Suche nach Exoplaneten geht weiter
Graz (universität) - Nach einer doppelt so langen Missionsdauer als ursprünglich vorgesehen wird
das französische Weltraumteleskop CoRoT, das sechs Jahre lang zahlreiche neue Exoplaneten ausfindig gemacht
hat, endgültig abgeschaltet. Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften war mit einem Bordcomputer an CoRoT beteiligt und bereitet schon ein ähnliches
Rechnersystem für die Mission CHEOPS vor.
Die Erfolge von CoRoT veranlassten die französische Weltraumagentur CNES und ihre Partner dazu, die Missionsdauer
2009 das erste Mal und 2012 ein zweites Mal zu verlängern. Damit ist CoRoT der Vorreiter bei der satellitengestützten
Suche nach Exoplaneten. Das Weltraumteleskop leistete sechs Jahre lang treue Dienste und entdeckte 32 neue Planeten
außerhalb unseres Sonnensystems. Rund 100 weitere warten darauf, durch nachfolgende Bodenbeobachtungen bestätigt
zu werden. Während dieser Zeit war CoRoT sehr starker kosmischer Strahlung ausgesetzt. Dass der Satellit am
2. November 2012 aufhörte Daten zu übertragen, war möglicherweise die Folge dieses Bombardements
durch hochenergetische Teilchen. Intensive Bemühungen, das Teleskop vom Boden aus wieder in Betrieb zu nehmen,
schlugen fehl. CoRoT wird nun in einen niedrigeren Orbit gebracht und schließlich beim Wiedereintritt in
die Atmosphäre der Erde darin verglühen.
„Da auch der amerikanische Planetenjäger Kepler inzwischen seinen Betrieb einstellen musste, ist momentan
leider kein Exoplaneten-Teleskop im Einsatz“, bedauert der für CoRoT zuständige IWF-Gruppenleiter Manfred
Steller. „Wir freuen wir uns aber schon auf die nächste Herausforderung, denn der Kleinsatellit CHEOPS (s.
auch IWF-Presseaussendung PR 12/12) steht bereits in den Startlöchern.“ Derzeit wird der Satellitenhersteller
ausgesucht und das Systemdesign finalisiert, damit ab Herbst mit dem Bau des Prototyps begonnen werden kann. Der
Start ist für 2017 geplant.
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