2012 Steigerung um rund 1% gegenüber 2011
Wien (statistik austria) - Gemäß den Berechnungen von Statistik Austria zur vorläufigen
Energiebilanz stieg der energetische Endverbrauch (EEV) im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um etwa 1% auf
1.103 Petajoule (PJ) und erreichte damit annähernd das Niveau von 2006 (1.109 PJ). Dieses Ergebnis wurde u.
a. durch die im Vergleich zu 2011 kälteren Temperaturen beeinflusst, wodurch die Heizgradsumme um 5% anstieg.
Im Industriesektor stieg der Energieverbrauch um etwa 1% auf 317 PJ, während der Verkehrssektor einen Rückgang
von etwa 0,5% auf 357 Terajoule (TJ) verzeichnete. Auch die privaten Haushalte verzeichneten einen Anstieg beim
Energiekonsum, nämlich um etwa 4% auf 272 PJ.
Der EEV zeigte 2012 bei Kohle einen ausgeprägten Rückgang (19%) gegenüber 2011, bei Erdölprodukten
fiel der Rückgang moderater aus (2%). Bei Erdgas und brennbaren Abfällen (jeweils 5%) sowie erneuerbaren
Energieträgern (7%) stieg der EEV hingegen an.
Starker Anstieg bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energieträgern
Der stärkste Produktionsanstieg von 2011 auf 2012 wurde bei Windkraftwerken und Photovoltaik-Anlagen (+33%)
verzeichnet, gefolgt von Wasserkraft mit einem Plus von 28%. Die Erzeugung betrug bei Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen
jedoch nur etwa 7% im Vergleich zu jener aus Wasserkraft. Dies ist auf die deutlich höheren installierten
Kapazitäten bei Wasserkraft – ca. 13 Gigawatt (GW) gegenüber rd. 1 GW bei Windkraft – zurückzuführen.
Aufgrund der Normalisierung laut Berechnungsvorschriften der EU-Richtlinie 2009/28/EG (siehe methodische Informationen)
ergab sich für das Berichtsjahr 2012 gegenüber 2011 nur ein moderater Anstieg (1%) der anrechenbaren
Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Biomasse, Windkraft, Photovoltaik und Geothermie). 2012
betrug die Erzeugung aus Erneuerbaren rund 65% des Gesamtstromverbrauchs in Österreich.
Der Anstieg des energetischen Endverbrauchs von Fernwärme (+5%) entsprach ungefähr der Entwicklung der
Heizgradsumme. Die Produktion von Fernwärme aus erneuerbaren Energieträgern (Biomasse, Erdwärme
und Solarwärme) betrug 2012 rund 49% der Gesamterzeugung.
Der Anteil anrechenbarer erneuerbarer Energie (am Bruttoendenergieverbrauch gemäß EU-Richtlinie 2009/28/EG
zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen) lag im Jahr 2012 bei 32% und erhöhte
sich somit gegenüber 2011 (31%) um etwa 1%.
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