Arbeitsmarkt

 

erstellt am
01. 08. 13
14.00 MEZ

 Hundstorfer: Aufgrund weiterhin schlechter europäischer Wirtschaftslage noch keine Belebung des Arbeitsmarktes
Zahl der Beschäftigten wächst weiter - seit 28 Monaten geringste Arbeitslosigkeit in Europa
Wien (bmask) - "Österreich liegt mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent seit 28 Monaten auf Platz 1 im europäischen Vergleich und ist damit den aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt wesentlich besser gewachsen als viele Nachbarstaaten. Leider ist auch im Juli die Arbeitslosigkeit gestiegen, da aufgrund der schlechten internationalen Konjunkturlage auch die Wirtschaft in Österreich kaum Wachstumsimpulse erhält. Erst ab Herbst bzw. kommendem Jahr wird mit einer nachhaltigen Belebung der Wirtschaft und damit auch des Arbeitsmarktes gerechnet", berichtet Sozialminister Rudolf Hundstorfer anlässlich der Präsentation der Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli.

So liegen Ende Juli 2013 in Österreich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen mit 256.494 um 28.625 bzw. 12,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Inklusive der Schulungsteilnahmen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 320.337. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 34.438 (12,0 Prozent). Trotz dieser Entwicklung, die vor allem die exportorientierten Bereiche trifft, liegt auch im Juli 2013 die Zahl der Beschäftigten mit 3,58 Millionen um rund 18.000 über dem Vergleichsmonat im Vorjahr. "Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass in Österreich nach wie vor Arbeitsplätze geschaffen werden, während viele andere Länder der Europäischen Union mit der gegenwärtigen Wirtschaftslage schwer zu kämpfen haben: Im 1. Quartal 2013 liegt die Zahl der Beschäftigten in Österreich laut Eurostat um 2,3 Prozent über dem 1. Quartal 2008, die Beschäftigung in allen Mitgliedsstaaten insgesamt (EU 28) ging im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent zurück", so Hundstorfer.

Die österreichische Wirtschaft stagniert seit einem Jahr, das Konsumverhalten der privaten Haushalte bereits seit zwei Jahren. Aufgrund fehlender oder negativer Impulse der wichtigsten Absatzmärkte Österreichs steigt die Arbeitslosigkeit vor allem im Produktionssektor und in der davon unmittelbar abhängigen Arbeitskräfteüberlassung: In der Warenproduktion steigt die Arbeitslosigkeit bei im Vormonat leicht rückläufiger Beschäftigung um 15,9 Prozent an. Die Arbeitskräfteüberlassung verzeichnet mit 2.811 einen deutlichen absoluten Anstieg an arbeitslos vorgemerkten Personen, die Beschäftigung war im Juni mit 3,6 Prozent rückläufig. Der Bausektor verzeichnete noch im Juni einen leichten Anstieg der Beschäftigung (+0,4 Prozent).

"Durch den Sondereffekt Alpine-Konkurs stehen jedoch nach wie vor einige Baustellen still und es ist auch einen merklicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen: Die Zahl der Vorgemerkten lag um 23,4 Prozent oder 3.378 über dem Juli 2012, das ist der stärkste Anstieg innerhalb der großen Branchen. Umso wichtiger ist das von der Regierung beschlossene Konjunkturpaket; es wird besonders in diesem Sektor kräftige Impulse setzen", ist Hundstorfer überzeugt.

