Angebotsausweitung bringt ab Herbst mehr Kapazität und Fahrgastkomfort
Wien (rk) - Die Wiener Linien bereiten für Herbst die größte Angebotserweiterung seit Jahren
im Sinne der Fahrgäste vor. Zahlreiche U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnlinien werden zu stark frequentierten
Tageszeiten werktags (Mo. bis Fr. mit Schulverkehr) in dichteren Intervallen unterwegs sein. Die Fahrgäste
profitieren von kürzeren Wartezeiten und einem größeren Platzangebot.
Angebot orientiert sich am Bedarf der Fahrgäste
„Wir investieren in dichtere Intervalle, mehr Angebot und Kapazitäten für die Fahrgäste dort,
wo die Nachfrage am höchsten ist. Wir verlagern schwerpunktmäßig Kapazitäten von schlecht
ausgelasteten Frühmorgenstunden am Wochenende hin zu stark frequentierten Tageszeiten an Werktagen“, erklärt
Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. Die Kosten für die Angebotserweiterung belaufen
sich auf 11 Millionen Euro jährlich.
Fahrgastzuwächse und geändertes Nutzungsverhalten
Die Wiener Linien verzeichnen seit Jahren steigende Fahrgastzahlen (907 Mio. im Jahr 2012). Auch der seit Mai 2012
verstärkte Boom der Jahreskarte unterstreicht den Trend zum Öffentlichen Verkehr. Derzeit besitzen rund
540.000 Menschen eine Jahreskarte.
Andererseits ist ein verändertes Nutzungsverhalten festzustellen, bedingt durch die Nacht-U-Bahn, geändertes
Freizeit- und Einkaufsverhalten, flexiblere Arbeits- und Geschäftszeiten sowie Wegfallen des Schülerverkehrs
am Samstag. Immer mehr Fahrgäste sind werktags auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten unterwegs. Hier
liegt die Auslastung bei bis zu 65 %. In den Morgenstunden am Wochenende sind die Fahrzeuge hingegen nur zu etwa
10 % ausgelastet.
500.000 Fahrgäste profitieren werktags von dichteren Intervallen
Deswegen liegt der Fokus der Angebotserweiterung auf den stark ausgelasteten Tageszeiten nach der Morgenspitze
und am Nachmittag bis frühen Abend an Werktagen (Mo. bis Fr.) mit Schülerverkehr. Dichtere Intervalle
gibt es ab 5. Oktober (Eröffnung der U2-Verlängerung) auf den U-Bahnlinien; zum Beispiel vormittags nach
der Morgenspitze bis zu Mittag auf der U1 und U3. Hier bringt die Verdichtung von 4 auf 5 Minuten eine Kapazitätssteigerung
von 25%. Deutlich verdichtet wird das Intervall auch auf der U2 ab 13 Uhr bis zum frühen Abend. Auch auf der
U4 und der U1 sorgen kürzere Intervalle nachmittags für mehr Kapazitäten. Bei der Straßenbahn
werden die stark frequentierten Linien 43 und 49 tagsüber unter der Woche dichter geführt, um dem Fahrgastaufkommen
Rechnung zu tragen. Bei Buslinien kommt es auf folgenden Linien zu Intervallverdichtungen an Werktagen mit Schulverkehr:
7A, 14A, 29A, 35A, 57A, 59A, 69A, 5B und 7B. Insgesamt profitieren jeden Werktag 500.000 Fahrgäste vom verbesserten
Angebot.
Anpassung der Intervalle zu schwacher Morgenzeit am Wochenende
Auch aus Gründen der wirtschaftlichen Vernunft werden die Intervalle in den Morgenstunden am Wochenende
an jene der – stärker frequentierten – Abendstunden angepasst. An Samstagen bedeutet das, dass U-Bahnen ab
Beginn des Tagesverkehrs bis ca. 7 Uhr früh im 7,5-Minuten-Intervall verkehren, danach im gewohnten 5-Minuten-Takt.
Busse und Straßenbahnlinien sind samstags bis 7 Uhr im 15-Minuten-Intervall unterwegs, danach alle zehn Minuten.
An einem Sonntag wird dieses bereits jetzt von Betriebsbeginn bis etwa 8 Uhr gültige Intervallschema um eine
Stunde bis ca. 9 Uhr verlängert. In dieser einen Stunde am Sonntag sind beispielsweise auf der U3 nur 4.700
Fahrgäste unterwegs, 63.000 profitieren hingegen von Verdichtungen werktags allein auf der U3!
Insgesamt mehr Fahrten und Kapazitäten für Fahrgäste
Pro Jahr bieten die Wiener Linien mit der Angebotsausweitung über 10.000 zusätzliche Fahrten und 7,5
Millionen Plätze in den Fahrzeugen an. Die Öffis legen künftig in Summe 700.000 Kilometer/Jahr mehr
zurück.
Weitere Angebotsverbesserungen für die Zukunft
Auch in der Zukunft stehen weitere Angebotsverbesserungen für die Fahrgäste an. Bis 2015 investieren
die Wiener Linien 350 Millionen Euro in die Modernisierung des Fuhrparks. Dazu zählt auch die neue Busflotte,
die ab Herbst schrittweise erneuert wird. Größere Busse sorgen auch hier für mehr Kapazitäten.
Fünf zusätzliche Züge, die derzeit gebaut werden, ermöglichen ab 2014 dichtere Intervalle zur
Hauptverkehrszeit auf der U6. 2017 ist der U1-Ausbau nach Oberlaa abgeschlossen.
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