Modernste Technologien für betreubares Wohnen

 

erstellt am
02. 08. 13
14.00 MEZ

Arbeiter-Samariter-Bund und AIT starten Projekt im Burgenland
Eisenstadt (blms) - Im Rahmen der österreichischen Forschungsinitiative statten ForscherInnen des AIT Austrian Institute of Technology betreubare Wohneinheiten des Arbeiter-Samariter-Bundes im Burgenland mit modernster Technologie aus. Im Fokus steht dabei die Unterstützung von älteren Menschen, möglichst lange und komfortabel ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die von AIT entwickelten Lösungen bilden die Grundlage für innovative Assistenzsysteme um ältere Menschen individuell zu unterstützen. Ein „smart home“ beruht auf intelligenten Technologien, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und im Optimalfall ein möglichst unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. „Zu den großen Herausforderungen unserer Zeit zählt der demografische Wandel, denn die Gesellschaft wird im Durchschnitt immer älter. Bereits in weniger als 40 Jahren wird jeder dritte Mensch in Europa über 65 Jahre alt sein. Uns ist es deshalb wichtig, die Lebensqualität von älteren Personen zu verbessern. Die Notwendigkeit, eine moderne Wohnumgebung zu schaffen, die unterstützend und förderlich für die Gesundheit wirkt, ist damit ein Gebot der Stunde“, betonte Bundeskanzler Werner Faymann.

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie startete bereits 2008 das Förderprogramm „benefit“ für Forschung und Entwicklung von Innovationen zur Unterstützung älterer Menschen. Die Technologien sollen der älteren Generation den häuslichen Alltag erleichtern und Sicherheit, Komfort, soziale Integration und Gesundheit fördern. „Mit dem Förderprogramm ‚benefit‘ ist es gelungen, der einheimischen Forschungslandschaft neue Impulse zu geben und gleichzeitig eine einzigartige Forschungsinfrastruktur mit direktem Nutzen für die Gesellschaft entstehen zu lassen. Die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung ist unentbehrlich für die rasche Umsetzung in die Praxis“, so Bundesministerin Doris Bures.

Die Wohnungen befinden sich in den burgenländischen Bezirken Oberpullendorf, Mattersburg, Güssing, Oberwart und Jennersdorf. Dem Burgenland ist damit ein Durchbruch in der Versorgung, vor allem in den ländlichen Gebieten, gelungen. Dazu Landeshauptmann Hans Niessl: „Unsere ältere Generation lebt nicht am Rande, sondern ist integrierter und versorgter Teil unserer burgenländischen Gesellschaft. Das macht auch die Identität und die Seele des Burgenlandes aus, denn durch eine altersgerechte Bauweise und Technologie gibt das Burgenland seinen Bürgerinnen und Bürgern die Grundlage für ein langes, selbstbestimmtes Leben. Mit dieser Initiative nimmt das Burgenland - einmal mehr - eine Österreichweite Vorreiterrolle ein.“

Im Forschungsschwerpunkt AAL befassen sich AIT-ExpertInnen mit Verhaltensmusteranalysen, Kommunikationssystemen und Sensorik. Im nächsten Schritt werden diese Lösungen erstmals in einem großangelegten Projekt in der Praxis getestet. Das AIT stattet über 50 betreubare Wohneinheiten des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASBÖ) mit „smart home-Technologien“ aus. Die betreubaren Wohnungen werden derzeit für die Ausstattung vorbereitet und die BewohnnerInnen bzw. das Betreuungspersonal informiert. Weitere Projektpartner sind die Fachhochschule Technikum Wien, UMIT, OSG und Kapsch. Erklärtes Ziel ist es, die Akzeptanz der verschiedenen Module und deren Nutzen für die BewohnerInnen zu evaluieren. Gefördert wird das Projekt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Heizung, Licht und jede andere Energienutzung können auf diese Art reguliert und an die Gewohnheiten der Menschen angepasst werden. Die Anwendungen reichen von Videochat bis zur Fernüberwachung des gesundheitlichen Zustandes. Durch e-health-Anwendungen und die automatische Übertragung von Daten wird der Gesundheitszustand der BewohnerInnen laufend beobachtet. Mit diesem Projekt ist ASBÖ ein Meilenstein in der zukünftigen Pflege gelungen. Der klassische Heimnotruf ist ebenso integriert, wie Bewegungssensoren, Bestellung von Essen oder die Erinnerungsmeldung, falls Medikamente eingenommen werden müssen. Kritische medizinische Werte, wie Blutzucker oder Blutdruck können überwacht und die Hauskrankenpflege informiert werden, wenn ein Grenzwert überschritten wird.

 

 

 

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