Die aktuelle Arbeitsmarktsituation von jungen Menschen stellt sich aufgrund der maßgeschneiderten arbeitsmarktpolitischen Angebote - Stichwort Jugendgarantie - verhältnismäßig gut dar, betonte Hundstorfer. Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent an zweiter Stelle. Österreich hat europaweit eine Vorreiterrolle: Mit der Umsetzung der Ausbildungsstrategie wird Jugendlichen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt eine breite Angebotspalette zur Verfügung gestellt. Die Zahl der vorgemerkten 15- bis 19-Jährigen ist deshalb mit 2,6 Prozent nach wie vor rückläufig. Die stagnierende wirtschaftliche Entwicklung zeigt jedoch Auswirkungen auf den Lehrstellenmarkt: Ende Juli liegt das Angebot an gemeldeten Lehrstellen um 16,7 Prozent unter dem Vorjahr während die Zahl der Lehrstellensuchenden um 6,7 Prozent darüber liegt. Die Lehrstellenlücke beträgt 5.160 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1.196 vergrößert. "Ende Juli sind rund 40.000 mehr ältere Personen in Beschäftigung als noch ein Jahr zuvor. Aber vor allem auf Grund der starken Geburtenjahrgänge steigt bei den Arbeitskräften ab 50 auch die Arbeitslosigkeit mit 20,1 Prozent überdurchschnittlich", erläuterte Hundstorfer.

Im Produktionssektor liegt der Männeranteil bei 80 Prozent, in der Arbeitskräfteüberlassung bei 75 Prozent. In der Folge sind zwei Drittel der Arbeitslosigkeitszunahme auf Männer zurückzuführen. In diesen Branchen haben viele Beschäftigte mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft einen Arbeitsplatz, deshalb steigt gegenwärtig deren Arbeitslosigkeit mit 22,5 Prozent stärker als der Gesamtdurchschnitt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor von insgesamt 12,5 Prozent resultiert vor allem - neben der negativen Entwicklung in der Arbeitskräfteüberlassung - aus dem Anstieg von vorgemerkten Personen im Handel, im Tourismus, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Transportwesen.

Regional zeigt sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den östlichen Bundesländern mit 15,5 Prozent im Burgenland, 11,0 Prozent in Niederösterreich und +10,1 Prozent in Wien in Summe nach wie vor etwas günstiger. In Tirol steigt hingegen die Zahl der Arbeitsuchenden aktuell um +18,0 Prozent, in Salzburg um +17,0 Prozent, um Oberösterreich um +16,5 Prozent, in Kärnten um +15,9 Prozent und in der Steiermark um +13,4 Prozent. Der geringste Zuwachs von Arbeitssuchenden ist in Vorarlberg mit +5,3 Prozent zu verzeichnen.

"45 Prozent aller vorgemerkten Personen haben keinen formalen Bildungsabschluss und fast die Hälfte des aktuellen Arbeitslosigkeitsanstiegs entfällt auf Personen mit maximal Pflichtschulabschluss. Die Arbeitslosigkeit nimmt zwar bei allen Bildungsgruppen zu, Aus- und Weiterbildung bleibt jedoch der Schlüssel für einen neuen Job", unterstrich der Sozialminister. Das Arbeitsmarktservice bietet zahlreiche Angebote zur Qualifikation: 63.843 Personen und damit um 5.813 mehr als im Vorjahr nehmen aktuell ein Schulungsangebot in Anspruch.

"Nicht zuletzt aufgrund der anhaltend vorsichtigen Investitionstätigkeit österreichischer Unternehmen setzt das Konjunkturpaket wichtige Impulse. Neben Investitionen in Wohnbau, thermische Sanierung und Hochwasserschutz sowie in die Tunnelsicherheit werden auch Kinderbetreuungsplätze und Pflegeeinrichtungen ausgebaut", sagte Hundstorfer abschließend.


