Utl.: WKÖ-Schenner: "Den Juni 2013 müssen wir abhaken" - dennoch Zuversicht
für gesamte Sommersaison
Wien (pwk) - Wie erwartet, hat der Juni 2013 in der aktuellen Nächtigungsstatistik der Statistik Austria
einem spürbaren Rückgang verzeichnen müssen. Das Hochwasser in Mitteleuropa und das anhaltend schlechte
Wetter waren dafür verantwortlich. "Diesen Juni müssen wir abhaken", kommentiert der Obmann
der Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Hans Schenner,
das Ergebnis. Nach den heute kommunizierten vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria für den Juni
2013 wurden 8,74 Mio. Übernachtungen registriert, was einem Rückgang von 6,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat
entspricht. Sowohl ausländische (-7,6%) als auch inländische Gäste (-3,4%) nächtigten somit
weniger häufig in Österreichs Beherbergungsbetrieben.
Irreführende Statistik Dass die Anzahl der Gäste laut Statistik Austria ein neues Rekordniveau erreicht
hat, ist für Schenner kein Trost - und darüber hinaus irreführend. Erstens sind mehr Ankünfte
nicht gleichbedeutend mit einem Nettozuwachs an Gästen, und zweitens ist in der Bilanz immer noch der Umsatz
entscheidend, stellt Schenner klar. "Mehr Gäste, die in Summe weniger Nächtigungen erzielen, sind
ja kein Gewinn für den Tourismus. Das mag ein statistischer Zuwachs sein, aber den Betrieben und ihren Mitarbeitern
hilft das nicht. Wenn ich im Lotto drei Dreier gewinne, bringt das weniger Gewinn als ein Fünfer", so
der Sprecher der heimischen Tourismuswirtschaft.
Das Nächtigungsplus von 0,1 Prozent im ersten Halbjahr 2013 als tollen Rekord zu werten, ist laut Schenner
"ein Fehlschluss und zudem eine Übertreibung". Im Detail zeigt sich, dass nur vier von neun Bundesländern
einen Zuwachs hatten - und vor allem Wien die Bilanz verschönt. Fünf Bundesländer verzeichneten
Rückgänge im Zeitraum Jänner bis Juni 2013. "Wir brauchen langfristig ein Wachstum von 2 bis
3 Prozent und nicht von 0,1 Prozent. Wenn die Kosten und die Gehälter der Mitarbeiter um 2 bis 3 Prozent steigen,
dann ist ein Jubel über ein Wachstum von 0,1 Prozent völlig deplatziert", unterstreicht der Tourismussprecher.
Dennoch ist der Sommer aber noch nicht gelaufen. Bundesminister Reinhold Mitterlehner hat rasch reagiert und die
Österreich Werbung (ÖW) mit einem zusätzlichen Aktionsbudget von 500.000 Euro für den Sommer
ausgestattet. "Die Kampagne der Österreich Werbung 'Jetzt.Österreich' läuft sehr gut und macht
gute Stimmung. Und Stimmung ist das Wichtigste im Tourismus", betont Schenner. Für die bisherige Sommervorsaison
2013 (Mai und Juni) wurden 15,90 Mio. Nächtigungen gemeldet, was einem Rückgang von 1,0% gegenüber
demselben Zeitraum des Vorjahres entspricht. Für den restlichen Sommer bleibt Hans Schenner aber zuversichtlich,
dass sich das Ergebnis wieder ins Plus dreht.
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