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Arbeitsmarkt
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erstellt am
01. 08. 13
14.00 MEZ
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Hundstorfer:
Aufgrund weiterhin schlechter europäischer Wirtschaftslage noch keine Belebung des Arbeitsmarktes
Zahl der Beschäftigten wächst weiter - seit 28 Monaten geringste Arbeitslosigkeit
in Europa
Wien (bmask) - "Österreich liegt mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent seit 28 Monaten
auf Platz 1 im europäischen Vergleich und ist damit den aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt wesentlich
besser gewachsen als viele Nachbarstaaten. Leider ist auch im Juli die Arbeitslosigkeit gestiegen, da aufgrund
der schlechten internationalen Konjunkturlage auch die Wirtschaft in Österreich kaum Wachstumsimpulse erhält.
Erst ab Herbst bzw. kommendem Jahr wird mit einer nachhaltigen Belebung der Wirtschaft und damit auch des Arbeitsmarktes
gerechnet", berichtet Sozialminister Rudolf Hundstorfer anlässlich der Präsentation der Arbeitsmarktdaten
für den Monat Juli.
So liegen Ende Juli 2013 in Österreich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen mit 256.494 um 28.625 bzw. 12,6
Prozent über dem Vorjahreswert. Inklusive der Schulungsteilnahmen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 320.337.
Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 34.438 (12,0 Prozent). Trotz dieser Entwicklung, die vor allem
die exportorientierten Bereiche trifft, liegt auch im Juli 2013 die Zahl der Beschäftigten mit 3,58 Millionen
um rund 18.000 über dem Vergleichsmonat im Vorjahr. "Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass
in Österreich nach wie vor Arbeitsplätze geschaffen werden, während viele andere Länder der
Europäischen Union mit der gegenwärtigen Wirtschaftslage schwer zu kämpfen haben: Im 1. Quartal
2013 liegt die Zahl der Beschäftigten in Österreich laut Eurostat um 2,3 Prozent über dem 1. Quartal
2008, die Beschäftigung in allen Mitgliedsstaaten insgesamt (EU 28) ging im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent
zurück", so Hundstorfer.
Die österreichische Wirtschaft stagniert seit einem Jahr, das Konsumverhalten der privaten Haushalte bereits
seit zwei Jahren. Aufgrund fehlender oder negativer Impulse der wichtigsten Absatzmärkte Österreichs
steigt die Arbeitslosigkeit vor allem im Produktionssektor und in der davon unmittelbar abhängigen Arbeitskräfteüberlassung:
In der Warenproduktion steigt die Arbeitslosigkeit bei im Vormonat leicht rückläufiger Beschäftigung
um 15,9 Prozent an. Die Arbeitskräfteüberlassung verzeichnet mit 2.811 einen deutlichen absoluten Anstieg
an arbeitslos vorgemerkten Personen, die Beschäftigung war im Juni mit 3,6 Prozent rückläufig. Der
Bausektor verzeichnete noch im Juni einen leichten Anstieg der Beschäftigung (+0,4 Prozent).
"Durch den Sondereffekt Alpine-Konkurs stehen jedoch nach wie vor einige Baustellen still und es ist auch
einen merklicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen: Die Zahl der Vorgemerkten lag um 23,4 Prozent oder
3.378 über dem Juli 2012, das ist der stärkste Anstieg innerhalb der großen Branchen. Umso wichtiger
ist das von der Regierung beschlossene Konjunkturpaket; es wird besonders in diesem Sektor kräftige Impulse
setzen", ist Hundstorfer überzeugt.
