Prototyp zur Energieeinsparung bei Straßenbahnen im Einsatz
Wien (rk) - Die Wiener Linien schicken nach ersten Testphasen im Klima-Wind-Kanal und im Fahrgastbetrieb
nun einen Test-Prototyp im Rahmen des "EcoTram"-Projekts erneut auf die Strecke, um die bereits gewonnenen
Erkenntnisse weiter zu verfeinern. Die Straßenbahn ist vorerst auf der Linie 62 bis ca. Ende März 2014
im Einsatz und durch die Seitenbeklebung "EcoTram" auch sichtbar für die Fahrgäste auf der
Strecke unterwegs.
Seit 2009 arbeiten die Wiener Linien gemeinsam mit zahlreichen Partnerunternehmen an dem vom Klima- und Energiefonds
geförderten Projekt "EcoTram", um Sparpotenziale bei Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen
von Niederflurstraßenbahnen festzustellen. Dabei soll Energiesparen und Komfortsteigerung für Fahrgäste
miteinander verbunden werden.
In der ersten Projektphase wurde eine ULF-Straßenbahn mit zahlreichen Sensoren ausgestattet und im Klima-Wind-Kanal
und anschließend im Linienbetrieb unter verschiedenen Bedingungen getestet, um so wichtige Daten hinsichtlich
des Energieverbrauchs zu sammeln. Anschließend wurden Maßnahmen zur Effizienz- und Komfortsteigerung
entwickelt und nun in einem Prototyp eingebaut. Diese Maßnahmen wurden in den vergangenen Wochen im Klima-Wind-Kanal
getestet und sollen nun auch erstmals im Fahrgastbetrieb zum Einsatz kommen.
Maßnahmenpaket zu Tests im Fahrgastbetrieb
Bei der Test-Bim kommt nun eine Wärmepumpe zum Einsatz, die durch die Nutzung der Umgebungswärme
und -kälte energiesparendes Heizen und Kühlen ermöglichen soll. Ein eingebautes System lässt
die Straßenbahn zudem vorausschauend handeln. Mittels bereits gesammelter Erfahrungswerte aus den vorangegangenen
Tests kühlt und heizt das System das Fahrzeug nun vorsorglich hinsichtlich der zu erwartenden Anzahl an Fahrgästen
sowie der Umweltgegebenheiten. Eine spezielle Beklebung der Seitenscheiben vermindert zudem die Sonneneinstrahlung
und bringt auch für die Fahrgäste eine spürbare Verbesserung im Fahrzeuginneren. Auch ein neues
System zur Frischluftzufuhr soll sowohl mögliche Energiesparpotenziale, als auch Verbesserungen des Fahrgastkomforts
mit sich bringen. Spezielle Sensoren im Inneren der Bim messen dabei die Personenanzahl und die dafür optimale
Frischluftzufuhr. Die Klimaanlage des Straßenbahn-Prototyps wurde dahingehend adaptiert, als dass nun ein
stufenloser, intelligenter Übergang zwischen den einzelnen Stufen für ein angenehmeres Klima im Fahrzeug
sorgen soll.
Nach dem Abschluss der Testphase werden die nun gesammelten Daten erneut ausgewertet und das System einer Prüfung
auf einen möglichen breiten Einsatz unterzogen.
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