Schmied:
Neue Mittelschule wird von Eltern und Schülerinnen und Schülern gut angenommen
59 Prozent der Absolventinnen und Absolventen erhalten Berechtigung für
höhere Schule
Wien (sk) - Bildungsministerin Claudia Schmied präsentierte am 11.07. die Ergebnisse einer IFES-Studie
zur Zufriedenheit der Eltern mit der Neuen Mittelschule. "Es freut mich sehr, dass sich 88 Prozent der Eltern
sehr gut und gut informiert fühlen. Der Wert ist in den letzten Jahren gestiegen, obwohl es gleichzeitig viel
mehr Standorte gibt. Es ist schön, dass wir die hohe Zufriedenheit halten konnten, seit wir von einzelnen
Pilotprojekten in einen flächendeckenden Ausbau der Neuen Mittelschule übergehen. Auch die hard facts,
nämlich die Zahl der Absolventinnen und Absolventen, die zu einem Aufstieg in eine höhere Schule berechtigt
sind, beweisen, dass die Neue Mittelschule der richtige Weg ist", sagte Schmied.
In vielen Bereichen sind die Eltern sehr zufrieden mit den Angeboten der Neuen Mittelschule. Das Engagement der
Lehrerinnen und Lehrer und das Teamteaching (also zwei Lehrerinnen und Lehrer in den Fächern Englisch, Deutsch
und Mathematik) werden als sehr positiv bewertet. Auch das Klassen- und Gesprächsklima hinterlässt einen
sehr guten Eindruck bei den Eltern. "Die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Eltern werden ebenfalls als
ausreichend betrachtet, hier wollen wir aber weiter ausbauen und die Zufriedenheit noch mehr steigern", führte
die Bildungsministerin aus. Der Leistungsanspruch wird als angemessen bewertet. Gleichzeitig gehen, je nach Schulstufe,
zwischen 81 Prozent und 98 Prozent der Schülerinnen und Schüler sehr gerne oder gerne in die Schule.
"Es ist uns besonders wichtig, die Neue Mittelschule als Leistungsschule zu etablieren und auf den sozio-ökonomischen
Hintergrund der Schülerinnen und Schüler so einzugehen, dass auch diejenigen eine faire Chance auf höhere
Bildung erreichen, die aus Familien kommen, die nicht zu den sozial besser gestellten gehören. Alle Schülerinnen
und Schüler sollen nach ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden", macht Schmied klar.
Ein weiterer wichtiger Erfolg sei, dass die Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die die Berechtigung
zum Aufstieg in eine höhere Schule erlangt haben, vom ersten zum zweiten Absolventenjahrgang noch einmal stark
angestiegen ist. Waren es beim ersten Jahrgang 47,8 Prozent, so sind es dieses Jahr 59,2 Prozent. "Dieser
Anstieg wurde erreicht, obwohl es durch den raschen Ausbau der NMS jedes Jahr um viele Schülerinnen und Schüler
mehr werden", freut sich Schmied.
Die Ministerin präsentierte außerdem die Ausbaupläne für die Neue Mittelschule, die sie als
"Schlüsselprojekt" der letzten Legislaturperiode bezeichnete. Nächstes Jahr kommen 255 neue
Standorte hinzu, bis 2015/16 werden alle Hauptschulen auf Neue Mittelschulen umgestellt. 2018 werden dann alle
Jahrgänge aller Hauptschulen Neue Mittelschulen sein. "Das hat auch große Beschäftigungseffekte.
So schaffen wir 3.900 zusätzliche Arbeitsplätze für Lehrerinnen und Lehrer. 200.000 Schülerinnen
und Schüler werden dann an einer Neuen Mittelschule unterrichtet werden", sagte Schmied. Lob für
das Projekt käme auch von internationaler und europäischer Seite, zum Beispiel der EU-Kommission und
der OECD. Ausdrücklich bedankte sich die Ministerin auch für das Engagement einzelner Bundesländer
für die gemeinsame Schule, die nun der nächste Schritt sei, dem Österreich sich mit diesen Vorstößen
und auch mit der Neuen Mittelschule "Schritt für Schritt" annähert. Ziel sei es, die gemeinsame
Schule der 10- bis 14-Jährigen zu etablieren, sodass die Schülerinnen und Schüler danach wählen
können, ob sie eine allgemeinbildende oder eine berufsbildende Schule besuchen möchten.
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Walser: Aussagen von Ministerin Schmied im krassen Gegensatz zur Wirklichkeit
Eingeschlagener Weg Schmieds führt zu weiterem Auseinanderdriften von Neuer Mittelschule
und AHS-Unterstufe
Wien (grüne) - "Das was funktioniert ist die inhaltsleere PR-Abteilung der Unterrichtsministerin,
aber weniger die Neue Mittelschule (NMS). Die zu Beginn des Projekts gemachten Versprechungen sind nicht eingehalten
worden", sagt Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, und weiter: "Der aktuell eingeschlagene
Weg von Unterrichtsministerin Schmied führt zu einem weiteren Auseinanderdriften von NMS und AHS-Unterstufe."
Laut Statistik Austria wird die Anzahl der SchülerInnen an der NMS bis 2030 um bis zu 15 Prozent sinken. An
der AHS-Unterstufe wird hingegen eine Steigerung von bis zu 25 Prozent erwartet. "Eine Gemeinsame Schule für
alle 10 bis 14-jährigen scheint weiterhin nicht das Ziel der Ministerin zu sein."
"Auch die von Schmied angesprochene hohe AbsolventInnenquote spiegelt nicht das Bild wider, welches besorgte
Eltern und LehrerInnen schildern. Mir liegt unter anderem ein Mail einer Mutter vor, deren Tochter trotz Notendurchschnitt
von 1,3 nicht an einer AHS aufgenommen worden ist", betont Walser. "Die Ministerin soll die versprochene
Überleitung in die Gemeinsame Schule endlich einleiten und nicht die Behübschungsaktionen für die
Neue Mittelschule fortsetzen."
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