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation von jungen Menschen stellt sich aufgrund der maßgeschneiderten arbeitsmarktpolitischen
Angebote - Stichwort Jugendgarantie - verhältnismäßig gut dar, betonte Hundstorfer. Im europäischen
Vergleich liegt Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent an zweiter Stelle. Österreich
hat europaweit eine Vorreiterrolle: Mit der Umsetzung der Ausbildungsstrategie wird Jugendlichen beim Übergang
von der Schule in die Arbeitswelt eine breite Angebotspalette zur Verfügung gestellt. Die Zahl der vorgemerkten
15- bis 19-Jährigen ist deshalb mit 2,6 Prozent nach wie vor rückläufig. Die stagnierende wirtschaftliche
Entwicklung zeigt jedoch Auswirkungen auf den Lehrstellenmarkt: Ende Juli liegt das Angebot an gemeldeten Lehrstellen
um 16,7 Prozent unter dem Vorjahr während die Zahl der Lehrstellensuchenden um 6,7 Prozent darüber liegt.
Die Lehrstellenlücke beträgt 5.160 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1.196 vergrößert.
"Ende Juli sind rund 40.000 mehr ältere Personen in Beschäftigung als noch ein Jahr zuvor. Aber
vor allem auf Grund der starken Geburtenjahrgänge steigt bei den Arbeitskräften ab 50 auch die Arbeitslosigkeit
mit 20,1 Prozent überdurchschnittlich", erläuterte Hundstorfer.
Im Produktionssektor liegt der Männeranteil bei 80 Prozent, in der Arbeitskräfteüberlassung bei
75 Prozent. In der Folge sind zwei Drittel der Arbeitslosigkeitszunahme auf Männer zurückzuführen.
In diesen Branchen haben viele Beschäftigte mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft einen Arbeitsplatz,
deshalb steigt gegenwärtig deren Arbeitslosigkeit mit 22,5 Prozent stärker als der Gesamtdurchschnitt.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor von insgesamt 12,5 Prozent resultiert vor allem - neben
der negativen Entwicklung in der Arbeitskräfteüberlassung - aus dem Anstieg von vorgemerkten Personen
im Handel, im Tourismus, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Transportwesen.
Regional zeigt sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den östlichen Bundesländern mit 15,5 Prozent
im Burgenland, 11,0 Prozent in Niederösterreich und +10,1 Prozent in Wien in Summe nach wie vor etwas günstiger.
In Tirol steigt hingegen die Zahl der Arbeitsuchenden aktuell um +18,0 Prozent, in Salzburg um +17,0 Prozent, um
Oberösterreich um +16,5 Prozent, in Kärnten um +15,9 Prozent und in der Steiermark um +13,4 Prozent.
Der geringste Zuwachs von Arbeitssuchenden ist in Vorarlberg mit +5,3 Prozent zu verzeichnen.
"45 Prozent aller vorgemerkten Personen haben keinen formalen Bildungsabschluss und fast die Hälfte des
aktuellen Arbeitslosigkeitsanstiegs entfällt auf Personen mit maximal Pflichtschulabschluss. Die Arbeitslosigkeit
nimmt zwar bei allen Bildungsgruppen zu, Aus- und Weiterbildung bleibt jedoch der Schlüssel für einen
neuen Job", unterstrich der Sozialminister. Das Arbeitsmarktservice bietet zahlreiche Angebote zur Qualifikation:
63.843 Personen und damit um 5.813 mehr als im Vorjahr nehmen aktuell ein Schulungsangebot in Anspruch.
"Nicht zuletzt aufgrund der anhaltend vorsichtigen Investitionstätigkeit österreichischer Unternehmen
setzt das Konjunkturpaket wichtige Impulse. Neben Investitionen in Wohnbau, thermische Sanierung und Hochwasserschutz
sowie in die Tunnelsicherheit werden auch Kinderbetreuungsplätze und Pflegeeinrichtungen ausgebaut",
sagte Hundstorfer abschließend.
