|
||
Rollt die Transsibirische Eisenbahn |
|
erstellt am |
Korneuburg (nöwpd) - Die wirtschaftlichen Dimensionen des Projektes sind beachtlich: Rund 120 Millionen Euro an Wertschöpfung, bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze im direkten Bereich und im Umfeld sowie lukrative Aufträge für die Zulieferindustrie, Handelsunternehmen und Transportdienstleister würden nach Berechnungen in Österreich entstehen, wollte man die russische Breitspurbahn, auf der auch die Transsibirische Eisenbahn fährt, bis in den Raum Wien und Niederösterreich verlängern und hier einen Umschlagplatz mit Logistikzentrum errichten. Geht es nach den Vorstellungen der Wirtschaftskammer Österreich, sollen die Experten, die das milliardenschwere Infrastrukturprojekt jetzt im Auftrag der staatlichen Bahngesellschaften von Österreich, der Slowakei, der Ukraine und Russlands mit einer Machbarkeitsstudie auf seine Praxistauglichkeit prüfen werden, auch die Stadt Korneuburg mit ihrem schon vorhandenen Donauhafen als "trimodalen" Standort für den notwendigen Anfangs- und Endterminal der Breitspurbahn zwischen Europa und Asien einbeziehen. Denn ein direkter Anschluss an die Wasserstraße Donau wäre "insbesondere für Rohstofftransporte bedeutend", argumentiert die Wirtschaftskammer in ihrem Positionspapier. Das Projekt sieht vor, die mehr als 8.000 Kilometer lange russische Breitspurbahn, die zurzeit von der sibirischen Küste am Pazifischen Ozean bis zur ostslowakischen Stadt Kosice reicht, mittels einer rund 450 Kilometer langen neuen Trasse Richtung Westen bis in den Raum Wien zu verlängern. Verglichen mit dem Seeweg über den Indischen Ozean würde diese verlängerte "Transsib" die Transportzeiten von Westeuropa zum russischen Pazifikhafen Wladiwostok bzw. zu den chinesischen Metropolen Peking und Shanghai von durchschnittlich 30 Tagen auf 15 Tage halbieren. Nichtzuletzt wegen des daraus zu erwartenden Wettbewerbsvorteils unterstützen neben der Wirtschaftskammer auch die Landesgruppen der Industriellenvereinigung (IV) von Wien und Niederösterreich das Projekt. Die Idee, das alte, weitgehend ungenutzte Areal der ehemaligen Werft Korneuburg für einen "Logistik-Hub" zum Umladen der Güter zwischen Breit- und Normalspur-Zügen sowie Binnenschiffen zu nutzen, ist keineswegs neu. Schon 2009 hatte Hans Kastenhofer, Geschäftsführer der auf dem Korneuburger Werftgelände angesiedelten Handelsfirma KUWOPA, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst festgestellt: "Etwas Besseres kann der heimischen Wirtschaft gar nicht passieren, als dass Warenströme auf der Schiene ohne Umladen oder Waggons-Umspuren über Tausende Kilometer mit Niederösterreich als Ausgangs- oder Bestimmungsregion transportiert werden können." "Auf dem Areal der Werft Korneuburg", meinte Kastenhofer damals, "ließe sich sicherlich eine Möglichkeit für den Güterumschlag einrichten. Noch dazu ist der Standort mit Hafen, Autobahnanbindung und den Gleisen der ÖBB der optimale Ausgangspunkt, um Waren aus Fernost weiter zu verteilen." Mit dem "Logisik-Hub" hätte die Stadt Korneuburg die einmalige Chance, das seit 20 Jahren brach liegendes Gelände der am Standort untergegangenen Österreichischen Schiffswerften AG wieder mit wirtschaftlichem Leben zu erfüllen. Zahlreiche Weiterführungsversuche sind hier entweder gescheitert, wie z.B. der Bau von Solarschiffen, oder überhaupt nicht über die Projektphase hinausgekommen. So wollte 2003 eine chinesische Investorengruppe auf dem Korneuburger Werftgelände ein "Asia-Center" mit 4-Stern-Hotel, Veranstaltungs- und Gastronomieeinrichtungen bauen. 16 Millionen Euro sollten investiert und Hunderte Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch geflossen ist kein einziger Cent und folglich sind auch die angekündigten Jobs ausgeblieben. |
||
|
|
|
Informationen: |
|
|
|
|
|
|
||
|
|
|
Die Nachrichten-Rubrik "Österreich,
Europa und die Welt" |
||
|
|
|
Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at |
||
|
|
|