Grenzüberschreitende Trinkwasserversorgung für
 künftige Generationen abgesichert

 

erstellt am
19. 07. 13
14.00 MEZ

Europäische Investitionsbank (EIB) sichert die Finanzierung des Projekts „Aqua Burgenland Sopron“
St. Margarethen/Eisenstadt (blms) - Zur künftigen gegenseitigen Absicherung der Wasserversorgung haben der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland, der Wasserverband Mittleres Burgenland und die Stadt Sopron mit dem Soproner Wasserwerk das grenzüberschreitende Projekt „Aqua Burgenland Sopron“ entwickelt. Nunmehr wurde die Finanzierung des mit 100 Millionen Euro veranschlagten Projekts, von dem 275.000 Menschen im Raum Neusiedler See profitieren werden, durch die EIB zugesichert. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Wilhelm Molterer, Vizepräsident der EIB, Landeshauptmann Hans Niessl, Landesrat Andreas Liegenfeld, Bürgermeister Ing. Gerhard Zapfl, Obmann des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland, Soprons Bürgermeister Dr. Tamas Fodòr, Làszlò Ràdony, Generaldirektor der Wasserwerke Sopron und Bürgermeister Friedrich Kreisits, Obmann des Wasserverbandes Mittleres Burgenland, informierten die Projektpartner über die Details und den Ausbaufahrplan am 19.07. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Rusterberg in St. Margarethen.

Sichere Trinkwasserversorgung für Wachstumsregion
Wirtschaft und Tourismus im Raum Wien, Györ, Bratislava, Sopron und Eisenstadt boomen, die Bevölkerung wächst stark. Um diese Entwicklung und die Trinkwasserversorgung abzusichern, haben die öffentlich-gemeinnützigen Wasserversorger der Region das EU-Projekt „Grenzüberschreitende Sicherung der Wasserversorgung im Pannonischen Raum Neusiedler See“ – kurz „Aqua Burgenland Sopron“ – entwickelt. Die Wasserversorgungen des WLV Nördliches Burgenland (66 Mitgliedsgemeinden, rund 150.000 Einwohner), des Soproner Wasserwerks mit der Stadt Sopron (29 Gemeinden, rund 100.000 EW) und des Wasserverbands Mittleres Burgenland (18 Gemeinden, 25.000 EW) sollen darin künftig miteinander verbunden werden. Eine gemeinsam erarbeitete Machbarkeitsstudie wurde 2007 fertiggestellt, Planungen und behördliche Genehmigungen – Stufe 2 - sind in der Endphase. Das Projekt umfasst die Erneuerung bzw. Verstärkung der Wasserleitungssysteme und die Verbindung mit dem ungarischen Wasserleitungssystem in der Region des Pannonischen Raumes Neusiedler See. Die Kosten belaufen sich auf 100 Millionen Euro, diese sollen über die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert werden.

Wasser kennt keine Grenzen
„Es gehört zu den Kernaufgaben der Daseinsvorsorge, auch zu Spitzenzeiten die Versorgung mit qualitativ hochwertigem und kostengünstigem Trinkwasser zu gewährleisten. ‚Aqua Burgenland Sopron‘ steht hier vorbildlich für die hervorragende Zusammenarbeit der Kommunen über Staatsgrenzen hinweg. Wasser kennt keine Grenzen, warum sollte es diese also bei der Trinkwasserversorgung geben? Der EIB ist es deshalb ein besonderes Anliegen, dem Projekt über einen langen Zeitraum Planungssicherheit zu bieten“, erklärte Molterer, der kürzlich mit Repräsentanten des Burgenlandes in Luxemburg einen entsprechenden Vertrag unterzeichnete.

275.000 Menschen in der Region profitieren
Landeshauptmann Hans Niessl erklärte, er sei „dankbar, dass die Europäische Investitionsbank die Finanzierung dieses elementar wichtigen grenzüberschreitenden Projektes sicherstellt. Der heutige Tag ist ein Meilenstein für die Sicherung der Wasserversorgung im pannonischen Raum. Das größte Sicherheitsprojekt in der burgenländischen Wasserwirtschaft steht damit vor der Umsetzung. 275.000 Menschen, die in diesem grenzüberschreitenden Raum leben, profitieren von ‚Aqua Burgenland Sopron’“. Für zwei Drittel der Einwohner des Burgenlandes könne damit die Wasserversorgung nachhaltig gesichert werden.

Herausforderungen für die kommenden Jahre
„Trinkwasser in ausreichender Menge und hoher Qualität zur Verfügung zu stellen, Abwässer ordentlich zu entsorgen, Gewässer und Seen in einem guten Zustand zu erhalten und unsere Burgenländerinnen und Burgenländer wirksam vor Hochwasser zu schützen, sind zentrale Aufgaben des Landes Burgenland, unserer Wasser- und Abwasserverbände und unserer Gemeinden. Die Herausforderung für die kommenden Jahre ist der Erhalt der Infrastruktur und die Sanierung und Wartung der bestehenden Anlagen“, stellte Liegenfeld fest.

Hochwertiges Wasser für die nächsten Generationen
„Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in unserer Region ist unübersehbar. Studien weisen ein Bevölkerungswachstum von 30 Prozent bis ins Jahr 2050 aus. Mit der Umsetzung des Projekts wird die Wasserversorgung für den Lebensraum und die aufstrebende Wirtschaftsregion abgesichert und die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Wasser im für die Zukunft erforderlichen Ausmaß auch für die nächsten Generationen gesichert“, erklärten der Obmann des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland Bgm. Ing. Gerhard Zapfl, der Obmann des Wasserverbands Mittleres Burgenland Bgm. Friedrich Kreisits und der Bürgermeister von Sopron Dr. Tamas Fodór unisono.

Versorgungssicherheit hat Vorrang
Jeglichen Liberalisierungsbestrebungen bei der öffentlichen Wasserversorgung erteilte der Landeshauptmann einmal mehr eine deutliche Absage. „Wir haben die Landesmehrheit an der Strom- und Gasversorgung bereits in der Verfassung verankert. Und in einem nächsten Schritt wollen wir auch die öffentliche Trinkwasserversorgung per Verfassungsbestimmung absichern. Der Beschluss soll noch im September gefasst werden. Wasser darf nicht zum Spekulationsobjekt werden“, so Niessl.

100 Millionen Euro Baukosten, Fertigstellung 2021
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 100 Mio. Euro; die Umsetzung im Burgenland ist mit 32 Mio. Euro, jene in Ungarn mit rund 67 Mio. Euro veranschlagt. Für die österreichische Finanzierung wurde eine Zusammenarbeit mit der EIB vereinbart. Von der EIB werden 39 Mio. Euro über einen langfristigen Kredit zum Fixzinssatz bereitgestellt. Von den 39 Mio. stehen dem Wasserverband Mittleres Burgenland 5 Mio. Euro zur Verfügung. Das Land Burgenland wird seinen Beitrag – 10 % – für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen über den Gemeindeinvestitionsfonds leisten. Jeder Projektpartner ist für die Umsetzung im eigenen Bereich verantwortlich und stellt auch die notwendigen Mittel zur Verfügung bzw. sicher. Die Bauarbeiten beginnen 2014; die Umsetzung der Gesamtmaßnahmen erfolgt in mehreren Teilschritten und soll bis 2021 abgeschlossen sein.

 

 

 

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