Besserer Zugang zu EU-Finanzmitteln für Unternehmen

 

erstellt am
25. 06. 13
14.00 MEZ

Zentrales Portal umfasst jetzt Strukturfonds
Brüssel (ec.europa) - Unternehmen in ganz Europa haben ab sofort leichteren Zugang zu dringend benötigten Finanzmitteln, denn die Europäische Kommission erweitert das zentrale Portal für den Zugang zu EU-Finanzierungen um zwei Strukturfonds der EU, nämlich den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Europäischen Sozialfonds (ESF). Das zentrale Portal wurde letzten Monat eröffnet; es bietet Unternehmern und KMU einfache, vollständige und aktuelle Informationen über den Zugang zu über 100 Mrd. EUR an EU-Finanzmitteln aus verschiedenen Programmen des Zeitraums 2007-2013. Durch die heutige Erweiterung verdoppelt sich die Zahl der Partnerbanken und -fonds auf über 1000. Eine unverzichtbare Informationsquelle für die Finanzierung von KMU über Bürgschaften, Darlehen und Risikokapital wird damit weiter gestärkt.

Der Zugang zu Finanzmitteln ist eines der drängendsten Probleme, vor denen KMU in Europa stehen. Anträge von KMU auf Bankdarlehen wurden in den letzten zwei Jahren in fast einem Drittel der Fälle entweder abgelehnt, oder die Unternehmen erhielten weniger als die beantragte Summe. Der Europäische Investitionsfonds bestätigte diesen Monat in der neuesten Ausgabe des Arbeitspapiers European Small Business Finance Outlook, dass das Geschäftsumfeld für europäische KMU sich verschlechtert und die Banken des Euro-Gebiets ihre Kreditvergabebedingungen verschärft haben. Der Zugang zu EU-Finanzmitteln und entsprechende Informationen sind daher für Unternehmen wichtiger denn je. Im Rahmen der Strukturfonds werden bereits im Zeitraum 2007-2013 Hilfen für KMU in Höhe von etwa 70 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt.

Der für Industrie und Unternehmertum zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission Antonio Tajani sowie der Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn erklärten anlässlich der heute in Brüssel stattfindenden Konferenz European support for SMEs for the period 2014 – 2020: „Das zentrale Portal für EU-Finanzierungen wird KMU dabei helfen, einfach und rasch an dringend benötigte Finanzmittel zu kommen. Eines der Hauptanliegen der Kommission ist dabei der Abbau von Hindernissen für Unternehmen. Die Aufnahme der EU-Strukturfonds in das zentrale Portal stellt einen bedeutenden Meilenstein dar. Zugleich möchten wir auch die Mitgliedstaaten und Regionen zum Einsatz der EU-Finanzierungsinstrumente ermutigen, da sie die Wirkung der Kohäsionspolitik verstärken können. Durch sie werden Investitionen ausgelöst, die entscheidend für die unbedingt notwendige Belebung der europäischen Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind.“

Informationen zu verfügbaren EU-Finanzierungsinstrumenten
Die auf der Website aufgeführten EU-Finanzierungsinstrumente umfassen das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP), das Mikrofinanzierungsinstrument Progress, das Risikoteilungsinstrument des 7. Forschungsrahmenprogramms, Darlehen der EIB für KMU und nun auch operationelle Programme der Mitgliedstaaten und Regionen für die Umsetzung kohäsionspolitischer Ziele.

Benutzerfreundliche Website für KMU
Das zentrale Portal liefert KMU ausführliche Informationen über die Beantragung EU-gestützter Finanzierungen bei etwa 1000 Banken und sonstigen Finanzinstituten.

Es ermöglicht Unternehmern und Firmen den Zugang zu maßgeschneiderten Finanzierungen nach ihren besonderen Bedürfnissen. Berücksichtigt werden etwa die Unternehmensgröße, die Art der Finanzierung und der Investitionsschwerpunkt. Das Portal kann in verschiedenen EU-Sprachen konsultiert werden und umfasst sämtliche Mitgliedstaaten und Bewerberländer.

Zugang zu Finanzmitteln in den Regionen - entscheidend für die Wiederbelebung des Wachstums
Die Bedeutung der Finanzierungsinstrumente für die Umsetzung der EU-Kohäsionspolitik hat im Zeitraum 2007-2013 stetig zugenommen. Ende 2011 waren über fast 68 000 Darlehen, Bürgschaften, Risiko- und Beteiligungskapitalinvestitionen sowie sonstige Finanzprodukte bereits über 3,6 Mrd. EUR in Unternehmen geflossen.

Bis Ende 2011 wurden in 25 Mitgliedstaaten und einer grenzüberschreitenden Region insgesamt 484 spezielle Fonds für Unternehmen (Darlehen, Bürgeschaften, Beteiligungs- und Risikokapital usw.) aufgelegt. Vom EFRE und vom ESF wurden im Zeitraum 2007-2013 bislang 69,7 Mrd. EUR für die Unterstützung von KMU aufgewendet. Rechnet man die Kofinanzierung durch die Mitgliedstaaten ein, kommt man sogar auf eine Gesamtsumme von mindestens 95,4 Mrd. EUR. Bis Ende Dezember 2012 wurden über die Finanzierungsinstrumente des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) fast 13 Mrd. EUR in Form von Bürgschaften und über 2,3 Mrd. EUR in Form von Risikokapital bereitgestellt. Über 220 000 KMU in ganz Europa waren bereits Nutznießer des Programms. Der Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani forderte eine Aufstockung des Budgets der CIP-Finanzierungsinstrumente um 19 Mio. EUR, damit KMU mit Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzmitteln Unterstützung gewährt werden könne.

 

 

 

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