Niessl: „Frauenförderprogramm trägt Früchte“. Frauenanteil im gesamten Landesdienst
beträgt zwei Drittel; deutlich mehr Frauen in Leitungspositionen.
Eisenstadt (blms) - Im Hinblick auf die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und die Förderung
von Frauen im Landes- und Gemeindedienst wurde 1997 vom Burgenländischen Landtag das Landes-Gleichbehandlungsgesetz
beschlossen, 1999 ein Frauenförderprogramm gestartet. Der Frauenanteil hat sich seither deutlich erhöht.
Landeshauptmann Hans Niessl und Frauenlandesrätin Verena Dunst präsentierten am 31.07. die erfreulichen
Details zu dieser Entwicklung. Per 2012 waren demnach insgesamt 67,6% - gegenüber 60,4 % im Jahr 1999 - aller
Beschäftigten des Landes, einschließlich Lehrer und Bedienstete in Krankenanstalten, weiblich; im Bund
sind es lediglich 40 %. Auch die Zahl der Frauen in Führungspositionen konnte deutlich gesteigert werden.
„Das Land hat eine Vorbildfunktion bei der Frauenbeschäftigung. Die Maßnahmen zur Frauenförderung
im Burgenland waren erfolgreich, und das trotz Personalabbaus. Diesen Kurs werden wir konsequent weiter verfolgen“,
erklärte Niessl.
Zwei Drittel Frauen im Landesdienst
43,1% betrug der Frauenanteil in der Landesverwaltung im Burgenland per 31. Dezember 2012; 1.156 Männer
standen 877 Frauen gegenüber. Bei den LehrerInnen und in den Krankenanstalten beträgt die Frauenquote
jeweils 79 %. Insgesamt, inklusive der LehrerInnen und Beschäftigten in den Landeskrankenhäusern, beträgt
der Frauenanteil mehr als zwei Drittel, nämlich 67,6 %; 1999 waren es noch 60,4 %. Dies bei allgemein gesunkenem
Beschäftigtenstand, wie Niessl zu bedenken gibt: Jener der Männer habe sich um 202 verringert, während
um 33 mehr Frauen aufgenommen wurden.
Unterrepräsentiert im technischen Bereich
Einzig im großen Dienststellenbereich Baudirektion ließe sich der Frauenanteil, bedingt durch den
hohen Anteil an Arbeiten im Baudienst, kaum erhöhen, so Personalchef Niessl. In diesem Bereich, in dem immerhin
fast ein Drittel der Beschäftigten tätig sind, standen zuletzt 661 Männern nur 80 Frauen gegenüber.
Niessl wie auch Dunst würden sich mehr Frauen im technischen oder handwerklichen Bereich wünschen. „Niemand
ist ausgeschlossen. Ich hätte kein Problem, wenn eine Frau im LKW unterwegs sein will“, so Niessl.
59 von 194 Führungspositionen weiblich
Anlass zur Freude gibt indes die Zahl der Frauen in Führungspositionen: Seit 2003 hat sich deren Anteil
von 33 auf 59 erhöht. Die Frauenquote im Akademikerbereich im Landesdienst liegt derzeit bei 35,6 % - das
sei eine Steigerung um 17,7 % seit 1999, informiert Mag.a Elke Edelbauer, Vorständin der Abteilung 1 – Personal
und damit eines der erfolgreichen „role models“ im Landesdienst. „Es freut mich natürlich sehr, dass es immer
mehr Frauen in Führungspositionen schaffen. Es könnten aber mehr sein, denn noch immer verzichtet so
manche für eine solche Position geeignete Frau aufgrund ihrer familiären Situation auf eine Bewerbung“,
so Dunst.
Ein Drittel Teilzeit
Ein Drittel der Frauen (33,2 %; 1999: 36,5 %) arbeitet Teilzeit – „freiwillig“, wie der Landeshauptmann betont.
Bei Männern sind es lediglich 3,2 % (1999: 2,1 %). Dieses Angebot werde sehr flexibel und unbürokratisch
gehandhabt. Das Land biete auch individuelle Möglichkeiten für den Wiedereinstieg nach der Karenz. Die
Frauenlandesrätin verweist auf die guten Rahmenbedingungen, die das Land biete: „Flexible Arbeitszeiten auch
in Spitzenpositionen, Pflegefreistellung, Familienhospiz, Betriebskindergarten und –krippe, ‚Stillen während
der Arbeitszeit‘, all dies sind Angebote, die Frauen wesentliche Erleichterungen bringen“.
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