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Strache: Arbeitslosenzahlen sind rot-schwarzer Offenbarungseid
Hundstorfer agiert wie ein blutiger Amateur
Wien (fpd) - Schockiert über den Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12 Prozent im Juli zeigte sich FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache. Das komme einem Offenbarungseid der verheerenden rot-schwarzen Arbeitsmarktpolitik gleich. In diesem
Zusammenhang übte Strache auch scharfe Kritik an den billigen Ausflüchten von Sozialminister Hundstorfer,
der diese katastrophalen Zahlen allein auf die schlechte europäische Wirtschaftslage zurückführt
und somit jede Eigenverantwortung nonchalant von sich weist. Gleichzeitig tröste sich Hundstorfer damit, dass
die Lage in anderen Ländern noch schlimmer sei als in Österreich. Im Schönreden sei der Sozialminister
ein echter Profi, während er in seinem fürstlich bezahlten Amt wie ein blutiger Amateur fuhrwerke. "Einem
österreichischen Arbeitslosen nützt es genau gar nichts, wenn anderswo noch mehr Leute keine Arbeit haben",
zeigte Strache die Unhaltbarkeit der Argumentation des Ministers auf.
Besonders auffällig sei wieder einmal der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Ausländern. 45 Prozent aller
vorgemerkten Personen hätten zudem keinen Bildungsabschluss. Zwischen diesen beiden Gruppen gebe es natürlich
große Überschneidungen. Für Strache zeigt dies das Versagen sowohl der Integrations- als auch der
Bildungspolitik der rot-schwarzen Unglückskoalition. Zudem strafe dies auch das alte Märchen Lügen,
wonach wir Zuwanderung bräuchten, um unser Sozialsystem aufrecht halten zu können.
Schlimm sei die Situation auch für Österreichs Jugend. Bei den offenen Lehrstellen habe es allein in
Wien ein Minus von 38 Prozent gegeben. Die rot-grüne Wiener Landesregierung zeige also auch in diesem Bereich,
dass sie nichts zustande bringe. Mit bizarrer Anti-Verkehrspolitik à la Vassilakou ließen sich nun
einmal keine Arbeitsplätze und Lehrstellen schaffen, so Strache. Viel zu wenig getan werde auch für Menschen
mit gesundheitlichen Einschränkungen, bei denen die Arbeitslosigkeit um krasse 22 Prozent gestiegen sei.
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Bucher: Höchste Zeit von der Kriechspur auf die Überholspur zu wechseln
Steuersenkungen und Verwaltungsabbau bleiben die beste Beschäftigungsoffensive
Wien (bzö) - "Monatlich grüßt das Murmeltier - und monatlich schwadroniert die Bundesregierung
angesichts stetig steigender Arbeitslosenzahlen über die angebliche Musterleistung Österreichs vor dem
Hintergrund "schwieriger Rahmenbedingungen". Dieser selbstzufriedene Zugang ist eine unerträgliche
Verhöhnung der mittlerweile über 320.000 arbeitssuchenden Menschen in unserem Land", kommentierte
BZÖ-Obmann Josef Bucher den Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 12 Prozent gegenüber den Zahlen aus dem
Vergleichszeitraum Juli 2012.
"Es ist höchste Zeit, dass diese Regierung endlich aufwacht und von der Kriechspur auf die Überholspur
wechselt. Es ist und bleibt Aufgabe der Politik und hier insbesondere der Bundesregierung, gute Rahmenbedingungen
für die Wirtschaft und die Unternehmen zu schaffen. Die beste Beschäftigungsoffensive sind Steuersenkungen
und ein Bürokratie- und Verwaltungsabbau, damit Betriebe wieder in die Lage versetzt werden, Jobs schaffen
zu können. Hier hat die rot-schwarze Stillstandskoalition aber fünf Jahre jedwede zukunftsweisende Initiative
vermissen lassen", kritisierte Bucher. "Das BZÖ hat im Gegensatz dazu bereits unzählige Vorschläge
für eine Verbesserung der prekären Arbeitsmarktlage präsentiert und auch im Parlament beantragt.
Mit unserem Fair-Tax-Modell steht das BZÖ für eine deutliche Senkung der Steuern- und Abgabenquote und
wird die anhaltende Höchststeuerpolitik der Regierung auch weiter mit allen Mitteln bekämpfen",
so der BZÖ-Chef.
