Wien (statistik austria) - Der Mitteleinsatz österreichischer Unternehmen für Forschung und Entwicklung
(F&E) erhöhte sich laut Statistik Austria zuletzt wieder stärker als in den Jahren der Rezession.
Während sich die F&E-Ausgaben heimischer Unternehmen von 2009 bis 2011 im Zweijahresabstand um 9,9% erhöhten,
war der Anstieg von 2007 bis 2009 – mutmaßlich krisenbedingt – mit 5,3% beträchtlich geringer ausgefallen.
Im Jahr 2011 betrugen die F&E-Ausgaben der Unternehmen erstmals über 5 Mrd. Euro; 2009 waren es 4,61 Mrd.
Euro gewesen. Dieser Anstieg liegt knapp über jenem des nominellen Bruttoinlandsprodukts, das im Zeitraum
von 2009 bis 2011 um 8,9% wuchs.
Rund 3,63 Mrd. Euro der F&E-Ausgaben entfielen 2011 auf Unternehmen des Wirtschaftssektors "Herstellung
von Waren", 1,37 Mrd. Euro wurden von Unternehmen des Dienstleistungssektors ausgegeben. Während die
Steigerung im erstgenannten Sektor mit 5,5% moderat ausfiel, erhöhten Dienstleistungsunternehmen ihre F&E-Aufwendungen
um 21% stark. Mehr als die Hälfte der gesamten F&E-Aufwendungen (53%) entfielen auf Personalausgaben,
39% auf laufende Sachausgaben. Die übrigen 8% waren für F&E getätigte Investitionsausgaben (für
Anlagen, Ausstattung, Gebäude und Grundstücke).
Finanzierung der Unternehmens-F&E durch öffentliche Hand überdurchschnittlich angestiegen
Fast 12% der F&E-Finanzierung entfielen mittlerweile auf den öffentlichen Sektor. Dabei waren die
Forschungsprämie mit 370 Mio. Euro und nicht rückzahlbare Mittel der Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) mit 160 Mio. Euro die wichtigsten Finanzierungsquellen. Die starke Steigerung der Finanzierung durch die
Forschungsprämie (2009: 250 Mio. Euro) ist zum Teil auf die Erhöhung der Erstattungsrate von 8% auf 10%
der internen F&E-Ausgaben zurückzuführen.
Für die firmeneigene F&E bleibt nach wie vor der Unternehmenssektor selbst die wichtigste Finanzierungsquelle,
so dass im Regelfall das F&E betreibende Unternehmen die F&E-Aufwendungen aus eigenen Mitteln bestreitet.
Die österreichischen Unternehmen finanzieren 71% ihrer F&E-Ausgaben selbst. Die Finanzierung aus dem Ausland,
die zu 96% von ausländischen Unternehmen stammt, ist von 20% (2009) auf 18% (2011) leicht zurückgegangen
(siehe Tabelle 2).
Geringer Frauenanteil am F&E-Personal stagniert
Ähnlich stark wie die monetären Aufwendungen für Forschung und Entwicklung ist auch die Zahl
der Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) in F&E angestiegen, nämlich um 9% seit 2009. Mit
15% ist der Anteil der Frauen nach wie vor sehr gering und praktisch unverändert zum Vergleichsjahr 2009.
Nur in der Beschäftigtenkategorie "Sonstiges Hilfspersonal" ist der Frauenanteil mit 29% überdurchschnittlich
hoch. Insgesamt wurden 2011 rund 37.800 Vollzeitäquivalente in Österreichs Firmen für F&E eingesetzt.
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