Innsbruck (rms) - Die Umweltminister der acht Alpenländer haben Mag. Markus Reiterer zum neuen Generalsekretär
der Alpenkonvention ernannt. Der österreichische Jurist und Diplomat ersetzt den bisherigen Amtsinhaber Marco
Onida, der diese Tätigkeit seit 2007 ausübte. Am 01.07. – an seinem ersten offiziellen Tag – stattete
der Generalsekretär Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer einen Besuch ab. „Ich wünsche
Ihnen einen guten Einstand“, hieß ihn die Bürgermeisterin willkommen: „Die Alpenkonvention und damit
verbundene Themen wie Tourismus, Verkehr, Energie und Naturgefahren werden immer wichtiger. Gemeinsam müssen
wir das Bewusstsein dafür stärken.“
„Es geht vor allem um Nachhaltigkeit im Alpenraum. Gerade in Gebieten wie Innsbruck, wo der Tourismus die primäre
Einkommensquelle ist, ist es notwendig, den Lebensraum in ökologisch und wirtschaftlich gesunder Weise zu
erhalten“, verwies auch Generalsekretär Reiterer auf die Aktualität des Themenspektrums und überreichte
der Bürgermeisterin den neuesten Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention zum Thema nachhaltiger Tourismus.
Beide einigten sich darauf, die Alpenkonvention und ihren Sitz in der Tiroler Landeshauptstadt noch bekannter zu
machen.
Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung
Die Alpenkonvention ist ein Übereinkommen zwischen den acht Alpenstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien,
Liechtenstein, Monaco, Österreich, Schweiz und Slowenien) und der Europäischen Union mit der Zielsetzung,
den Schutz der Alpen zu fördern. Sie zielt auf die nachhaltige Entwicklung des Alpenraums und die Bewahrung
der Interessen der ansässigen Bevölkerung ab und schließt die ökologische, soziale, wirtschaftliche
und kulturelle Dimension ein.
Die Alpenkonvention ist das weltweit erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zum Schutz einer
Bergregion. Erstmals definierte man damit ein Berggebiet über die nationalen Grenzen hinweg als funktionale
geografische Einheit und als einen vor gemeinsamen Herausforderungen stehenden Kultur- und Wirtschaftsraum. Italien
übernimmt für die Jahre 2013 und 2014 die Präsidentschaft von der Schweiz.
Das Ständige Sekretariat wurde 2003 mit Sitz in Innsbruck (für politische und administrative Aufgabenbereiche)
und einer Außenstelle in Bozen/Italien (für technisch-operative Aufgabenbereiche) errichtet.
Internationale Erfahrungswerte
Mit Reiterer erhält die Alpenkonvention den ersten österreichischen Generalsekretär in ihrer 21-jährigen
Geschichte. Nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften arbeitete Reiterer als Assistent am Institut für
Völkerrecht und internationale Beziehungen der Universität Wien, wo er sich auf internationales Umweltrecht
spezialisierte. Nach seinem Wechsel in das österreichische Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten
war er zunächst für internationale umweltpolitische Angelegenheiten zuständig. Ab 2002 fungierte
er als Leiter des Referates für internationales Umwelt- und Wirtschaftsrecht im Völkerrechtsbüro
des Außenministeriums. Im Jahr 2005 wechselte Reiterer als stv. Ständiger Vertreter Österreichs
zur Abrüstungskonferenz nach Genf. Im Herbst 2008 wurde er mit der Leitung der politischen Abteilung an der
österreichischen Botschaft in Washington D.C. betraut, die er im Herbst 2011 für mehrere Monate als Geschäftsträger
a.i. auch leitete. Seit Dezember 2011 ist Reiterer im Kabinett des Exekutivsekretärs der internationalen Atomteststoppbehörde
(CTBTO) tätig.
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