Studie belegt, dass Euro nicht die Inflation antreibt
Wien (bmeia) - „Der Euro ist kein Teuro, das habe ich wiederholt festgehalten. Ich begrüße daher,
dass es eine neue Studie gibt, die deutlich aufzeigt, dass der Euro kein Preistreiber ist. Hatten wir in den Jahren
vor der Euro-Einführung eine jährliche Inflation im Schnitt von über 5 Prozent (im Jahr 1974 sogar
9,5 %), liegen wir seit der Euro-Einführung bei 2 Prozent. Das sind Fakten, die am Tisch liegen, über
die zu selten gesprochen wird“, so Staatssekretär Reinhold Lopatka zu einer von der Österreichischen
Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) veröffentlichten Studie (Policy Brief) mit dem Titel „Treibt
der Euro die Inflation an? Die Fakten“. Die Studie beleuchtet auch den Unterschied zwischen realer und gefühlter
Inflation und hält fest, dass die Entwicklung auf den internationalen Märkten den Verlauf der Inflation
stärker bestimme als der Euro.
Lopatka weiter: „Angesichts der täglichen Negativschlagzeilen verstehe ich, dass die Menschen Sorgen um ihre
Arbeitsplätze und um die Zukunft des Euro haben. Das muss man ernst nehmen und Antworten darauf geben. Ich
erteile aber eine klare Absage an Euro-Angstmache und fordere mehr Fakten! Diese zeigen nämlich, dass es Österreich
wirtschaftlich sehr gut geht, und dass wir die niedrigste Arbeitslosenrate in Europa haben. Es muss auch klar gesagt
werden, dass die EU-Mitgliedschaft und der Euro eindeutige positive Impulse für Österreich gebracht haben.
Der Euro ist für Österreich ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, da unsere Wirtschaft vor allem durch
den Export in EU Mitgliedstaaten verdient. 70% unserer Exporte gehen in den EU-Raum. Da sind die einheitliche Währung
und Preisstabilität wesentliche Voraussetzungen für positive Entwicklungen. Erinnern wir uns an die Hochs
und Tiefs der italienischen Lira: einige österreichische Unternehmer, die nach Italien exportierten, waren
gezwungen an Schließung zu denken, da der Absatzmarkt unvorhersehbar war. Mit dem Euro konnte wirtschaftliche
Stabilität und dadurch ein Ausbau von Arbeitsplätzen erreicht werden. Seit wir EU-Mitglied sind, gibt
es einen jährlich Zuwachs von rd. 13.000 Arbeitsplätzen.“
„Über diese Fakten muss gesprochen werden anstatt im Dunkeln der Euro-Verwirrung zu tappen! Es gibt ja auch
keine ‚Eurokrise‘ – das ist das Unwort der letzten Jahre! Es gibt eine Staatsschuldenkrise in einigen Euro-Staaten,
die jedoch keine Auswirkung auf die Stabilität und den Wert unserer Währung hat. Seit seiner Einführung
hat der Euro laufend an Wert gewonnen. Mussten die US-Amerikaner bei der Einführung 1,17 Dollar pro Euro hinlegen,
sind es derzeit über 1,3 Dollar“, so der Staatssekretär abschließend.
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