Für ein friedliches Miteinander

 

erstellt am
18. 07. 13
14.00 MEZ

Großes Interesse herrschte gestern im Grazer Minoritensaal an der Eröffnung zur Com Unity Spirit - der Interreligiösen Konferenz
Graz (stadt) - Ein besonderes Zusammentreffen findet derzeit in Graz statt: Bei der Interreligiösen Konferenz „Com Unity Spirit" diskutieren 150 RepräsentantInnen und -expertInnen über Fragen des friedlichen Zusammenlebens der Religionen und Kulturen in Europa. Das vom Afro-Asiatischen Institut (AAI), dem Integrationsreferat der Stadt Graz und dem Bürgermeisteramt organisierte Treffen findet auf Anregung des interreligiösen Beirats der Stadt Graz statt. Am 17.07. wurde die Veranstaltung im Minoritensaal eröffnet. Die hohen Würdenträger zeugten bereits zu Beginn ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Es diskutierten am Podium Exzellenz Dr. Egon Kapellari (Diözesanbischof der Katholischen Kirche), Bischof Dr. Michael Bünker (Evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnis in Österreich), Erzbischof Dr. Arsenios Kardamakis, (Metropolit von Österreich), Dr. Fuat Sanaç (Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich - IGGiÖ), Gerhard Weissgrab (Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft), Mag. Dr. Johannes Ekemezie Okoro (Bischof der Altkatholischen Kirche Österreichs), Bischofvikar Pfr. Dr. Nicolae Dura (Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich) und Dr. Luka Girardi (Israelitische Kultusgemeinde). Die Darbietungen von drei Chören des „Songs of Spirit Festivals" unterstrichen den feierlichen Rahmen der Veranstaltung.

Dass dieses Thema besonders in urbanen Räumen ein immer wichtigeres wird, ist am Beispiel der steirischen Landeshauptstadt zu sehen. „In Graz leben rund 300.000 Menschen aus mehr als 150 Nationen und diese bekennen sich zu mehr als 100 verschiedenen Glaubensrichtungen.", erklärte Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl bei seiner Eröffnungsrede. Nagl rechnet damit, dass in 30 Jahren ca. 75 Prozent der Menschen in städtischen Gebieten leben werden. „Eine gemeinsame Linie für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben ist ein wichtiger Auftrag", so der Bürgermeister.

Bei der Eröffnung richtete auch Bundesministerin Mag.a Dr.in Beatrix Karl ihre Grußworte an die Gemeinschaft: „Graz trägt seit zehn Jahren den Titel ‚Stadt der Menschenrechte‘ und dieser Titel ist eine Verpflichtung. Bürgermeister Nagl ist ein wichtiger Garant dafür, dass dieser Titel auch mit Leben erfüllt wird", so die Ministerin, die sich aber auch eine strenge Trennung zwischen Religion und Politik wünscht: „Religion darf weltliche Gerichtsbarkeit nicht in Frage stellen!"

Die Grußworte von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer wurden per Videobotschaft übertragen. „Österreich ist ein Land, in dem der interreligiöse Dialog intensiv und gut geführt wird. Die Beziehungen zwischen den Religionen sind gut geregelt, es gibt den Grundsatz der Religionsfreiheit mit klaren und fairen Richtlinien", so Fischer.


Grazer Erklärung
In den nächsten drei Tagen stehen Impulsreferate und Workshops im Kunsthaus bzw. Rathaus Graz auf dem Programm. Herauskommen soll dabei die „Grazer Erklärung" - ein praktischer Leitfaden für ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Religionen, der etwa für Kindergärten und auch Schulen als Praxisratgeber dienen kann. Die feierliche Präsentation erfolgt bei einem Abschlussfest ab 19.30 auf dem Grazer Schloßberg. Die Chöre des derzeit stattfindenden „Songs of Spirit"-Festivals spannen dabei einen musikalischen Bogen um dieses Fest.

 

 

 

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