 

Strache: Arbeitslosenzahlen sind rot-schwarzer Offenbarungseid
Hundstorfer agiert wie ein blutiger Amateur
Wien (fpd) - Schockiert über den Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12 Prozent im Juli zeigte sich FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Das komme einem Offenbarungseid der verheerenden rot-schwarzen Arbeitsmarktpolitik gleich. In diesem Zusammenhang übte Strache auch scharfe Kritik an den billigen Ausflüchten von Sozialminister Hundstorfer, der diese katastrophalen Zahlen allein auf die schlechte europäische Wirtschaftslage zurückführt und somit jede Eigenverantwortung nonchalant von sich weist. Gleichzeitig tröste sich Hundstorfer damit, dass die Lage in anderen Ländern noch schlimmer sei als in Österreich. Im Schönreden sei der Sozialminister ein echter Profi, während er in seinem fürstlich bezahlten Amt wie ein blutiger Amateur fuhrwerke. "Einem österreichischen Arbeitslosen nützt es genau gar nichts, wenn anderswo noch mehr Leute keine Arbeit haben", zeigte Strache die Unhaltbarkeit der Argumentation des Ministers auf.

Besonders auffällig sei wieder einmal der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Ausländern. 45 Prozent aller vorgemerkten Personen hätten zudem keinen Bildungsabschluss. Zwischen diesen beiden Gruppen gebe es natürlich große Überschneidungen. Für Strache zeigt dies das Versagen sowohl der Integrations- als auch der Bildungspolitik der rot-schwarzen Unglückskoalition. Zudem strafe dies auch das alte Märchen Lügen, wonach wir Zuwanderung bräuchten, um unser Sozialsystem aufrecht halten zu können.

Schlimm sei die Situation auch für Österreichs Jugend. Bei den offenen Lehrstellen habe es allein in Wien ein Minus von 38 Prozent gegeben. Die rot-grüne Wiener Landesregierung zeige also auch in diesem Bereich, dass sie nichts zustande bringe. Mit bizarrer Anti-Verkehrspolitik à la Vassilakou ließen sich nun einmal keine Arbeitsplätze und Lehrstellen schaffen, so Strache. Viel zu wenig getan werde auch für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, bei denen die Arbeitslosigkeit um krasse 22 Prozent gestiegen sei.


 

Bucher: Höchste Zeit von der Kriechspur auf die Überholspur zu wechseln
Steuersenkungen und Verwaltungsabbau bleiben die beste Beschäftigungsoffensive
Wien (bzö) - "Monatlich grüßt das Murmeltier - und monatlich schwadroniert die Bundesregierung angesichts stetig steigender Arbeitslosenzahlen über die angebliche Musterleistung Österreichs vor dem Hintergrund "schwieriger Rahmenbedingungen". Dieser selbstzufriedene Zugang ist eine unerträgliche Verhöhnung der mittlerweile über 320.000 arbeitssuchenden Menschen in unserem Land", kommentierte BZÖ-Obmann Josef Bucher den Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 12 Prozent gegenüber den Zahlen aus dem Vergleichszeitraum Juli 2012.

"Es ist höchste Zeit, dass diese Regierung endlich aufwacht und von der Kriechspur auf die Überholspur wechselt. Es ist und bleibt Aufgabe der Politik und hier insbesondere der Bundesregierung, gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und die Unternehmen zu schaffen. Die beste Beschäftigungsoffensive sind Steuersenkungen und ein Bürokratie- und Verwaltungsabbau, damit Betriebe wieder in die Lage versetzt werden, Jobs schaffen zu können. Hier hat die rot-schwarze Stillstandskoalition aber fünf Jahre jedwede zukunftsweisende Initiative vermissen lassen", kritisierte Bucher. "Das BZÖ hat im Gegensatz dazu bereits unzählige Vorschläge für eine Verbesserung der prekären Arbeitsmarktlage präsentiert und auch im Parlament beantragt. Mit unserem Fair-Tax-Modell steht das BZÖ für eine deutliche Senkung der Steuern- und Abgabenquote und wird die anhaltende Höchststeuerpolitik der Regierung auch weiter mit allen Mitteln bekämpfen", so der BZÖ-Chef.


