Mainzer Bischof bei "Salzburger Hochschulwochen" für theologisches Lebenswerk
als "einer der wichtigsten Theologen unserer Zeit" gewürdigt
Salzburg (kap) - Kardinal Karl Lehmann ist mit dem "Theologischen Preis" 2013 der "Salzburger
Hochschulwochen" ausgezeichnet worden. Der Bischof von Mainz nahm die Auszeichnung für sein theologisches
Lebenswerk am Abend des 31.07. in Salzburg entgegen. "Sein theologisches Werk bilde "einen Meilenstein
modernder katholischer Theologie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, dessen Rezeption er entscheidend mitbestimmt
hat", hieß es in der Begründung. Sein Werk mache ihn "zu einem der wichtigsten Theologen unserer
Zeit".
In einem sehr persönlich gehalten Vortrag blickte Lehmann bei den "Salzburger Hochschulwochen" auf
seinen kirchlichen wie akademischen Lebensweg zurück. Als einen wichtigen Einschnitt in seinem Leben schilderte
Lehmann die Erfahrungen als junger Theologe an der Seite Karl Rahners beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65).
"Ich fühlte mich in meinen Erwartungen erfüllt. Es war für mich ein Sieg der Vernunft und der
Freiheit", so Lehmann über das Konzil.
Der ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Maier, würdigte Kardinal Karl
Lehmann als Bischof, der den Spagat zwischen Theologie und dem Bischofsamt immer wieder meisterhaft geschafft habe.
"Forscher, Gelehrter, Bischof und Kirchenmann: Lehmann hat die Ämter, die ihm das Leben schenkte und
auferlegte, ausgefüllt, wie nur wenige es vermögen."
Karl Lehmann wurde am 16. Mai 1936 in Sigmaringen geboren. Von 1956 bis 1964 studierte er Philosophie und Theologie
in Freiburg sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 1962 im Fach Philosophie und
1967 in Theologie promovierte. 1963 wurde Lehmann von Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht.
Beim Zweiten Vatikanischen Konzil war er als Mitarbeiter Karl Rahners tätig, dem er schließlich als
wissenschaftlicher Assistent zunächst an die Universität München und schließlich 1967 an die
Universität Münster folgte. 1968 folgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität
Mainz.
1983 wurde er zum Bischof von Mainz geweiht. 1987 wurde er Vorsitzender der Bischofskonferenz und war somit der
erste Bischof in diesem Amt, der nicht gleichzeitig auch Kardinal war. Vier Mal in Folge wählten ihn die Bischöfe
für jeweils sechs Jahre zum Vorsitzenden der Konferenz. 2001 erhob ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal.
2008 trat er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig als Vorsitzender zurück.
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