Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle zu Gast an der Medizinischen
Universität Innsbruck
Innsbruck/Wien (bmwf) - Die Medizinische Universität Innsbruck leistet Spitzenforschung zum Wohle der
Patientinnen und Patienten. Von den Neurowissenschaften über die Onkologie bis zur Genetik, Epigenetik und
Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz trägt sie wesentlich zum medizinischen
Fortschritt bei", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. Im Rahmen der gezielten
"uni.stärken"-Besuche war er am 12.07. an der Medizinischen Universität Innsbruck zu Gast,
wo er von Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs empfangen wurde. Gemeinsam mit Vertreter/innen des Senats, der Professor/innen,
der Studierenden sowie Wissenschaftler/innen begann Töchterle seinen Rundgang bei den Universitätskliniken
für Neurologie (Direktor: o. Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe), Neurochirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Claudius
Thomé), Neuroradiologie (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Elke Gizewski) und Psychiatrie (Direktor: Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang Fleischhacker). Anschließend besichtigte der Minister das Centrum für Chemie und Biomedizin
(CCB), wo er von Univ.-Prof. Christine Bandtlow durch das Labor der Biooptik geführt wurde. Die Biooptik ist
auch ein hervorragendes Beispiel für die gute Zusammenarbeit mit der Leopold-Franzens Universität.
Im Rahmen des Besuchs betonte Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs wie positiv sich die Medizinische Universität
Innsbruck in den letzten Jahren entwickelt hat. "Am Beispiel der neurowissenschaftlichen Forschung zeigt sich,
wie eng die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung mit der Klinik vernetzt sind und
wie hervorragend die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter den Fachbereichen funktioniert", erklärt
Rektor Lochs, der die Medizinische Universität Innsbruck seit 2009 leitet. "Der Einsatz der tiefen Hirnstimulation
bei Patient/innen mit Parkinson-Krankheit, Zittern und anderen Bewegungsstörungen ist eines der besten Beispiele,
wie interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Neurologie, Neurochirurgie und moderner neuroradiologischer
Bildgebung zum Wohle von betroffenen Patient/innen, aber auch zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn beitragen."
Die Neurowissenschaften sind einer von insgesamt vier Forschungsschwerpunkten an der Medizinischen Universität
Innsbruck. 2012 ist die neurowissenschaftliche Forschung der Medizinischen Universität Innsbruck vom Medizinischen
Ausschuss des Österreichischen Wissenschaftsrates in einem Bericht als "exzellent" mit "internationaler
Ausstrahlung" bewertet worden. Explizit genannt wurden in der zusammenfassenden Einschätzung die Forschungen
zu Bewegungsstörungen, Neurodegeneration, zur Schlaganfall-Prävention und zur Schizophrenie.
Leuchttürme Innsbrucker Medizinforschung
An diesen Leuchttürmen der Innsbrucker Medizinforschung orientierte sich das Besichtigungsprogramm von Minister
Töchterle: Zunächst stand die "Schlaganfalleinheit" (Stroke Unit) der Univ.-Klinik für
Neurologie (Direktor: Univ.-Prof. Werner Poewe) auf dem Programm. Durch die hochspezialisierte Behandlung auf der
Schlaganfalleinheit bleiben vielen Patient/innen Langzeitschädigungen erspart. Auch hier ist die interdisziplinäre
Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Neuroradiologie (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Elke Gizewski)
essentiell, um akute Gefäßverschlüsse im Gehirn mittels Katheterverfahren sichtbar zu machen und
aufzulösen. Dadurch können dreimal so vielen Menschen als zuvor schwerwiegende Schlaganfallfolgen erspart
werden. Schlaganfälle in Folge von Hirnblutung bedürfen oftmals der operativen Versorgung durch die Universitätsklinik
für Neurochirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé). Schwere Formen der Hirnblutung benötigen
darüber hinaus zur Intensivüberwachung ein aufwendiges Gewebemonitoring mittels implantierter Sonden,
was durch ein interdisziplinäres Team aus der neurologische Intensivstation und der Universitätsklinik
für Neurochirurgie geschieht.
Von besonderer Bedeutung für die klinische neurowissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität
ist die von der Universitätsklinik für Neuroradiologie (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Elke Gizewski) betreute
Gemeinsame Einrichtung für Bildgebungsforschung. Hier wird gezeigt, wie das Gehirn und dessen Störungen
sichtbar gemacht werden und für die Therapie genutzt werden können. Dies ist ein weiteres Aushängeschild
für interdisziplinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Innsbrucker Universitätskliniken.
Das Departement für Psychiatrie und Psychotherapie gab im Zuge des Rundganges Einblick in verschiedene von
der EU geförderte Forschungsprojekte: Univ.-Prof. Dr. Alois Saria (Abteilung Experimentelle Psychiatrie) ist
als einziger Vertreter Österreichs im Managementbereich des EU-Flaggschiffprojektes "Human Brain Project"
(HBP) tätig (geschätzte Kosten 1,19 Milliarden Euro). Beim Projekt MOODINFLAME werden immunologische
Veränderungen im Rahmen der Depression untersucht (Univ.-Prof.in Dr. Barbara Sperner-Unterweger, Gesamtfördersumme
12 Mio Euro). Der Direktor des Departements für Psychiatrie und Psychotherapie Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Fleischhacker
selbst ist im Executive Board des EU-Projektes "OPTiMiSE" tätig. Mit einer Gesamtfördersumme
von 14 Millionen Euro will dieses Projekt die Behandlung von Schizophrenie optimieren.
Welche hervorragenden Leistungen die Forscher/innen am Medizinstandort Innsbruck bieten, zeigt auch das jüngste
Hochschulranking der Universität Leiden, der ältesten Universität der Niederlande: Darin findet
sich die Medizinische Universität Innsbruck auf Platz 170 und ist damit die bestplatzierte Universität
Österreichs.
Reihe "uni.stärken"
Mit seinem Besuch an der Medizinischen Universität Innsbruck setzt Wissenschaftsminister Töchterle seine
gezielten Universitätsbesuche in der Reihe "uni.stärken" fort. Bisher war er an der Universität
Klagenfurt, der Veterinärmedizinischen Universität Wien, dem Mozarteum Salzburg, der Universität
Wien, der Universität Innsbruck, der Montanuniversität Leoben, der JKU Linz, der Kunstuniversität
Linz, der Universität für Bodenkultur Wien, der Universität Graz, der Medizinischen Universität
Graz und der Technischen Universität Graz zu Gast. Mit den Besuchen sollen die zahlreich vorhandenen Stärken
der Universitäten sichtbarer gemacht werden.
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