von 9. bis 30. Juli in Innsbruck
Innsbruck (alte musik) - Seit nun 50 Jahren pilgern begeisterte Konzertbesucher zu den Ambraser Schlosskonzerten.
Am 9. Juli werden die 50. mit einer Jubiläums-Gala mit der Akademie für Alte Musik Berlin feierlich eröffnet.
Jeden Dienstag im Juli füllt sich der Spanische Saal von Schloss Ambras mit Renaissance- und Barockmusik,
vorgetragen von den führenden Alte Musik Ensembles unserer Zeit. Zum runden Geburtstag erklingen die schönsten
Werke aus einem halben Jahrhundert Ambraser Schlosskonzerte unter anderem mit der Akademie für Alte Musik
Berlin, More Hispano, dem Streichquartett Quatuor Mosaïque und Amarcord, einem der führenden Vokalquintette.
Eine europäische Attraktion war Schloss Ambras in der Zeit der Renaissance und des Barock. Die Kunst- und
Wunderkammer zog viele Reisende an. Täglich kommen Menschen aus aller Welt hierher, um die originellen musealen
Sammlungen und die einmalige Verbindung von Kunst und Natur zu erleben. Und seit fünf Jahrzehnten machen die
Schlosskonzerte mit Musik aus vergangenen Epochen Ambras auch wieder zum akustischen Anziehungspunkt – zu einem
Mekka der Alten Musik.
Berühmte Künstler wie Nikolaus Harnoncourt, Jordi Savall, Sigiswald Kuijken, René Jacobs und Eduard
Melkus waren hier bereits zu Gast. Hier begann die älteste noch bestehende Konzertreihe für Alte Musik.
An die Aufbruchsstimmung, die in den 60er Jahren herrschte, erinnert das Motto „Aufbruch“ im Jubiläumsjahr.
Es war im Jahre 1963: Man feierte das Jubiläum der 600jährigen Zugehörigkeit Tirols zu Österreich,
als der Wiener Musiker und Pädagoge Professor Otto Ulf, Wahltiroler mit ausgeprägtem Hang zur „Alten
Musik“, gemeinsam mit der damaligen Kustodin der Sammlungen des KHM auf Schloss Ambras Dr. Lilly von Sauter, auf
die Idee kam, im Spanischen Saal Musik aus der Zeit seiner Entstehung zu machen. Die Geburtsstunde der Ambraser
Schlosskonzerte hatte geschlagen. Ihr besonderes Kennzeichen war und blieb bis heute das kammermusikalische Musizieren
kleinerer Ensembles und Consorts auf historischen Instrumenten. Diese verhelfen mit ihrem spezifischen Klang, der
mit der Akustik des Saales wunderbar verschmilzt, den Konzerten zu ihrer eigenen, unverwechselbaren Atmosphäre.
Für einen unvergesslichen Abend wird die Akademie für Alte Musik Berlin sorgen, die bereits bei einem
früheren Jubiläum – 25 Jahre „Alte Musik“ im Spanischen Saal – aufgetreten ist, und ein „Best of“ aus
50 Jahren Ambraser Schlosskonzerte bieten wird. Mit More Hispano kommt ein spanisches Ensemble in den Spanischen
Saal, das mitreißende Rhythmen und heißblütige Melodien der Renaissance bieten wird. Ihre Spezialität
ist die spontane Improvisation. Das Streichquartett Quatuor Mosaïque verbindet ihre reichen Erfahrungen in
der Originalpraxis mit der großen europäischen Streichquartett-Tradition. Im letzten Schlosskonzert
wird die Verknüpfung mit der Innsbrucker Musikgeschichte besonders spürbar, wenn das Vokalquintett Amarcord
Lieder und Motetten von einstigen Innsbrucker Hofmusikern erklingen lässt. Im Übrigen hat Vokalmusik
bei den Ambraser Schlosskonzerten eine lange Tradition und wird seit der Geburtsstunde gepflegt. Der Innsbrucker
Kammerchor Walther von der Vogelweide trat von Anbeginn bis 1993 ohne Unterbrechung bei den Schlosskonzerten auf.
Die zweifachen Echo-Preisträger Amarcord blättern durch das Stammrepertoire der Ambraser Schlosskonzerte.
Da darf Heinrich Isaacs Hymne „Innsbruck, ich muss dich lassen“ nicht fehlen.
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