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Lugar: Flexiblere Arbeitszeitmodelle und Bildungsreform dringend erforderlich
Untätigkeit der Bundesregierung und Gewerkschaftsblockaden für hohe Arbeitslosigkeit
verantwortlich
Wien (str) - "Die steigende Arbeitslosigkeit ist sowohl auf die Untätigkeit der rot-schwarzen
Bundesregierung als auch auf die ständigen Gewerkschaftsblockaden zurückzuführen. Hier muss sich
etwas ändern. Wir brauchen endlich flexiblere Arbeitszeitmodelle und ein Miteinander von Wirtschaft und Arbeitnehmern
ohne Gewerkschaftseinfluss. Sonst wird Österreich im internationalen Vergleich abrutschen und die Arbeitslosigkeit
weiter steigen", so Team Stronach Klubobmann Robert Lugar zum Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12 Prozent auf
über 320.000 Menschen.
Die Tatsache, dass 45 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen keinen formalen Bildungsabschluss haben, zeige die
Verantwortung der Lehrergewerkschaft auf. "Das Bildungssystem muss umgehend reformiert werden, damit mehr
junge Menschen in Beschäftigung kommen und wieder eine Zukunft haben. Hier muss die Lehrergewerkschaft ihre
Dauerblockade aufgeben", fordert Lugar.
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Oberhauser: Arbeitsbedingungen müssen besser werden
Mehr Mittel für Ausbildung und Nachholen von Bildungsabschlüssen
Wien (ögb) - "Die aktuelle Arbeitslosenzahlen zeigen deutlich, dass wir mehr alternsgerechte Arbeitsplätze
und mehr Ausbildungsplätze für Junge brauchen", sagt ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser.
Österreich stehe in puncto Arbeitslosigkeit zwar europaweit noch gut da, dürfe sich jetzt aber auf keinen
Fall zurücklehnen.
"Wir müssen mehr in die Bildung und die Gesundheit der Menschen investieren, sonst finanzieren wir am
Ende nur steigende Arbeitslosigkeit", sagt Oberhauser und fordert mehr Mittel für die Jugendausbildung,
Höherqualifizierung und das Nachholen von Bildungsabschlüssen. Das Ziel sei, dass weniger Menschen arbeitslos
werden. Und Bildung schütze am besten vor Arbeitslosigkeit.
ÖGB und Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) fordern eine Fachkräftemilliarde, die durch den Beitrag der Unternehmen
in der Höhe von einem Prozent der Jahresbruttolohnsumme finanziert werden soll. Geld aus der Fachkräftemilliarde
fließt an jene vorbildlichen Unternehmen, derzeit gerade einmal 20 Prozent, die Lehrlinge ausbilden. Darüber
hinaus soll damit die Qualitätssicherung, die überbetriebliche Ausbildung und Weiterbildung finanziert
werden.
Gleichzeitig müsse es ArbeitnehmerInnen ermöglicht werden, länger in Beschäftigung zu bleiben.
"Die Arbeitsbedingungen müssen besser werden, damit die ArbeitnehmerInnen gesund bleiben", sagt
Oberhauser und fordert verpflichtende betriebliche Gesundheitsförderung und Maßnahmen zur Umsetzung
von alternsgerechtem Arbeiten ein. "Unternehmen, die ältere Beschäftigte kündigen oder gar
nicht einstellen, müssen einen finanziellen Malus spüren", fordert Oberhauser und erteilt einseitigen
Flexibilisierungswünschen bei den Arbeitszeiten von Industrie und Wirtschaft eine klare Absage. "Reden
wir zuerst über Lohn- und Gehaltsdiebstahl, wenn Mehrarbeit oder Überstunden nicht bezahlt werden",
sagt Oberhauser und fordert zusätzlich zu den Zuschüssen eine Arbeitsmarktabgabe von den Arbeitgebern
in Höhe von einem Euro pro geleisteter Mehrarbeits- beziehungsweise Überstunde. "Auch bei der Verteilung
der Arbeitszeit brauchen wir mehr Gerechtigkeit", so Oberhauser abschließend.
