Gemeinsames Frauenförderungsprogramm des Wirtschaftministeriums, der Wirtschaftskammer
Österreich und der Industriellenvereinigung - Diplomverleihung an Absolventinnen
Wien (bmwfj) - Im Rahmen eines Festakts im Wirtschaftsministerium wurden am Dienstagabend die Absolventinnen
des sechsten Durchgangs des Führungskräfte- Programms "Zukunft.Frauen" ausgezeichnet. Dabei
handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ),
der Wirtschaftskammer Österreich und der Industriellenvereinigung. Ziel ist es, den Frauenanteil in Führungs-
und Entscheidungspositionen von Unternehmen weiter zu vergrößern.
"Unser Programm ermöglicht praxisrelevantes Lernen von Fachleuten und vermittelt spezifisches rechtliches
und wirtschaftliches Fachwissen, das für Aufsichtsfunktionen notwendig ist. Die Verbindung von Workshops,
Netzwerkaufbau und Mentoring-Programmen, zahlreiche Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch zwischen Teilnehmerinnen
und Führungspersönlichkeiten machen das Erfolgsgeheimnis von Zukunft.Frauen aus", erklärte
BMWFJ-Sektionschef Michael Losch. "Für eine stärkere Repräsentanz von Frauen in Führungsetagen
braucht es auch Eigeninitiative der Frauen. Die Politik kann Rahmenbedingungen u.a. für die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf verbessern, fördern, bewusst machen und - wie im Fall von "Zukunft.Frauen"
- zur Ausbildung beitragen", so Sektionschef Losch weiter.
"Mit dem Programm Zukunft.Frauen holen sich hochqualifizierte weibliche Führungskräfte ein zusätzliches
Rüstzeug für ihre Karriere", betont Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich,
und verweist darauf, dass "Frauen in der österreichischen Wirtschaft am Vormarsch sind: Jedes dritte
Unternehmen wird bereits von einer Frau geleitet, über 40 Prozent der Unternehmensgründungen sind weiblich
und auch in Aufsichtsräten steigt der Frauenanteil. Damit geben wir uns aber nicht zufrieden. Das Potenzial
der Frauen muss noch besser genutzt werden und Zukunft.Frauen ist hier ein erfolgreiches und wirkungsvolles Instrument."
Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung ergänzt: "Für uns ist es entscheidend,
dass Frauen stärker in den Arbeitsmarkt einbezogen werden und dort auch eine höhere Repräsentanz
in Führungspositionen erreichen. Wir in der Industriellenvereinigung sehen Vielfalt als Chance, denn vielfältige
Führungsgremien verfügen nicht nur über ein breites Spektrum an Expertenwissen, sondern auch über
einen Mix an Führungsstilen und einen vielfältigen Pool an kreativen Ideen und Lösungen. Genau dort
setzt die Initiative "Zukunft.Frauen" an und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer modernen
Gesellschaft in Österreich."
Neben gezielten Maßnahmen, die bei den Frauen direkt ansetzen, braucht es auch insgesamt gute Rahmenbedingungen
für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch eine vom Familienministerium und den Ländern kofinanzierte
Ausbauoffensive für Kinderbetreuungsplätze verbessert sich das Angebot laufend. Jährlich entstehen
so rund 5.000 neue bedarfsgerechte Betreuungsplätze, wobei der aktuelle Schwerpunkt bei Unter-Drei-Jährigen
liegt. In den nächsten Jahren soll das Ausbauprogramm mit zusätzlichen Mitteln weiter beschleunigt werden.
Reges Interesse an "Zukunft.Frauen" und Aufsichtsrätinnen-Datenbank
"Zukunft.Frauen" findet immer mehr Zuspruch, das zeigt nicht nur die starke Nachfrage, sondern auch
die Tatsache, dass der siebente Durchgang ab Herbst startet. Das Programm wird durch eine öffentlich zugängliche
Aufsichtsrätinnen-Datenbank ergänzt, in der über 300 Frauen registriert sind. Die Suche nach Kandidatinnen
für Aufsichtsratsfunktionen wird somit wesentlich erleichtert.
"Das große Interesse am Führungskräfteprogramm "Zukunft.Frauen" aber auch die Tatsache,
dass bereits einige Absolventinnen für Aufsichtsratsmandate nominiert wurden, zeigt uns nicht nur, dass enormes
Potenzial vorhanden ist, sondern auch die Motivation und die Begeisterung von Frauen, Spitzenjobs anzustreben"
betont IV-Generalsekretär Neumayer. Für eine stärkere Repräsentanz von Frauen in Führungsetagen
brauche es vor allem Eigeninitiative, aber auch Initiativen österreichischer Unternehmen an Stelle von Regulierungsmaßnahmen.
"Den Absolventinnen von Zukunft.Frauen.6 möchte ich für ihr Engagement danken und ihnen das Allerbeste
für ihre weitere berufliche Zukunft wünschen", so Neumayer.
"Bewusstseinsbildung und eine bessere Vernetzung unter Frauen sind das eine, um mehr Frauen in die Chefetagen
zu bringen. Mindestens so wichtig sind aber gute Rahmenbedingungen im Bereich Kinderbetreuung und Vereinbarkeit
von Familie und Beruf", so WKÖ-Vizepräsidentin Schultz, die den Absolventinnen des sechsten Projektdurchgangs
herzlich gratulierte und viel Erfolg für den weiteren Werdegang wünschte.
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