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6. Frauenbarometer
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erstellt am
19. 07. 13
14.00 MEZ
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Heinisch-Hosek: Gesundheits-Euro bringt Reduktion der Überstunden und eine gerechtere Aufteilung der Arbeit
6. Frauenbarometer zum Thema Arbeitswelt im Frauenministerium präsentiert
Wien (bpd) - "Diesmal stehen die Themen Verteilung der Arbeitszeit, Wiedereinstieg und Überstunden
im Mittelpunkt des Frauenbarometers", leitete Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek die Präsentation
der Ergebnisse des sechsten Frauenbarometers ein. "Gerade in der Urlaubszeit ist das Thema aktueller denn
je, weil wir wissen: Jeder zweite arbeitet auch im Urlaub, nimmt sich Unerledigtes mit. Wir sollten beginnen, umzudenken.
Zuviel Arbeit macht krank, wir müssen die Arbeitszeit neu verteilen."
Das Ungleichgewicht bei der Verteilung der Arbeitszeit bestätige auch das Frauenbarometer. "Die erste
Hauptaussage: Mehr als die Hälfte der Frauen empfindet die Zeit des Wiedereinstiegs als schwierig, zwei Drittel
geben an, sie arbeiten weniger Stunden als vor der Karenz. Das führt auch dazu, dass wir im EU-Vergleich Spitzenreiter
sind bei der Teilzeitquote von Frauen, die fast 50 Prozent ausmacht", so die Frauenministerin. "Gleichzeitig
geht die Zahl der Überstunden in Österreich steil nach oben. Ein Drittel der von uns Befragten gibt an,
dass Überstunden in ihrem Unternehmen gang und gäbe sind. Pro Jahr sind es schon 300 Millionen Überstunden,
die geleistet werden, der Löwenanteil davon von Männern. Wie schaut die Work-Life-Balance in diesen Familien
aus?"
Ein weiteres Ergebnis weise auch auf Arbeitsüberlastung hin. Ein Drittel der Befragten geben an, dass Angebote
zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge fehlten. "Die Menschen wünschen sich vor allem Programme zur Vermeidung
von Burnout und zur Stressbewältigung in der Arbeit."
"Mein Fazit: Es braucht Antworten auf dieses massive Ungleichgewicht: Viele Überstunden, hauptsächlich
von Männern geleistet, und Frauen, die immer öfter Teilzeit arbeiten und oft Teilzeit arbeiten müssen.
Dazu ein Manko bei der Gesundheitsvorsorge - das alles ergibt ein nicht gerade gesundes Bild von Arbeit in den
Unternehmen", so Heinisch Hosek. "Die Waage gehört wieder ins Gleichgewicht gebracht. Der Gesundheits-Euro
wäre dafür ein ganz konkreter Lösungsvorschlag." Pro geleisteter Überstunde würden
Unternehmen dann einen Euro in einen Budgettopf einzahlen, der einerseits zur Stress-Prävention und für
die betriebliche Gesundheitsförderung eingesetzt werden könnte, andererseits für arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen, denn Überstunden zerstören auch Arbeitsplätze.
"Wir könnten mit dieser Maßnahme gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einen Anreiz,
weniger Überstunden anzuordnen, was auch zur Folge hätte, dass Männer mehr Zeit für Familienleben
und Hausarbeit haben. Und eine faire Aufteilung der Arbeitsstunden - denn wenn Überstunden 'teurer' werden,
ist es für Unternehmen attraktiv, Teilzeitkräften eine Stunden-Aufstockung anzubieten. Zudem würde
in die aktive Gesundheitsförderung in den Betrieben investiert, wovon alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
etwas haben. Insgesamt wäre dies ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Lebensqualität für alle
ArbeitnehmerInnen", schloss die Frauenministerin.
Der 6. Frauenbarometer basiert auf einer repräsentativen Umfrage des Instituts Meinungsraum, Studienleiterin
war Christina Matzka.
