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Atomkraft
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erstellt am
19. 07. 13
14.00 MEZ
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Mitterlehner
klar gegen EU-Förderungen für Atomkraft
Berlakovich: Förderung von Atomkraft in Europa ist als Irrweg entschieden abzulehnen
Brüssel/Wien (bmwfl/bmlfuw) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner spricht sich klar
gegen die Pläne der EU-Kommission aus, den Bau von Atomkraftwerken in Europa zu erleichtern. "Österreich
ist gegen jede Art der Förderung für den Bau von AKWs oder die Produktion von Nuklearenergie, auch nicht
unter dem Deckmantel einer CO2-armen Technologie. Atomkraft ist keine Klimaschutzmaßnahme", verdeutlicht
Mitterlehner die Anti-Atom-Position Österreichs, die im Rahmen der Diskussion zur Überarbeitung des Beihilfenrechts
für Umwelt und Energie auch mit Deutschland und anderen Anti-Atom-Staaten abgestimmt wurde.
Darüber hinaus widerspricht die Förderung von Nuklearenergie aus österreichischer Sicht der Logik
und Systematik des allgemeinen EU-Beihilferechts und des Umweltbeihilferechts im Besonderen, weil die Gesamtumweltbilanz
der Technologie jedenfalls negativ ausfällt
Berlakovich: Förderung von Atomkraft in Europa ist als Irrweg entschieden abzulehnen
Durch den geplanten Vorstoß der Kommission sollen künftig Betreiber von Kernkraftwerken leichter
zu Subventionen kommen können. Für Umweltminister Niki Berlakovich ist das ein gefährlicher Irrweg
für Menschen und Umwelt: "Todesenergie darf keine Zukunft haben. Die Nachwehen von Fukushima sind noch
nicht verklungen und die Ergebnisse der Stresstests sind noch nicht gar nicht umgesetzt. Welche Katastrophen müssen
nach Tschernobyl und Fukushima noch passieren damit man endlich daraus lernt und in Energien investiert, die nachhaltig
sind? Der Weg muss in Europa heißen: Raus aus Atom, hinein in die Erneuerbare Energie."
Minister Berlakovich plädiert für die Kostenwahrheit der unterschiedlichen Technologien zur Energieerzeugung.
"Ein großer Kostenbrocken, der vor allem bei der Atomenergie zu berücksichtigen ist, sind Haftungsregelungen,
Stilllegungen und Endlagerkosten", gibt der Minister zu bedenken.
"Wir haben in Brüssel bereits unsere ablehnende Haltung zur Subventionierung von Atomkraft mehrmals deutlich
gemacht. Wir werden auf allen Ebenen mit Verbündeten gegen dieses Vorhaben auftreten", bekräftigt
Minister Berlakovich.
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Kadenbach/Leichtfried: Nein zu Förderungen für Atomkraft
Kolportierter Richtlinienentwurf ist "Armutszeugnis der Kommission"
Wien (sk) - "Österreich muss gemeinsam mit anderen Ländern vehement gegen die geplante Beihilferichtlinie
auftreten. Es ist nicht hinnehmbar, dass der Bau von Atomkraftwerken in Europa wieder stärker gefördert
werden soll", sagt die SPÖ-EU-Abgeordnete Karin Kadenbach am 19.07. "Die Atomkatastrophe von Fukushima
hat gezeigt, dass es höchst an der Zeit ist, den Ausstieg aus der Atomkraft zu forcieren. Auch in Europa wurden
durch die Stresstests erhebliche Mängel bei Kraftwerken festgestellt. Die Kommission sollte sich daher darauf
konzentrieren, dass endlich sichere Energieformen noch mehr unterstützt werden, anstatt dafür zu sorgen,
dass der Neubau von Atomkraftwerken begünstigt wird", fordert Kadenbach gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Der Delegationsleiter der SPÖ-EU-Abgeordneten, Jörg Leichtfried, merkt an, dass der Entwurf der Richtlinie
ein "Armutszeugnis für die Kommission" darstelle. "Die Kommission handelt wieder gegen den
Willen der Bürgerinnen und Bürger, ein Großteil steht der Atomkraft skeptisch gegenüber",
betont Leichtfried. Er plädiert daher erneut dafür, dass die Bevölkerung mehr Mitspracherechte bei
der Besetzung der Kommission erhält. "Nur wenn sich die Kommissare den Bürgern gegenüber verpflichtet
fühlen, werden sie mehr Sorgfalt an den Tag legen und nicht mehr nur den Interessen der Wirtschaft nachkommen",
sagt der Europaparlamentarier.
