer werde - neben dem Wetter - auch die Initiative "Jetzt.Österreich" sein. Sie dient zur Unterstützung
der zuletzt von Hochwasser und Naturkatastrophen massiv betroffenen Tourismusregionen mit einem Sonderbudget von
500.000 Euro, das die Österreich Werbung (ÖW) gemeinsam mit den Bundesländern einsetzen wird. Die
darin enthaltenen Marketingmaßnahmen sollen die Buchungssituation kurz- und mittelfristig verbessern. Stimmungsmäßig
bleibe den Betrieben und ihren Mitarbeitern ohnedies nichts anderes übrig, als positiv nach vorne zu schauen:
"Keiner möchte in einem Betrieb Urlaub machen, in dem alle jammern."
Solidarität der Gemeinschaft hat gut funktioniert, jetzt ist Solidarität des Einzelnen gefragt
"Wir haben im Tourismus keine Auffanggesellschaften, sondern zehntausende kleinstrukturierte Familienbetriebe.
Diese sind Arbeitgeber vor Ort und sorgen für die regionale Wertschöpfung, denn Auslagerung und Abwanderung
finden im Tourismus nicht statt. Umso wichtiger ist es, dass wir alles daran setzen, auch weiterhin auf der Überholspur
zu bleiben", so Schenner. Die Solidarität der Gemeinschaft hätte nach dem Hochwasser gut funktioniert
- nun sei die Solidarität des Einzelnen gefragt: "Auch wenn natürlich jeder Urlaub machen soll,
wo und wie er will, könnten wir alle diesen Sommer durch zusätzliche 2- 3 Tage Urlaub in Österreich
dazu beitragen, die 240.000 Arbeitsplätze in der Hotel - und Gastwirtschaft zu sichern. Nur der Sommer darf
sich keine Ferien mehr gönnen", so Schenner abschließend.
Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist die Interessenvertretung
für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit- und Sport, Reisebüros,
Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. Jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz in Österreich
ist direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft abhängig. Die Branche erwirtschaftet eine jährliche
Bruttowertschöpfung von rund 42 Milliarden Euro, das sind mehr als 15 Prozent des BIP.
|