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Leitl: Impulse für Wachstum und Beschäftigung setzen
Wer mehr Jobs will, muss Betriebe motivieren, anstatt ihnen durch mehr Steuern und Belastungen
ständig neue Prügel in den Weg zu werfen
Wien (pwk) - "Die steigende Arbeitslosigkeit ist ein Warnsignal, das ernst zu nehmen ist. Gleichzeitig
ist und bleibt die Beschäftigung auf Rekordkurs. Ende Juli haben Österreichs Betriebe 3,58 Millionen
Menschen beschäftigt - um 18.000 mehr als im Juli des vergangenen Jahres. Darüber hinaus steigt die Zahl
der älteren Beschäftigten überdurchschnittlich stark", kommentiert Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl die aktuelle Arbeitsmarktlage. Im internationalen Vergleich sei Österreich nach wie vor Spitze.
Vor dem Hintergrund der steigenden Arbeitslosigkeit, die gepaart ist mit einem nur mäßigen Anspringen
der Konjunktur, seien aber fraglos Antworten der Politik notwendig: "Es geht darum, die Betriebe durch gezielte
Investitions- und Wachstumsimpulse zu motivieren", erneuert Leitl das Plädoyer der Wirtschaft für
gezielte Wachstums- und Beschäftigungsimpulse. "Das Konjunkturpaket der Regierung vom Juli war ein richtiger
Schritt, der aber nicht ausreicht." Gefordert wird unter anderem ein Sanierungsbonus, ähnlich wie in
Deutschland und Schweden, die Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 400 auf 1000
Euro, die zu einer enormen Verringerung des Verwaltungsaufwands vor allem für Kleinanschaffungen führen
würde, und die Einführung der degressiven Abschreibung, ähnlich wie in Deutschland und den Niederlanden.
Leitl: "Es geht nicht um Konjunkturankurbelung und Arbeitsplatzschaffung auf Pump, sondern um intelligente
Impulse, die allesamt nachgewiesen budgetneutral sind." Auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten und eine
Senkung der Lohnnebenkosten würden die Arbeitsplätze im Land absichern und die Wettbewerbsfähigkeit
des Standortes Österreich steigern.
Ein rasch wirksames und erfolgreiches Instrument zur Wiedereingliederung Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt ist die
Eingliederungsbeihilfe. Diese sollte vom AMS gerade in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit noch intensiver als bisher
genützt werden, da sie besonders gut für ältere Arbeitslose und Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
wirkt. Auch Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie z.B. Implacementstiftungen, in denen Arbeitslose
mit fehlenden Qualifikationen punktgenau für Betriebe ausgebildet werden, sollen jetzt vermehrt eingesetzt
werden. Zudem sind Aktivierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit wichtig, damit bei Wiederanspringen
der Konjunktur gut ausgebildete Fachkräfte "jobready" sind, um den Fachkräftebedarf der Unternehmen
zu decken.
Eine klare Absage erteilt der WKÖ-Präsident indes allen Rufen nach neuen oder noch höheren Steuern
bzw. zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen. "Wer mehr Arbeitsplätze plakatiert, darf
den Unternehmen nicht ständig Prügel in den Weg werfen, die genau das Gegenteil bewirken", so Leitl
abschließend.