 

Lugar: Flexiblere Arbeitszeitmodelle und Bildungsreform dringend erforderlich
Untätigkeit der Bundesregierung und Gewerkschaftsblockaden für hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich
Wien (str) - "Die steigende Arbeitslosigkeit ist sowohl auf die Untätigkeit der rot-schwarzen Bundesregierung als auch auf die ständigen Gewerkschaftsblockaden zurückzuführen. Hier muss sich etwas ändern. Wir brauchen endlich flexiblere Arbeitszeitmodelle und ein Miteinander von Wirtschaft und Arbeitnehmern ohne Gewerkschaftseinfluss. Sonst wird Österreich im internationalen Vergleich abrutschen und die Arbeitslosigkeit weiter steigen", so Team Stronach Klubobmann Robert Lugar zum Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12 Prozent auf über 320.000 Menschen.

Die Tatsache, dass 45 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen keinen formalen Bildungsabschluss haben, zeige die Verantwortung der Lehrergewerkschaft auf. "Das Bildungssystem muss umgehend reformiert werden, damit mehr junge Menschen in Beschäftigung kommen und wieder eine Zukunft haben. Hier muss die Lehrergewerkschaft ihre Dauerblockade aufgeben", fordert Lugar.


 

 Oberhauser: Arbeitsbedingungen müssen besser werden
Mehr Mittel für Ausbildung und Nachholen von Bildungsabschlüssen
Wien (ögb) - "Die aktuelle Arbeitslosenzahlen zeigen deutlich, dass wir mehr alternsgerechte Arbeitsplätze und mehr Ausbildungsplätze für Junge brauchen", sagt ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser. Österreich stehe in puncto Arbeitslosigkeit zwar europaweit noch gut da, dürfe sich jetzt aber auf keinen Fall zurücklehnen.

"Wir müssen mehr in die Bildung und die Gesundheit der Menschen investieren, sonst finanzieren wir am Ende nur steigende Arbeitslosigkeit", sagt Oberhauser und fordert mehr Mittel für die Jugendausbildung, Höherqualifizierung und das Nachholen von Bildungsabschlüssen. Das Ziel sei, dass weniger Menschen arbeitslos werden. Und Bildung schütze am besten vor Arbeitslosigkeit.

ÖGB und Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) fordern eine Fachkräftemilliarde, die durch den Beitrag der Unternehmen in der Höhe von einem Prozent der Jahresbruttolohnsumme finanziert werden soll. Geld aus der Fachkräftemilliarde fließt an jene vorbildlichen Unternehmen, derzeit gerade einmal 20 Prozent, die Lehrlinge ausbilden. Darüber hinaus soll damit die Qualitätssicherung, die überbetriebliche Ausbildung und Weiterbildung finanziert werden.

Gleichzeitig müsse es ArbeitnehmerInnen ermöglicht werden, länger in Beschäftigung zu bleiben. "Die Arbeitsbedingungen müssen besser werden, damit die ArbeitnehmerInnen gesund bleiben", sagt Oberhauser und fordert verpflichtende betriebliche Gesundheitsförderung und Maßnahmen zur Umsetzung von alternsgerechtem Arbeiten ein. "Unternehmen, die ältere Beschäftigte kündigen oder gar nicht einstellen, müssen einen finanziellen Malus spüren", fordert Oberhauser und erteilt einseitigen Flexibilisierungswünschen bei den Arbeitszeiten von Industrie und Wirtschaft eine klare Absage. "Reden wir zuerst über Lohn- und Gehaltsdiebstahl, wenn Mehrarbeit oder Überstunden nicht bezahlt werden", sagt Oberhauser und fordert zusätzlich zu den Zuschüssen eine Arbeitsmarktabgabe von den Arbeitgebern in Höhe von einem Euro pro geleisteter Mehrarbeits- beziehungsweise Überstunde. "Auch bei der Verteilung der Arbeitszeit brauchen wir mehr Gerechtigkeit", so Oberhauser abschließend.


