Berlakovich: Landwirtschaftliches Einkommen
 2012 um 8 Prozent gesunken

 

erstellt am
18. 07. 13
14.00 MEZ

Trockenes Frühjahr, Spätfrostschäden, geringerer Holzeinschlag und Aufwandssteigerungen hauptverantwortlich für Einkommensrückgang
Wien (bmlfuw) - Mit einem durchschnittlichen Einkommen in der Höhe von 27.348 Euro waren Österreichs land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Jahr 2012 mit einem Einkommensrückgang von acht Prozent konfrontiert. Damit ist die positive Einkommensentwicklung bei den heimischen Bäuerinnen und Bauern nach zwei Jahren unterbrochen. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich: „Die heimische Landwirtschaft erbringt für unsere Gesellschaft unersetzbare Aufgaben. Sie versorgt uns nicht nur mit qualitativ hochwertigen und sicheren Lebensmitteln, sondern garantiert durch die flächendeckende Bewirtschaftung den Erhalt der wertvollen Kulturlandschaft und trägt zum Schutz vor Naturgefahren bei. Die Aufgaben, die unsere Bäuerinnen und Bauern erfüllen, werden immer mehr. Damit sie diese auch künftig erfüllen können, braucht es daher eine gerechte Leistungsabgeltung in der Form von Agrarzahlungen und stabile Rahmenbedingungen“.

Einzig Veredelungsbetriebe erzielen Einkommensplus
Hauptverantwortlich für die negative Einkommensentwicklung waren ein trockenes Frühjahr, welches zu Ernteeinbußen bei Getreide sowie Öl- und Eiweißpflanzen geführt hat, Spätfrostschäden, die eine deutlich geringere Weinernte zur Folge hatten, sowie deutliche Aufwandssteigerungen bei Futter- bzw. Düngemittel und Energie. Weiters führte ein geringerer Holzeinschlag trotz gestiegener Preise für Holzprodukte zu einem Rückgang bei den Forstbetrieben. Einzig die Veredelungsbetriebe konnten aufgrund von gestiegenen Ferkel- und Mastschweinepreisen sowie einer Produktionsausweitung ein Einkommensplus erzielen.

Erträge zwar um 2 Prozent, Aufwendungen aber um 6 Prozent gestiegen
Die Erträge betrugen im Jahr 2012 durchschnittlich 95.605 Euro je Betrieb und setzen sich zu 36 Prozent aus der Tierhaltung, zu 22 Prozent aus der Bodennutzung, zu 19 Prozent aus öffentlichen Geldern und zu sieben Prozent aus der Forstwirtschaft zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich daraus eine Ertragssteigerung von zwei Prozent, was vor allem auf die höheren Erträge in der Tierhaltung zurückzuführen ist. Gedämpft wurde diese Entwicklung allerdings vor allem durch die gesunkenen Erträge aus der Forstwirtschaft.

Die Aufwendungen betrugen 2012 hingegen durchschnittlich 68.257 Euro je Betrieb. Sie stiegen somit im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent. Die größten Steigerungen waren dabei auf den Zukauf von Düngemittel mit plus 17 Prozent, Futtermittel mit plus neun Prozent sowie Energie mit plus acht Prozent zurückzuführen. Die Abschreibungen für Anlagen stiegen wiederum um drei Prozent.

„Österreichs Stärke liegt in seiner flächendeckenden, ökologischen und kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Ihr Erhalt und ihr Ausbau waren nicht nur bei den schwierigen Verhandlungen zur Reform der europäischen Agrarpolitik mein oberstes Ziel. Langfristig geht es darum, die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu sichern – dafür kämpfe ich, auf nationaler und auf europäischer Ebene“, betont Berlakovich angesichts der negativen Einkommensentwicklung.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at