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Haubner: Weitere inhaltslose Ankündigung Heinisch-Hoseks
Familienzeit auch als Karrierebaustein anrechnen - In typischen Frauenberufen muss es leistungsgerechte
Bezahlung geben
Wien (bzö) - Mit der heutigen x-ten Vorstellung eines "Frauenbarometers" führt Frauenministerin
Heinisch-Hosek ihre inhaltslose Ankündigungspolitik bis zum Ende der Legislaturperiode kontinuierlich fort.
"Die Frauenministerin hat bis heute nichts für die Frauen zusammengebracht und weicht lieber in periodischen
Abständen in die Präsentation von Berichten, Umfragen oder Barometern aus", kritisierte BZÖ-Frauensprecherin
Abg. Ursula Haubner.
"Wenn Frauen in den Beruf wiedereinsteigen wollen, dann sollen "die Familienzeiten keine verlorene Zeiten"
sein, sondern endlich auch anerkannt werden, indem diese Frauen auch in ihrem Job vorrücken können -
ähnlich den Vordienstzeiten. Die Familienzeit soll auch als Karrierebaustein angerechnet werden, wenn eine
Frau Karriere machen möchte", forderte Haubner.
"In den typischen Frauenberufen, wie etwa im Sozialbereich, in der Pflege und in den pädagogischen Berufen
muss es eine leistungsgerechte Bezahlung geben. Hier sind die Sozialpartner, die Gewerkschaft und auch die SPÖ
gefordert. Es ist nämlich nicht einzusehen, dass die Arbeit mit und am Menschen weniger wert ist, als die
Arbeit an Maschinen", betonte Haubner.
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Schwentner: Teilzeit nicht per se ablehnen, sondern aufwerten
Grüne wollen 'Führung in Teilzeit' Realität werden lassen
Wien (grüne) - "Laut Frauenbarometer-Umfrage gibt es eine massive Schieflage auf dem Arbeitsmarkt
zu Lasten der Frauen. Diese Versäumnisse sind auf die Gleichstellungspolitik von Frauenministerin Heinisch-Hosek
zurück zu führen", sagt die Frauensprecherin der Grünen, Judith Schwentner und ergänzt:
"Eine Frauenministerin, die auch nach fünf Jahren Amtszeit keine spürbaren Verbesserungen für
Frauen erreicht hat, sollte ihre eigenen Rezepte in Fragen stellen. Es bringt nichts, die Teilzeit per se schlecht
zu reden. Teilzeit muss durch gesetzliche Maßnahmen aufgewertet werden. Doch das angekündigte gesetzliche
Rückkehrrecht von der Teilzeit oder Maßnahmen für mehr qualifizierte Teilzeit, wurden leider nicht
umgesetzt."
Es ist daher auch gar nicht verwunderlich, dass sich das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt
weiter verschärft hat. Der neu ins Spiel gebrachte Gesundheitseuro wird dran auch kaum etwas ändern.
"Teilzeit muss auch für Männer attraktiver werden. Wir brauchen Anreize und innovative Maßnahmen
für neue Arbeitszeitmodelle. Weiterbildung und beruflicher Aufstieg dürfen keine Frage der Arbeitsstunden
sein. Führung in Teilzeit muss Realität werden", sagt Judith Schwentner
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Schenk fordert Anreizmodelle für Betriebe
Wien (str) - "SPÖ-Frauenministerin Heinisch-Hosek nennt die bestehenden Probleme im Frauenbereich
beim Namen, hat aber in Wahrheit keine einzige konkrete Lösung zu bieten", so Team Stronach Frauensprecherin
Martina Schenk zum präsentierten "Frauenbarometer".
Schenk verlangt Anreizmodelle für Betriebe, damit mehr Ganztagsjobs für Frauen geschaffen werden, um
die Einkommensschere zu schließen. Dadurch soll es auch zu weniger Problemen für Frauen beim beruflichen
Wiedereinstig nach der Karenz kommen. "Es ist höchste Zeit, den Frauen die Möglichkeiten zu geben,
dass sie im Berufsleben gleiche Chancen haben, etwa durch steuerliche Erleichterungen für Familien, ausreichend
Kinderbetreuungsplätze und faire Chancen bei Bildung und Fortbildung", so die Team Stronach Frauensprecherin.
