Trockenes Frühjahr, Spätfrostschäden, geringerer Holzeinschlag und Aufwandssteigerungen
hauptverantwortlich für Einkommensrückgang
Wien (bmlfuw) - Mit einem durchschnittlichen Einkommen in der Höhe von 27.348 Euro waren Österreichs
land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Jahr 2012 mit einem Einkommensrückgang von acht Prozent konfrontiert.
Damit ist die positive Einkommensentwicklung bei den heimischen Bäuerinnen und Bauern nach zwei Jahren unterbrochen.
Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich: „Die heimische Landwirtschaft erbringt für unsere Gesellschaft unersetzbare
Aufgaben. Sie versorgt uns nicht nur mit qualitativ hochwertigen und sicheren Lebensmitteln, sondern garantiert
durch die flächendeckende Bewirtschaftung den Erhalt der wertvollen Kulturlandschaft und trägt zum Schutz
vor Naturgefahren bei. Die Aufgaben, die unsere Bäuerinnen und Bauern erfüllen, werden immer mehr. Damit
sie diese auch künftig erfüllen können, braucht es daher eine gerechte Leistungsabgeltung in der
Form von Agrarzahlungen und stabile Rahmenbedingungen“.
Einzig Veredelungsbetriebe erzielen Einkommensplus
Hauptverantwortlich für die negative Einkommensentwicklung waren ein trockenes Frühjahr, welches zu Ernteeinbußen
bei Getreide sowie Öl- und Eiweißpflanzen geführt hat, Spätfrostschäden, die eine deutlich
geringere Weinernte zur Folge hatten, sowie deutliche Aufwandssteigerungen bei Futter- bzw. Düngemittel und
Energie. Weiters führte ein geringerer Holzeinschlag trotz gestiegener Preise für Holzprodukte zu einem
Rückgang bei den Forstbetrieben. Einzig die Veredelungsbetriebe konnten aufgrund von gestiegenen Ferkel- und
Mastschweinepreisen sowie einer Produktionsausweitung ein Einkommensplus erzielen.
Erträge zwar um 2 Prozent, Aufwendungen aber um 6 Prozent gestiegen
Die Erträge betrugen im Jahr 2012 durchschnittlich 95.605 Euro je Betrieb und setzen sich zu 36 Prozent aus
der Tierhaltung, zu 22 Prozent aus der Bodennutzung, zu 19 Prozent aus öffentlichen Geldern und zu sieben
Prozent aus der Forstwirtschaft zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich daraus eine Ertragssteigerung von
zwei Prozent, was vor allem auf die höheren Erträge in der Tierhaltung zurückzuführen ist.
Gedämpft wurde diese Entwicklung allerdings vor allem durch die gesunkenen Erträge aus der Forstwirtschaft.
Die Aufwendungen betrugen 2012 hingegen durchschnittlich 68.257 Euro je Betrieb. Sie stiegen somit im Vergleich
zum Vorjahr um sechs Prozent. Die größten Steigerungen waren dabei auf den Zukauf von Düngemittel
mit plus 17 Prozent, Futtermittel mit plus neun Prozent sowie Energie mit plus acht Prozent zurückzuführen.
Die Abschreibungen für Anlagen stiegen wiederum um drei Prozent.
„Österreichs Stärke liegt in seiner flächendeckenden, ökologischen und kleinbäuerlichen
Landwirtschaft. Ihr Erhalt und ihr Ausbau waren nicht nur bei den schwierigen Verhandlungen zur Reform der europäischen
Agrarpolitik mein oberstes Ziel. Langfristig geht es darum, die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern auch in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu sichern – dafür kämpfe ich, auf nationaler und auf europäischer
Ebene“, betont Berlakovich angesichts der negativen Einkommensentwicklung.
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