Diskurs-Schiene in der Kunsthalle Karlsplatz
Wien (rk) - "Wien gilt als Stadt der Musik. Am Popfest kann man das eindrucksvoll hören, nun mehr
bereits zum vierten Mal. Damit ist das Festival fester Bestandteil des Wiener Event-Kalenders - mit rund 50.000
Gästen noch dazu ein überaus beliebter. Aber nicht nur das Publikum profitiert. Auch für die KünstlerInnen
bietet das Popfest eine aufmerksam beobachtete Bühne, die weiteren Erfolgen durchaus Vorschub leistet - und
damit wiederum dem Ruf der Musikstadt", so Wiens Kulturstadtrat Andreas-Mailath-Pokorny.
"Das Popfest hat bereits jetzt zu einer sichtbaren Aufwertung des österreichischen Qualitätspop
geführt", freut sich Festivalleiter Christoph Möderndorfer.
45 Live-Acts und Artists werden heuer vom 25. bis 28. Juli den Kunstplatz Karlsplatz bespielen und beleben. Zusammengestellt
vom neuen Popfest-Kurator Patrick Pulsinger erwartet das Publikum ein besonders frisches Programm. "Speziell
für das Popfest-Programm war es mir besonders wichtig, auch ganz junge, vielleicht noch unbekannte Bands ins
Hauptprogramm zu holen. Wir bieten von Gitarrenromantik über Beatmaker-Diskurs oder elektronische Folklore
bis hin zu Shoegaze Grufti Rock'n'Roll eine reichhaltige Palette des Musikschaffens", so der international
renommierte Produzent und Soundpionier.
Die Seebühnen-Eröffnung diesen Donnerstag ab 18.30 Uhr setzt auf Signalwirkung - und steht im Zeichen
heimischer Pop-Qualität aus völlig unterschiedlichen Musikrichtungen. Die Salzburger Outta-Space-Rockers
Steaming Sattelites spielen den Ball zum rundumerneuerten Electro-Acapella der unvergleichlichen Live-Performer
von Bauchklang, bevor die geheimnisvollen HVOB ("Her Voice Over Boys") den Karlsplatz in die erste Popfest-Nacht
schicken werden.
Im Anschluss an die Seebühnen-Konzerte kann man dieses Jahr wieder unter drei Popfest-Nachtprogrammen wählen:
Das Wien Museum präsentiert zwei avancierte weibliche Popformationen (In jedem Mädchen ein Hafen, Schmieds
Puls), bevor Popstar Skero sein neues Wienerlied-Projekt Müssig Gang vorstellen wird. Im Prechtlsaal der Technischen
Universität machen modernistische Soundbastler wie Chronic City, Fijuka und Zanshin ihre Experimente dem Tanzboden
zugänglich. Das brut im Künstlerhaus setzt in der Eröffnungsnacht auf kunstvollen Gitarrenpop und
die hohe Schule des Songwritings (Francis International Airport, Bernhard Schnur & Band, Ernesty International).
Das Popfest-Herzstück sind die mittlerweile schon traditionellen Open-Air Konzerte auf der "Seebühne"
vor der barocken Karlskirche (25.7.: Steaming Satellites, Bauchklang, HVOB / 26.7.: Maja Osojnik Band, Giantree,
Catastrophe&Cure, A.G. Trio / 27.7. Soia, Velojet, Gin Ga, Atomique). Die drei elektronisch ausgerichteten
Abschlussacts des jeweiligen Abends werden dabei ihre speziellen Visuals auf der Karlskirche zum Einsatz bringen.
Ein besonderes Popfest-Highlight verspricht eine aufsehenerregende Party-Nacht samstags im brut zu werden (27.7.),
wo die britische "Bomb the Bass"-Legende Tim Simenon sein Wien-Projekt Ghost Capsules vorstellen wird,
umrahmt vom kryptischen Punda Omar und den gefährlichen Grooves von Koenigleopold und Gudrun von Laxenburg.
Schon am Freitag, die Nacht davor (26.7.), gastieren dort mit T-Shit, Wild Evel & the Trashbones, The Scarabeus
Dream und Sex Jams ausgesprochene Noise-Akrobaten ganz unterschiedlicher Spielart. Brandneues HipHop-Talent trifft
internationales Format - MTS, Monobrother, Gerard und Brenk Sinatra checken die Freitag-Nacht im TU-Prechtlsaal
(26.7.). Der Samstag ebendort gerät dann zur Rocknacht zwischen Zorn und Melancholie: die Postrocker Lehnen,
die Grazer Melancholiker Spring and the Land, der energetische Sado Maso Guitar Club sowie die Progrocker Milk+
stellen das Line-Up (27.7.). Der Sonntag im Wien Museum (28.7.) bietet mit Dawa und Ash my Love spannende, neuartige
Ideen im Bereich des analogen Sounds. Anschließend öffnen sich zum Popfest-Finale erstmals die Türen
der Karlskirche, wo Ritornell feat. Mimu und O ihre feinnervigen Klanggebilde zelebrieren werden.
Mit speziellen Talk- und Diskurs-Veranstaltungen zu Themen wie der eben erschienenen heimischen Popmusikgeschichte
in Buchform "WienPop", "Ö-Pop in Film & Fernsehen", "Crowdfunding" oder
Wien als Ausgangspunkt oder Zielort künstlerischer Karrieren ("In&Out of Vienna") bieten die
nachmittäglichen "Popfest-Sessions" in der Kunsthalle Karlsplatz (Samstag & Sonntag ab 12h)
ein umfangreiches und prominent besetztes Rahmenprogramm. Diese von Robert Rotifer und dem mica zusammengestellten,
ironisch "Wortschwall" genannten Talk-Veranstaltungen finden alternierend mit kleinen Live-Showcases
statt, echten musikalischen "Geheimtipps".
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