Branchensprecher: "Nachfragerückgang umgehend entgegenwirken"- Erklärtes
Ziel: Im Sommertourismus die wirtschaftlichen Ergebnisse des Winters zu erreichen
Wien (pwk) - "Die Angebote und Leistungen der Ferien- und Geschäftshotellerie in unserem Land
sind international anerkannt und beliebt. In Österreich bekommt man erwiesener Maßen ein ausgezeichnetes
gutes Preis-Leistungsverhältnis geboten", hebt Klaus Ennemoser, Bundes-Obmann des Fachverbandes Hotellerie
in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am 23.07. in Wien vor Medienvertretern hervor. Trotzdem steht
die Branche vor großen Herausforderungen.
Rückblick: Nächtigungszahlen im Beherbergungsbereich in Österreich im Jahr 2012
Die Nächtigungszahlen im Beherbergungsbereich haben im Kalenderjahr 2012 auf 131 Millionen zugelegt, das entspricht
gegenüber 126 Millionen im Jahr 2011 einem Zuwachs um 3,97 Prozent. Die meisten Übernachtungen verzeichneten
wie auch im Jahr davor die Bundesländer Tirol, Salzburg und Kärnten, knapp gefolgt von Wien, wobei Tirol
und Salzburg den Großteil der Übernachtungen in der Wintersaison registrierten.
Auslastungsprobleme und sinkende Erlöse als harte Prüfung für eine ganze Branche
Diese Zahlen dürften allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, "dass die rot-weiß-roten
Beherbergungsbetriebe übers Jahr gesehen unter Auslastungsproblemen zu leiden haben", sagt Ennemoser.
So führt etwa auch ein immer noch härterer Konkurrenzkampf inklusive teilweise massivem Bettenzuwachs
- in Wien im Mai 2013 etwa um ganze 10,9 Prozent gegenüber Mai 2012 - zu einer geringeren Auslastung und sinkenden
Erlösen bei den heimischen Beherbergungsbetrieben.
Während die Nachfrage im Winter zufriedenstellend sei, gebe es im Sommer durchaus noch "Luft nach oben".
Auf Grund der anhaltend schwachen wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur in Europa dürften die Buchungen realistischer
Weise nicht steigen oder gar zurückgehen. All das sei "eine harte Prüfung für eine ganze Branche",
so Ennemoser. "Daher ist es jetzt notwendig und höchst an der Zeit, rasch Aktivitäten zu setzten,
die stimulierend wirken", formuliert der Hotellerie-Branchensprecher und spricht sich für eine Erhöhung
des Werbe-Budgets der Österreich Werbung (ÖW) und mehr Werbung für die touristischen Angebote in
Österreich aus. Erklärtes Ziel sei es, auch im Sommer die wirtschaftlichen Ergebnisse des Winters zu
erreichen.
Aktuelle Entwicklung: Nur verhaltene Zuwächse bei Nächtigungen von Jänner bis Mai
Die Zahl der Nächtigung von Jänner bis Mai dieses Jahres 2013 lag mit 58,34 Mio. nur um 1,1 Prozent höher
als im Vergleichszeitraum des Jahres 2012 (da waren es 56,12 Mio. Übernachtungen). Noch im Monat Mai - also
noch vor dem Hochwasser - gestaltete die Entwicklung im Monat Mai 2013 recht günstig: Sämtliche Frühsommer-Feiertage
fielen dieses Jahr in diesen Monat, was der Hotellerie eine Steigerung an Nächtigungszahlen bescherte. Für
die insgesamt jedoch verhaltenen Zuwächse haben das auch über einen langen Winter hinaus anhaltend schlechte
Wetter sowie das Hochwasser in großen Teilen Österreichs dazu geführt, dass viele Hotelnächtigungen
kurz vor Reiseantritt storniert wurden. Damit werden nicht nur Buchungen, sondern auch die Stornierungen immer
kurzfristiger getätigt - eine weitere Herausforderung für die Hotellerie.
Der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich
Der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt 18.000 Beherbergungsbetriebe mit 1,05
Millionen Betten. Mit 131 Millionen Nächtigungen jährlich legt Österreichs Hotellerie einen wichtigen
Grundstein für eine direkte Wertschöpfung im Tourismus von knapp 17 Milliarden Euro. Jeder fünfte
Vollzeitarbeitsplatz wird im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft generiert.
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