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Oberhauser: Anstrengungen verstärken
Nicht locker lassen und Schritt für Schritt konkrete Maßnahmen umsetzen.
Wien (ögb) - "Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken", stellt ÖGB- Bundesfrauenvorsitzende
und Vizepräsidentin Sabine Oberhauser zum Ergebnis des aktuellen Frauenbarometers fest. Die Probleme seien
nicht neu, mache Maßnahmen wie beispielsweise der Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen seien zwar beschlossen,
aber noch nicht umgesetzt. Oberhauser: "Es geht jetzt auch darum, nicht locker zu lassen und Schritt für
Schritt konkrete Maßnahmen umzusetzen.
So sei durch das erst kürzlich beschlossene "Familienpaket" mit dem weiteren Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen
ein wichtiger Schritt zum leichteren Wiedereinstieg von Frauen ins Berufsleben gesetzt worden. Oberhauser: "Es
wird aber noch weitere Schritte vor allem auf betrieblicher Ebene brauchen." Die Ergebnisse zum Thema Überstunden
geben ein bekanntes Bild wieder. Auch hier müsse, so die ÖGB-Frauenvorsitzende, immer wieder darauf gedrängt
werden, dass Überstunden nicht die Regel, sondern die Ausnahme sein sollten. Oberhauser: "Hier sind die
Arbeitgeber gefragt, statt der Anordnung von regelmäßigen Überstunden zusätzliches Personal
einzustellen." Im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge habe sich in den vergangenen Jahren zwar einiges
verbessert, aber "es liegt noch viel Arbeit vor uns", stellt Oberhauser fest.
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Gleitsmann: "Strafeuro" für Überstunden erhöht Lohnnebenkosten
und gefährdet Jobs
Forderung der Frauenministerin geht an Wünschen der ÖsterreicherInnen vorbei
- Relative Nachfrage nach Teilzeit ist größer als nach Vollzeit
Wien (pwk) - "Trotz des konjunkturellen Gegenwindes schaffen die österreichischen Unternehmen
immer noch zusätzliche Arbeitsplätze. Statt die Wirtschaft zu unterstützen und Beschäftigung
zu fördern, werden immer wieder Ideen aus Tapet gebracht, die de facto Unternehmen belasten und damit Jobs
gefährden würden", kommentiert Martin Gleitsmann, Leiter Abteilung Sozialpolitik der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), die Forderung der Frauenministerin nach einer Verteuerung von Überstunden.
Das Ziel, Teilzeit zurückzudrängen, gehe dabei völlig an den Wünschen der Österreicherinnen
und Österreicher vorbei, verweist Gleitsmann auf aktuelle Arbeitsmarktzahlen: Das AMS zählte im Juni
2013 zehnmal so viele Arbeitslose mit Teilzeitwunsch wie offene Teilzeitstellen - bei Vollzeit ist das Verhältnis
geringer. Zudem bestätigen alle Umfragen, dass nur ein geringer Anteil der Teilzeitbeschäftigten länger
arbeiten will, also unfreiwillig Teilzeit arbeitet.
Nach Eurostat ist der Teilzeitanteil - und dementsprechend auch die Frauenbeschäftigungsquote - in den Niederlanden,
Deutschland, Skandinavien, Schweiz - also in wohlhabenden Ländern - höher als in Österreich, in
den neuen EU-Staaten und in südlichen Ländern hingegen wesentlich niedriger.
"Wozu der Versuch führt, Arbeitszeit umzuverteilen, hat Frankreich mit seiner Arbeitszeitverkürzung
und steigenden Arbeitslosigkeit gezeigt", erinnert Gleitsmann. "In der jetzigen wirtschaftlichen Situation
müssen Arbeitsplätze Vorrang haben. Jobs entstehen nicht, wenn die in Österreich ohnehin sehr teuren
Überstunden noch teurer werden, im Gegenteil: Unternehmen brauchen eine Lohnebenkostensenkung und Wachstumsimpulse,
damit wir Europameister bei den Arbeitsmarktdaten bleiben."
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