Bei den Europäischen Chorspielen von 14. bis 21. Juli erklingen 2.500 SängerInnen
Graz (stadt) - "Für alle jene, die von 14. bis 21. Juli in Graz noch ein Hotelzimmer zum Übernachten
benötigen, habe ich schlechte Nachrichten. Wir sind ausgebucht", ertönte es mehr als erfreut von
Seiten des Grazer Bürgermeisters Mag. Siegfried Nagl bei der Präsentation des Programms für die
European Choirs Games (Europäische Chorspiele) in der Grazer Burg. Die Chorspiele lassen nämlich während
dieser Zeit eine Klangwolke über der Stadt, aber auch über einige steirische Regionen aufsteigen. Gemeinsam
mit LH-Stv. Hermann Schützenhöfer, Stefan Bohländer von der Interkultur und Gabór Hollerung,
dem künstlerischen Leiter der European Choir Games strich er die internationale Bedeutung dieser Veranstaltung
hervor, die auch durch einige Zahlen aufhorchen lässt:
- 72 Gruppen aus 35 Nationen nehmen teil (davon 20 Chöre aus Österreich)
- 2.500 TeilnehmerInnen
- 100 Wettbewerbsauftritte plus weitere 103 Auftritte in Galakonzerten und internationalen
Freundschaftskonzerten
- Reine Singzeit während der Wettbewerbe: 1.062 Minuten und 15 Sekunden (das
sind über 17 Stunden ununterbrochenes Singen)
- Sieben Galakonzerte und 25 Freundschaftskonzerte
- 16 JurorInnen aus 11 Nationen (von Südafrika bis Malta, von Deutschland
bis Indonesien)
- Der Chor mit der weitesten Anreise nach Graz: die "Adelaide Singers"
aus Australien reisen 15.188 Kilometer zu den European Choir Games an
- Die Lange Nacht der Chöre lässt am 18. Juli von 17 bis 24 Uhr an verschiedensten
Orten in der Stadt aufhorchen
Dass derartige Veranstaltungen (Graz war bereits 2008 Austragungsort der World Choir Games und 2011 der Jugendchorspiele)
in mehrfacher Hinsicht verbindend sind, unterstrich Schützenhöfer mit den Worten: "Schon Nikolaus
Harnoncourt meinte, dass Musik die einzige Sprache ist, die alle Menschen verstehen." Vor diesem Hintergrund
sei auch das "Songs of Spirits"-Festival zu sehen, das musikalisch einen Bogen zur nahezu zeitgleich
stattfindenden Interreligiösen Konferenz (Com Unity Spirit) spannt. „Wenn so viele MusikerInnen aus aller
Welt und zeitgleich die höchsten religiösen Würdenträger dieser Erde aufeinandertreffen, dann
ist das ein unheimlich starkes und friedensstiftendes Signal, das aus Graz in die Welt hinaus geht", so Nagl.
Als eines der Highlights bezeichnet Hollerung übrigens die Darbietung von Verdis Requiem am 19. Juli um 19.30
Uhr im Stefaniensaal: "Wir haben in und von Graz viel gelernt. Vor allem, dass neben den Wettbewerbsdarbietungen
die Freundschaftskonzerte vor Publikum unglaublich viel zur guten Stimmung - auch zwischen den einzelnen Chören
- beitragen."
Dass Graz den guten Ton pflegt, könnte laut Bohländer übrigens bald Früchte tragen: "In
den nächsten Wochen wird darüber entschieden, ob sich Graz künftig mit dem offiziellen Titel "Weltchorstadt"
schmücken darf.
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