Moderne Sonnenschutzsysteme bieten Abkühlung an heißen Sommertagen. Eine Broschüre
der MA 20 - Energieplanung gibt Überblick zu innovativen Sonnenschutztechnologien für Gebäude.
Wien (rk) - Die Nachfrage nach Klimatisierung in der warmen Jahreszeit steigt. Immer mehr Menschen wollen
den Komfort einer klimatisierten Umgebung im Büro oder beim Einkaufen nicht mehr missen. Rund 40 Prozent des
weltweiten Energieverbrauchs entfallen auf Gebäude. Klimatisierung und Kühlung sind laut Internationaler
Energieagentur (IEA) die am schnellsten wachsenden Bereiche neuen Energiebedarfs.
Raumklimatisierung ohne Energieeinsatz ist notwendig
Der Energiebedarf von Gebäuden muss gesenkt und nachhaltig niedrig gehalten werden. Vor allem in den warmen
Sommermonaten wird für Klimatisierung unnötig Energie verbraucht. "Das muss nicht sein", so
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. "Das gravierende Problem ist, dass konventionelle Klimatisierung
von Gebäuden ausschließlich auf den Einsatz von Strom angewiesen ist. Nach Einschätzungen von ExpertInnen
wird in einigen Jahren der Energiebedarf für Bürokühlung im Sommer stark ansteigen. Um Kapazitätsengpässen
vorzubeugen und die Ziele zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen nicht aus den Augen zu verlieren, besteht großer
Bedarf an alternativen Kühlmethoden".
Kühlbedarf von vornherein vermeiden
Um dem steigenden Strombedarf durch konventionelle Gebäudeklimatisierung entgegenzuwirken, verfolgt die
Stadt Wien die Strategie vor allem durch bauliche Maßnahmen den Kühlbedarf von vorneherein zu vermeiden.
Neben der Optimierung des Glasflächenanteils und der richtigen Bauweise spielt dabei der Sonnenschutz eine
wichtige Rolle. Durch den richtigen Sonnenschutz kann auch bei großen Glasflächen die Sonneneinstrahlung
in das Gebäude und damit der Kühlbedarf minimiert werden. Gleichzeitig kann man genau beim Sonnenschutz
große Fehler begehen: So kann der falsche Sonnenschutz dazu führen, dass Räume verdunkelt sind
und somit auch an hellen Tagen künstlich beleuchtet werden müssen - Beleuchtung die wiederum Strom verbraucht.
Gute Sonnenschutzsysteme bieten deshalb nicht nur Sonnenschutz und Blendschutz sondern lassen auch Tageslicht in
die Räume hinein.
Eine Broschüre der MA 20 - Energieplanung zeigt was ein Sonnenschutzsystem alles können muss: Vom der
Reduktion des Kühlbedarfs über die Sicherstellung der Nutzung des Tageslichts bis hin zu Blendschutz
und zum Blick ins Freie.
Kostenloser Download der Broschüre unter: http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energieplanung/sep/pdf/leitfaden-sonnenschutz.pdf
Initiative "bewusste Kühlung" unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Häupl
Während der letzten Jahre stieg die Anzahl der Tage, an denen die Bevölkerung Wiens unter hohen bis extrem
hohen Temperaturen litt. Um der damit verbundenen Belastung zu entgehen, werden in stetig wachsender Anzahl Lösungen
entwickelt und eingesetzt, um in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden angenehme Temperaturen zu erzielen. Vielfach
sind diese Lösungen mit einem hohen Stromverbrauch verbunden und die Klimaschutzverantwortlichen der Stadt
Wien verzeichnen einen kontinuierlich wachsenden Endenergieverbrauch für Kühlanwendungen. ExpertInnen
rechnen mit einer Verdopplung der durch Gebäudekühlung generierten CO2-Emissionen in den nächsten
20 Jahren allein im Wohngebäudebereich.
Um diesem Trend entgegen zu wirken und das Klimaschutzziel Wiens bis 2020 zu ermöglichen, startete die Magistratsdirektion-Klimaschutzkoordination
unter der Patronanz des Bürgermeisters der Stadt, Michael Häupl, die Kühlkampagne "bewusste
Kühlung".
Im Rahmen dieser Kampagne sollen der Wiener Bevölkerung energieeffiziente und damit klimagerechte Möglichkeiten
aufgezeigt werden, um während der in Zukunft vermehrt auftretenden Hitzeperioden adäquate Temperaturen
in Wohnungen und Dienstleistungsbetrieben zu erreichen. Der Bogen spannt sich dabei von alternativen Kühlkonzepten
bei Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben über Tipps, wie in Wohnung auch ohne den Einsatz von strombetriebenen
Ventilatoren oder Standklimageräten behagliche Temperaturen erzielt werden können, bis zum Einsatz von
Fernkälte bei Spitälern und betrieblich genutzten Gebäudekomplexen.
Den Folder "Fernkälte in Wien" sowie weitere Informationen zur Initiative "bewussten Kühlung"
findet man unter http://www.wien.gv.at/umwelt/klimaschutz/publikationen/index.html
Wien vermeidet jährlich 3,7 Mio Tonnen CO2-Äquivalente
Schon seit 1999 hat die Stadt Wien ein Klimaschutzprogramm (KliP Wien), das bis 2020 gültig ist. Dem Wiener
Gemeinderat wird regelmäßig ein Bericht über die Umsetzung vorgelegt. Bisher konnten bereits 3,7
Mio. CO2-Äquivalente an jährlichen Treibhausgasemissionen vermieden werden. Diese beeindruckenden Zahlen
belegt der jüngste Evaluierungsbericht zum KliP Wien. Außerdem löste das Klimaschutzprogramm auch
beträchtliche positive volkswirtschaftliche Effekte aus. So konnten mit den gesetzten Investitionen allein
im Jahr 2011 mehr als 58.600 Arbeitsplätze gesichert werden, so die Klimaschutzkoordinatorin der Stadt Wien
Christine Fohler-Norek.
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