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Widmann: Hahn muss sich kräftig dagegenstemmen
"Euratom gehört beendet und stattdessen ein Fonds zur Förderung erneuerbarer
Energieträger eingerichtet"
Wien (bzö) - "Das wäre ein Wahnsinn, das wäre gegen die Mehrheitsmeinung der Österreicher
und würde die Energiewende gefährden". Mit diesen Worten kommentierte heute BZÖ-Umweltsprecher
Abg. Mag. Rainer Widmann die aufgetauchten Pläne der EU-Kommission, den Bau von Atomkraftwerken durch eine
neue Beihilferichtlinie zu erleichtern. "EU-Kommissar Johannes Hahn muss sich diesem Ansinnen einiger EU-Staaten
kräftig dagegenstemmen", so Widmann weiter.
"Ein solcher "atomarer Weg der EU" wäre nämlich nur im Sinne der Großkonzerne und
der Atomenergie, den aber in Wahrheit keiner möchte. Euratom gehört beendet und stattdessen ein Fonds
zur Förderung erneuerbarer Energieträger eingerichtet", forderte Widmann.
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Glawischnig: Fehlentscheidung - EU-Kommissar Hahn gefordert
Almunia-Öttinger-Vorschlag würde Bau von AKW erleichtern und Energiewende schwächen
Wien (grüne) - Als "gefährliche Fehlentscheidung" bezeichnet die Grüne Bundessprecherin
Eva Glawischnig die heute bekannt gewordenen Pläne der EU-Kommission, Bau und Betrieb von Atomkraftwerken
künftig durch Staatshilfen zu erleichtern. Konkret will EU-Wettbewerbs-Kommissar Joaquín Almunia im
September neue Richtlinien für die Genehmigung von staatlichen Beihilfen durch die EU im Bereich Umwelt und
Energie vorlegen, die bisher verbotene Staatsbeihilfen für Atomkraft erlauben. Ein entsprechender Text ist
bereits mit EU-Energie-Kommissar Öttinger abgestimmt.
"Seit Fukushima ist endgültig klar: Atomkraft kann nie sicher sein. Die Pläne der Atombefürworter
in der EU-Kommission sind eine Fehlentscheidung. Dadurch würden künftig staatliche Milliardensubventionen
für Atomkraft möglich. Das wäre ein schwerer Rückschlag für die grüne Energiewende,
die auf saubere Energie aus Sonne, Wind und Wasser setzt. Jetzt ist Österreichs EU-Kommissar Johannes Hahn
gefordert, den Atomplänen der EU-Kommission eine klare Absage zu erteilen. Gemeinsam mit Deutschland muss
eine Mehrheit unter den EU-KommissarInnen geschmiedet werden, um die gefährlichen und skandalösen Pläne
der Atomlobby zu stoppen", sagt Glawischnig.
Hintergrund des Pro-Atom-Vorstosses der EU-Kommission: Einige EU-Staaten, allen voran Großbritannien, aber
auch Frankreich, Finnland, die Slowakei, Polen und Litauen planen den Bau neuer Atomkraftwerke, die sich allerdings
wirtschaftlich nicht rechnen. Deswegen wollen die Staaten den Bau und Betrieb der AKW mit massiven Staatshilfen
stützen. Die bestehenden EU-Regelungen erlauben das nicht. Daher sollen diese jetzt geändert werden.
Der Pro-Atom-Vorstoss wird vor allem von Großbritannien, Frankreich, Litauen und Tschechien unterstützt.
Deutschland, das sich mitten im Atomausstieg befindet, lehnt den Vorschlag ab. Der Almunia-Öttinger-Vorschlag
soll bereits nächste Woche am 26. Juli auf Arbeitsebene ("interservice consultation") in der EU-Kommission
besprochen und in der dritten Septemberwoche veröffentlicht werden. In Folge sollen die neuen Richtlinien
nach einer "Stakeholder Consultation" im Frühjahr 2014 in Kraft treten.
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Tadler: Regierung muss AKW-Förderplänen der EU klare Absage erteilen
Umfaller von Berlakovich und Mitterlehner zu befürchten
Wien (str) - Scharfe Kritik an den Plänen der EU-Kommission, den Bau von Atomkraftwerken zu fördern,
übt Team Stronach Umweltsprecher Abg. Erich Tadler. "Es ist zu erwarten, dass in Österreich die
ÖVP-Minister Berlakovich und Mitterlehner jetzt Ablehnung signalisieren, aber dann dem Druck der EU nachgeben
und umfallen. Die rot-schwarze Bundesregierung soll kein falsches Spiel spielen, sondern sich klar zu einem Atomstopp
bekennen."
Tadler weist darauf hin, dass er sich von Beginn an für eine Abschaltung der gefährlichen AKWs eingesetzt
habe. "Offenbar ist die Atomlobby in der EU wieder auf dem Vormarsch und die Politik spielt hier mit. Das
ist der völlig falsche Weg. Das Team Stronach fordert die verstärkte Förderung von erneuerbaren
Energieformen, denn das ist auch die Zukunft", so Tadler.
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