Wien (rk) - Wer hätte das gedacht. Egal ob man entlang der Ottakringer Straße über die neuen
gepflasterten Gehsteige flaniert oder sich in der Wiener Innenstadt in einen Schanigarten in der Fußgängerzone
Graben/Kärntnerstraße begibt: Einheimische wie Touristen betreten dabei Waldviertler Boden. Denn sowohl
der Bodenbelag in der City, als auch die Pflasterflächen entlang der Ottakringer Straße bestehen aus
Material aus einem Waldviertler Granitwerk.
Zu Kaisers Zeiten
Auf der Suche nach der genauen Herkunft der Steinplatten gelangt man nach Schrems im niederösterreichischen
Waldviertel. Eine Steinquelle, die schon zu Zeiten der Habsburger-Monarchie bekannt war: Bereits damals wurden
Natursteine aus der Granitstadt Schrems für Pflasterflächen oder Gebäude in Wien verarbeitet. Der
heutige Blick in den Steinbruch offenbart rege Betriebsamkeit: Ganze Felsformationen werden unter schwarzen Rauchschwaden
weggesprengt. Spezielle Bagger transportieren Granitblöcke, oft 50 Tonnen schwer, durch einen Steinbruch so
groß wie ein Viertel der Josefstadt. Modernste Maschinen spalten, sägen, flämmen, sandstrahlen,
runden, fräsen oder schleifen den bemerkenswert dichten und harten Stein in die erforderliche Form. Ein Aufwand,
der sich auszahlt. Dessen Ergebnis zeigt sich in der Fußgängerzone City und der Ottakringer Straße.
Attraktive Bodengestaltung aus Granit
Bei der 2009 fertiggestellten Sanierung der Fußgängerzone im 1. Bezirk kamen auf rund 20.000 Quadratmetern
großformatige Granitplatten in verschiedenen Grautönen zum Einsatz, die reizvolle Muster bilden und
gleichzeitig für hohen Gehkomfort sorgen. Bei der derzeit noch laufenden Attraktivierung der Ottakringer Straße
bekamen aus Gestaltungsgründen ebenfalls Granitpflastersteine gegenüber Asphalt den Vorzug. In beiden
Fällen wurde darauf geachtet, dass der Straßenaufbau entsprechend dem neuesten Stand der Technik ausgeführt
wird, um künftigen Belastungen problemlos standhalten zu können. Ein entscheidendes Argument für
Granit, der im Materialvergleich am längsten einer Dauerbeanspruchung standhält.
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