 

Leitl: Impulse für Wachstum und Beschäftigung setzen
Wer mehr Jobs will, muss Betriebe motivieren, anstatt ihnen durch mehr Steuern und Belastungen ständig neue Prügel in den Weg zu werfen
Wien (pwk) - "Die steigende Arbeitslosigkeit ist ein Warnsignal, das ernst zu nehmen ist. Gleichzeitig ist und bleibt die Beschäftigung auf Rekordkurs. Ende Juli haben Österreichs Betriebe 3,58 Millionen Menschen beschäftigt - um 18.000 mehr als im Juli des vergangenen Jahres. Darüber hinaus steigt die Zahl der älteren Beschäftigten überdurchschnittlich stark", kommentiert Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl die aktuelle Arbeitsmarktlage. Im internationalen Vergleich sei Österreich nach wie vor Spitze.

Vor dem Hintergrund der steigenden Arbeitslosigkeit, die gepaart ist mit einem nur mäßigen Anspringen der Konjunktur, seien aber fraglos Antworten der Politik notwendig: "Es geht darum, die Betriebe durch gezielte Investitions- und Wachstumsimpulse zu motivieren", erneuert Leitl das Plädoyer der Wirtschaft für gezielte Wachstums- und Beschäftigungsimpulse. "Das Konjunkturpaket der Regierung vom Juli war ein richtiger Schritt, der aber nicht ausreicht." Gefordert wird unter anderem ein Sanierungsbonus, ähnlich wie in Deutschland und Schweden, die Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 400 auf 1000 Euro, die zu einer enormen Verringerung des Verwaltungsaufwands vor allem für Kleinanschaffungen führen würde, und die Einführung der degressiven Abschreibung, ähnlich wie in Deutschland und den Niederlanden. Leitl: "Es geht nicht um Konjunkturankurbelung und Arbeitsplatzschaffung auf Pump, sondern um intelligente Impulse, die allesamt nachgewiesen budgetneutral sind." Auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten und eine Senkung der Lohnnebenkosten würden die Arbeitsplätze im Land absichern und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich steigern.

Ein rasch wirksames und erfolgreiches Instrument zur Wiedereingliederung Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt ist die Eingliederungsbeihilfe. Diese sollte vom AMS gerade in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit noch intensiver als bisher genützt werden, da sie besonders gut für ältere Arbeitslose und Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen wirkt. Auch Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie z.B. Implacementstiftungen, in denen Arbeitslose mit fehlenden Qualifikationen punktgenau für Betriebe ausgebildet werden, sollen jetzt vermehrt eingesetzt werden. Zudem sind Aktivierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit wichtig, damit bei Wiederanspringen der Konjunktur gut ausgebildete Fachkräfte "jobready" sind, um den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken.

Eine klare Absage erteilt der WKÖ-Präsident indes allen Rufen nach neuen oder noch höheren Steuern bzw. zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen. "Wer mehr Arbeitsplätze plakatiert, darf den Unternehmen nicht ständig Prügel in den Weg werfen, die genau das Gegenteil bewirken", so Leitl abschließend.


 

