Allianz Umfrage: "Generation 50+" fürchtet
 Inflation und Steuererhöhungen

 

erstellt am
22. 07. 13
14.00 MEZ

Wien (allianz) - Ältere Generation in Europa hat grundsätzlich Vertrauen in den Euro - Franzosen und Italiener spüren die Folgen der europäischen Schuldenkrise bei persönlicher Finanzlage am stärksten, Österreicher liegen im Mittelfeld - 80 Prozent der Befragten befürchten Steuererhöhungen.

"Eine der größten Herausforderungen für private Anleger, die sich auf ihre bevorstehende Pension vorbereiten, ist der Umgang mit den derzeit volatilen Finanzmärkten. Während jüngere Anleger genügend Zeit haben, schwache Marktphasen mit geringen Erträgen auf ihr Altersvorsorgekapital auszugleichen, hat die Generation kurz vor dem Ruhestand diesen Luxus nicht mehr", kommentiert Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage.

Veränderungen beim Sparverhalten
In sieben europäischen Ländern hat "Allianz International Pensions" 1.400 Personen aus dem stärksten Vermögensfünftel im Alter zwischen 50 und 70 Jahren befragt, wie sie zum Euro stehen und inwieweit die derzeitige Schuldenkrise sie in ihren Anlageentscheidungen beeinflusst hat. Gemäß der Allianz Studie fühlen sich lediglich die Befragten in Deutschland und der Schweiz kaum betroffen. So sagt eine Mehrheit von 62 Prozent der Interviewten in Deutschland, dass die Krise sich nicht auf ihre persönliche finanzielle Lage niedergeschlagen habe. Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich auch in der Schweiz. Dies ist allerdings nicht sehr überraschend, da die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied eine eigene Währung hat, die vielfach als sicherer Hafen in Krisen wahrgenommen wird. Im Gegensatz dazu registrierten die meisten französischen und italienischen Interviewpartner durchaus negative Auswirkungen der Krise auf ihre finanzielle Situation. Bei den Österreichern indes waren die Meinungen geteilt.

Auch in Sachen Veränderung des Sparverhaltens im Zuge der Staatsschuldenkrise gibt es Unterschiede zwischen den Ländern: Während in der Schweiz neun von zehn Befragten angeben, ihr Sparverhalten nicht verändert zu haben, gibt jeder zweite Italiener an, weniger zu sparen als vor der Euro-Krise. In Österreich hat sich das Anlageverhalten in die Richtung verändert, dass knapp jeder zweite Befragte nun eher kurzfristig investiert. In den Niederlanden geben nur fünf Prozent an, kurzfristiger als vor der Staatsschuldenkrise zu investieren.

Österreicher mit Vertrauen in den Euro, Angst vor Inflation und Steuererhöhungen
Ein wesentliches Ergebnis der Umfrage ist, dass trotz großer Unsicherheit bei den Geldanlagen die vermögendere Generation 50+ in Österreich, Deutschland und Italien weitgehend Vertrauen in den Euro hat. Größer ist die Skepsis in Frankreich und den Niederlanden. Die stärksten Vorbehalte gibt es in Großbritannien, wo nur 19 Prozent der Befragten angeben, zumindest teilweise Vertrauen in den Euro zu haben. Eine deutliche Mehrheit - rund 80 Prozent der Befragten - glaubt, dass es zu Steuererhöhungen kommen wird. Diese Ansicht ist mehr oder weniger in allen Ländern, die in die Studie einbezogen wurden, gleich stark vertreten. Ähnliche Befürchtungen bestehen hinsichtlich der Inflationsentwicklung. In diesen sieben Staaten rechnet die Mehrheit der älteren Anleger mit steigender Inflation: In Deutschland und Großbritannien sind es etwa 80 Prozent, in Österreich, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden rund 70 Prozent, während deutlich weniger Italiener (56 Prozent) von steigenden Inflationsraten ausgehen. "In der jetzigen Situation sind Kunden gut beraten, für einen angemessenen Ruhestand zu planen und ihre Altersvorsorge neu zu überdenken", so Littich abschließend.

In der aktuellen Umfrage wurden 1.400 Personen aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien befragt. Die Zielgruppe bestand aus Menschen zwischen 50 und 70 Jahren im obersten Vermögensfünftel. Für die Euroländer waren das Personen mit einem frei investierbaren Vermögen von 50.000 Euro und mehr; in Großbritannien von 50.000 GBP und in der Schweiz von 100.000 SFr.

 

 

 

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