Arbeitsgespräch mit russischem Vizepremier Kozak in Moskau - Modernisierungs- partnerschaft
und Sotschi-Aufträge kurbeln Aufträge und Investitionen österreichischer Unternehmen an
Moskau/Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am Nachmittag es 11.07. in Moskau den
Vize-Premierminister der Russischen Föderation, Dmitrij Kosak, zu einem Arbeitsgespräch über die
bilateralen Wirtschaftsbeziehungen getroffen. "Die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Russland
florieren. Im Vorjahr sind die Exporte unserer Unternehmen trotz eines schwierigen internationalen Umfelds auf
das Rekordniveau von 3,2 Milliarden Euro geklettert. Damit ist Russland erstmals unter den zehn wichtigsten Exportmärkten
Österreichs", sagt Mitterlehner. Neue Impulse für Aufträge und Investitionen ergeben sich aus
der vor zwei Jahren gestarteten Modernisierungspartnerschaft sowie rund um die Olympischen Spiele in Sotschi. "Wir
wollen den bisher stark rohstoffdominierten Handel auf eine neue Ebene heben und stärker auf Innovationen
und moderne Technologien ausweiten. Davon profitieren beide Partner", so Mitterlehner.der sich bei einem Empfang
in der Österreichischen Botschaft auch mit zahlreichen vor Ort tätigen Unternehmern austauschte.
Insgesamt liegt das im Rahmen der Modernisierungspartnerschaft bewegte Investitionsvolumen bei geschätzten
500 Millionen Euro. Seit dem Start wurden Unternehmens-Projekte mit einem Umfang von 144 Millionen Euro realisiert,
bei zahlreichen weiteren Vorhaben mit einem Volumen von 360 Millionen Euro ist die Umsetzung bereits angelaufen.
Schwerpunkte liegen in der Verbesserung der Infrastruktur, bei Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien, Umweltschutz,
Luftfahrt, Tourismus, Automobilindustrie und Bautechnologie. "In all diesen Branchen können österreichische
Firmen mit ihren Produkten und ihrem Know-how besonders punkten", so Mitterlehner. So produziert FACC gemeinsam
mit einem russischen Partner Composite-Baugruppen für die Luftfahrtindustrie und hat das Tiroler Familienunternehmen
Egger ein Spanplatten-Werk in Schuja errichtet. Magna International Europe hat ein Automobilkomponentenwerk in
St. Petersburg eröffnet.
Auftragsvolumen von 1,4 Milliarden Euro durch Sotschi-Winterspiele
Besonders gut aufgestellt ist Österreichs Wirtschaft beim Infrastrukturausbau für die Olympischen Winterspiele
in Sotschi 2014: "Rund 50 österreichische Firmen haben nach Sotschi geliefert und sind dort zurzeit aktiv.
Bisher wurden an sie Aufträge im Gesamtwert von 1,4 Milliarden Euro vergeben", zitiert Mitterlehner aktuelle
Zahlen des Außenwirtschaftscenters Moskau. Beispielsweise ist die Strabag in der Flughafen-Modernisierung,
beim Olympischen Dorf sowie im Straßenbau tätig, während der Vorarlberger Weltmarktführer
Doppelmayr Seilbahnen und Liftanlagen baut. Skidata installiert Zutrittssysteme für Skilifte, die Tondach
Gleinstätten AG liefert Material für das Skizentrum und ein Hotel.
Neues All-Time-High bei Exporten erwartet
Insgesamt gibt es derzeit knapp 550 österreichische Firmenniederlassungen in Russland. Laut Oesterreichischer
Nationalbank lag die Gesamtinvestitionssumme Ende 2012 bei 8,5 Milliarden Euro. Das bilaterale Handelsvolumen zwischen
Österreich und der Russischen Föderation ist im Vorjahr auf das All-Time-High von 7,3 Milliarden Euro
geklettert. Die Exporte sind um 8,5 Prozent auf den Rekordwert von 3,2 Milliarden Euro gestiegen. Der positive
Trend setzt sich auch 2013 fort. In den ersten vier Monaten haben sich die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 25 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro erhöht. Weitere Impulse ergeben sich aus der Internationalisierungsoffensive
"go international", in die das Wirtschaftsministerium in den nächsten zwei Jahren insgesamt 31 Millionen
Euro investiert. "Damit unterstützen wir heimische Klein- und Mittelbetriebe beim ersten Schritt in den
Export und der weiteren Erschließung von stark wachsenden Zukunftsmärkten wie Russland", so Mitterlehner
abschließend.
|