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Kaske: In Bereiche investieren, die rasch und direkt Arbeitsplätze schaffen
Wien (ak) - "Die Arbeitslosigkeit macht keine Sommerpause, die Politik darf das auch nicht. Die Bekämpfung
der steigenden Arbeitslosigkeit muss absolute Priorität haben - auch im Sommer und auch in Wahlkampfzeiten",
fordert AK Präsident Rudi Kaske die rasche Umsetzung des geplanten Konjunkturprogrammes. Der Kreis der von
Arbeitslosigkeit Betroffenen wird immer größer. Im Juli waren neben den älteren ArbeitnehmerInnen
vor allem der Produktionssektor und die Arbeitskräfteüberlassung betroffen. "Wir müssen in
Bereichen investieren, die rasch und direkt Arbeitsplätze sichern und schaffen", denkt der AK Präsident
vor allem an den sozialen Wohnbau. Ein Ärgernis ist für Kaske auch die "ewige" Diskussion über
die Arbeitslosigkeit bei den Älteren: "Wir sind uns seit Jahren einig darüber, dass wir dieser Tendenz
gegensteuern müssen. Dass wir die Älteren für den Arbeitsmarkt brauchen, dass wir sie dafür
fit und gesund halten müssen und dass ihnen überhaupt eine Chance auf einen Arbeitsplatz gegeben werden
muss. Aber wenn es um konkrete Maßnahmen geht, steht die Wirtschaft auf der Bremse", will Kaske die
Unternehmen verstärkt in die Pflicht nehmen. Neben einer alternsgerechten Arbeitsorganisation in den Betrieben
und gesundheitsfördernder Maßnahmen, die auch einen Umstieg in andere Berufe ermöglichen, will
Kaske endlich ein Bonus-Malus-System, das dafür sorgt, dass die Unternehmen Ältere auch tatsächlich
beschäftigen. "Seit beinahe zwei Jahren gibt es darüber eine Sozialpartner-Einigung, aber geht es
um die Umsetzung, blockiert die Wirtschaft", kritisiert Kaske.
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Koren: Österreich muss Kurs auf Wachstum und Beschäftigungsförderung
nehmen
Rrasche Senkung der Arbeitszusatzkosten und mehr Flexibilität bei Arbeitszeit schaffen -
Pensionssystem für künftige Generationen zukunftsfit gestalten
Wien (pdi) - "Österreich ist mit einer Arbeitslosenrate von 4,6% weiterhin auf Platz 1 der Eurostat-Arbeitslosenstatistik.
Die jedoch nach wie vor europaweit eingetrübte konjunkturelle Lage erfordert aber auch in Österreich
rasche Maßnahmen, um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken", forderte der Vize-Generalsekretär
der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Peter Koren, angesichts der aktuell veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen.
Zwar entwickelt sich die Zahl der unselbständig Beschäftigten nach wie vor leicht positiv (+0,5%), bei
den älteren Arbeitskräften sogar um +5,3%, zeitgleich steigen aber auch die Arbeitslosenzahlen an. "Eine
Entlastung des Faktors Arbeit und tiefgehende Strukturreformen sind zum langfristigen Erhalt des Wirtschafts- und
Arbeitstandorts Österreich unumgänglich", so Koren. "Auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeitregelungen
ist dringend notwendig. Es braucht mehr Gestaltungsmöglichkeiten auf Betriebsebene. Nur so können wir
wettbewerbsfähig bleiben und Beschäftigungswachstum in Österreich fördern", stellte der
Vize-Generalsekretär fest.
"Zudem ist durch die stetig ansteigenden Ausgaben im Pensionssystem der finanzielle Spielraum der öffentlichen
Finanzen massiv gefährdet", warnte Koren: "Angesichts der demografischen Entwicklung ist eine generelle
Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalter unverzichtbar. Es ist notwendig, die Österreicherinnen und Österreicher
länger im Erwerbsleben zu halten, um das Pensionssystem auch für folgende Generationen finanziell abzusichern",
so Koren und verweist auf die Ausführungen im aktuellen Beschäftigungsausblick der OECD: "Laut OECD
nehmen ältere Arbeitskräfte jungen Menschen keine Arbeitsplätze weg. Versuche der Regierungen, jungen
Menschen den Arbeitsmarktzugang zu erleichtern, indem sie die Frühpensionierung älterer Menschen forcieren,
erachtet die OECD vielmehr als 'kostspielige politische Fehler', die die Staaten angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise
nicht nochmals begehen sollten". Die Industriellenvereinigung fordert daher zur Absicherung des Pensionssystems
die gesetzliche Eindämmung frühzeitiger Pensionsmöglichkeiten, eine raschere Angleichung des gesetzlichen
Frauenpensionsalters an jenes der Männer und die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmechanismus im Pensionssystem,
der die steigende Lebenserwartung automatisch berücksichtigt.
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