 Kaske: In Bereiche investieren, die rasch und direkt Arbeitsplätze schaffen
Wien (ak) - "Die Arbeitslosigkeit macht keine Sommerpause, die Politik darf das auch nicht. Die Bekämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit muss absolute Priorität haben - auch im Sommer und auch in Wahlkampfzeiten", fordert AK Präsident Rudi Kaske die rasche Umsetzung des geplanten Konjunkturprogrammes. Der Kreis der von Arbeitslosigkeit Betroffenen wird immer größer. Im Juli waren neben den älteren ArbeitnehmerInnen vor allem der Produktionssektor und die Arbeitskräfteüberlassung betroffen. "Wir müssen in Bereichen investieren, die rasch und direkt Arbeitsplätze sichern und schaffen", denkt der AK Präsident vor allem an den sozialen Wohnbau. Ein Ärgernis ist für Kaske auch die "ewige" Diskussion über die Arbeitslosigkeit bei den Älteren: "Wir sind uns seit Jahren einig darüber, dass wir dieser Tendenz gegensteuern müssen. Dass wir die Älteren für den Arbeitsmarkt brauchen, dass wir sie dafür fit und gesund halten müssen und dass ihnen überhaupt eine Chance auf einen Arbeitsplatz gegeben werden muss. Aber wenn es um konkrete Maßnahmen geht, steht die Wirtschaft auf der Bremse", will Kaske die Unternehmen verstärkt in die Pflicht nehmen. Neben einer alternsgerechten Arbeitsorganisation in den Betrieben und gesundheitsfördernder Maßnahmen, die auch einen Umstieg in andere Berufe ermöglichen, will Kaske endlich ein Bonus-Malus-System, das dafür sorgt, dass die Unternehmen Ältere auch tatsächlich beschäftigen. "Seit beinahe zwei Jahren gibt es darüber eine Sozialpartner-Einigung, aber geht es um die Umsetzung, blockiert die Wirtschaft", kritisiert Kaske.


 

 Koren: Österreich muss Kurs auf Wachstum und Beschäftigungsförderung nehmen
Rrasche Senkung der Arbeitszusatzkosten und mehr Flexibilität bei Arbeitszeit schaffen - Pensionssystem für künftige Generationen zukunftsfit gestalten
Wien (pdi) - "Österreich ist mit einer Arbeitslosenrate von 4,6% weiterhin auf Platz 1 der Eurostat-Arbeitslosenstatistik. Die jedoch nach wie vor europaweit eingetrübte konjunkturelle Lage erfordert aber auch in Österreich rasche Maßnahmen, um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken", forderte der Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Peter Koren, angesichts der aktuell veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. Zwar entwickelt sich die Zahl der unselbständig Beschäftigten nach wie vor leicht positiv (+0,5%), bei den älteren Arbeitskräften sogar um +5,3%, zeitgleich steigen aber auch die Arbeitslosenzahlen an. "Eine Entlastung des Faktors Arbeit und tiefgehende Strukturreformen sind zum langfristigen Erhalt des Wirtschafts- und Arbeitstandorts Österreich unumgänglich", so Koren. "Auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeitregelungen ist dringend notwendig. Es braucht mehr Gestaltungsmöglichkeiten auf Betriebsebene. Nur so können wir wettbewerbsfähig bleiben und Beschäftigungswachstum in Österreich fördern", stellte der Vize-Generalsekretär fest.

"Zudem ist durch die stetig ansteigenden Ausgaben im Pensionssystem der finanzielle Spielraum der öffentlichen Finanzen massiv gefährdet", warnte Koren: "Angesichts der demografischen Entwicklung ist eine generelle Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalter unverzichtbar. Es ist notwendig, die Österreicherinnen und Österreicher länger im Erwerbsleben zu halten, um das Pensionssystem auch für folgende Generationen finanziell abzusichern", so Koren und verweist auf die Ausführungen im aktuellen Beschäftigungsausblick der OECD: "Laut OECD nehmen ältere Arbeitskräfte jungen Menschen keine Arbeitsplätze weg. Versuche der Regierungen, jungen Menschen den Arbeitsmarktzugang zu erleichtern, indem sie die Frühpensionierung älterer Menschen forcieren, erachtet die OECD vielmehr als 'kostspielige politische Fehler', die die Staaten angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise nicht nochmals begehen sollten". Die Industriellenvereinigung fordert daher zur Absicherung des Pensionssystems die gesetzliche Eindämmung frühzeitiger Pensionsmöglichkeiten, eine raschere Angleichung des gesetzlichen Frauenpensionsalters an jenes der Männer und die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmechanismus im Pensionssystem, der die steigende Lebenserwartung automatisch berücksichtigt.

 

 

 

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