Sommerurlaub im Zehnjahresvergleich

 

erstellt am
26. 06. 13
14.00 MEZ

Um ein Drittel mehr Reisen; Österreich, Italien und Kroatien sind die Top-Reisedestinationen; Kurzreisen im Trend
Wien (statistik austria) – Die Anzahl der Sommerurlaubsreisen der Österreicherinnen und Österreicher stieg in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Drittel, wie eine Analyse von Statistik Austria zeigt. So unternahm die österreichische Bevölkerung im Alter von über 15 Jahren im Sommer 2012 (Juli bis September) 6,56 Mio. Urlaubsreisen, im Sommer 2003 waren es 4,81 Mio. (+36,4%). 57,0% der Über-15-Jährigen machten im Sommer 2012 mindestens eine Urlaubsreise, im Sommer 2003 lag die Reiseteilnahme bei 49,8%. Der Trend zu häufigeren, aber dafür kürzeren Reisen zeigt sich jedoch auch in der Sommersaison: In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Kurzreisen (1–3 Nächtigungen) jährlich durchschnittlich um 6,5% (2012: 2,38 Mio.), während die Haupturlaubsreisen (mit vier oder mehr Nächtigungen) im selben Zeitraum um 2,1% zunahmen (2012: 4,18 Mio.

Österreich weiterhin populäres Reiseziel, Italien bei Auslandsdestinationen am beliebtesten
Wenngleich mehr Urlaubsreisen im Ausland als im Inland durchgeführt werden, liegt das eigene Land als beliebtes Sommer-Reiseziel im Trend: Im Sommer 2012 wurden 43,8% der Urlaubsreisen in Österreich verbracht, was gegenüber 2003 einer geringfügigen Zunahme von 1,4 Prozentpunkten entspricht. Unterscheidet man zwischen Kurz- und Haupturlaubsreisen im Inland, so lag die Zunahme bei der Anzahl der Kurzreisen deutlich über jener bei Haupturlaubsreisen (+81,5% bzw. +8,6%).

Urlaubsreisen ins Ausland legten zwischen Sommer 2003 und 2012 um ein Drittel (+33,1%) auf 3,69 Mio. zu (Sommer 2011: +2,8%). Italien war anteilsmäßig in allen Jahren Reiseziel Nr. 1 im Ausland (Anteil an den Auslandsreisen 2012: 24,7%; 2003: 26,7%), wenn auch in den vergangenen zehn Jahren leichte Anteilsverluste zu beobachten waren (-2,0 Prozentpunkte). Kroatien steht unter den beliebtesten Reisezielländern im Sommer an zweiter Stelle (2012: 16,8%) und konnte anteilsmäßig gegenüber 2003 um 1,1 Prozentpunkte zulegen (2003: 15,7%).

Im Sommer 2012 waren weiters Reiseziele in Deutschland (12,4% Anteil an den Auslandsurlaubsreisen), Spanien (6,1%), Griechenland (4,5%) und der Türkei (4,0%) beliebt, wenngleich die Bedeutung der vier letztgenannten Destinationen seit Sommer 2003 unterschiedliche Entwicklungen nahm. So wurden für in Griechenland gelegene Destinationen Anteilsrückgänge festgestellt (-5,7 Prozentpunkte zwischen 2003 und 2012), ebenso für die Türkei von 4,8% auf 4,0%. Deutschland gewann in den vergangenen zehn Jahren an Bedeutung und legte um 4,3 Prozentpunkte auf 12,4% zu, ebenso Spanien (+0,5 Prozentpunkte auf 6,1%).

In außereuropäische Destinationen wurde im Sommer 2012 weniger als noch im Sommer 2003 verreist; der Anteil der Fernreisen (Urlaubsreisen außerhalb Europas und der Türkei) lag bei rund 4,6%, im Sommer 2003 noch bei 7,3%.

Hauptmotiv "Strand- und Badeaufenthalte" verliert an Bedeutung
Das wichtigste Reisemotiv der österreichischen Bevölkerung im Sommer 2012 waren Erholungsurlaube (22,1% der Urlaubsreisen insgesamt), gefolgt von Strand- und Badeaufenthalten (19,7%); letztere haben aber im Vergleich zum Sommer 2003 an Bedeutung verloren (-12,1 Prozentpunkte). Zudem steigt die Bedeutung der Aktivurlaube im Sommer, deren Anteil tendenziell zunimmt (2003: 8,7%; 2012: 18,5%). Darüber hinaus spielen Kultur- und Besichtigungsaufenthalte bzw. Städtereisen sowie Reisen zu Verwandten und Bekannten im Sommer eine bedeutende Rolle (Anteil 15,4% bzw. 14,5%), wenngleich sich die Anteile im Vergleich zu Sommer 2003 leicht rückläufig entwickelten (16,3% bzw. 17,6%).

Bei rund zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen 2012 insgesamt (65,9%) erfolgte die Anfahrt mit dem Pkw, wobei sich dessen Bedeutung seit 2003 (70,1%) zugunsten von Flugreisen (2003: 16,1%; 2012: 17,2%) und Zug- bzw. Busreisen (2003: 12,6%; 2012: 15,0%) verringerte. Betrachtet man nur die Auslandsreisen, so wird knapp mehr als die Hälfte mit dem Pkw durchgeführt (54,4%), im Jahr 2003 waren es noch knapp 59,9% der Auslandsreisen. Bei 30,6% der Auslandsurlaubsreisen im Sommer 2012 wurde mit dem Flugzeug angereist, im Sommer 2003 lag der Anteil bei 27,9%.

Die Ausgaben pro Urlaubsreise und Person stiegen im Zeitraum 2003 bis 2012 von 515 Euro auf 641 Euro, bei Auslandsreisen von 686 auf 897 Euro. Nach einem Höchstwert im Sommer 2010 (702 Euro pro Reise; Auslandsreise: 957 Euro) sind die Ausgaben beginnend mit Sommer 2011 rückläufig.

Die Organisation der Urlaubsreisen wurde im Sommer 2012 zum überwiegenden Teil privat und damit ohne Heranziehung eines Reisebüros durchgeführt (71,2% der Urlaubsreisen insgesamt; 58,3% der Auslandsreisen). Im Laufe der letzten zehn Jahre ist der Anteil der selbst organisierten Sommerreisen jedoch gesunken (2003: insgesamt: 81,3%; Ausland: 70% privat organisiert). Dementsprechend nahmen die via Reisebüro bzw. Reiseveranstalter teilweise bzw. vollständig organisierten Urlaubsreisen zu: insgesamt von 18,7% auf 28,8% (bei Auslandsreisen von 30% auf 41,7%).

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at