Mitterlehner: Jugendliche mit
Migrationshintergrund stärker einbinden

 

erstellt am
12. 08. 13
14.00 MEZ

Wirtschafts- und Jugendminister zu Tag der Jugend: Allen Jugendlichen die Chance geben, ihre Anliegen zu formulieren - Unterstützung mit Lehrlings-Coaching, mehr Berufsorientierung und WIK:I-Trainern
Wien (bmwfj) - Am 12. August findet der von den Vereinten Nationen im Jahr 1999 festgelegte "Internationale Tag der Jugend" statt, der im Jahr 2013 das Thema Migration in den Mittelpunkt stellt. "Das ist ein besonders wichtiges Thema, weil junge Menschen mit Migrationshintergrund in manchen Bereichen noch kaum berücksichtigt und teils als Problem wahrgenommen werden. In unserer Jugendstrategie widmen wir uns daher einer Politik für alle Jugendlichen und wollen aus Betroffenen Beteiligte machen, indem wir zum Beispiel Bewerbung und Jobsuche erleichtern und die Mitbestimmung ausbauen", sagt Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner. "Die Chance zur Mitbestimmung und Mitarbeit an gemeinsamen Lösungen muss auch jenen Jugendlichen eröffnet werden, die sich, aus welchen Gründen auch immer, schwer tun, ihre Anliegen zu formulieren oder Gehör zu verschaffen", so Mitterlehner. So gelte es etwa, bei der Zusammensetzung von Beteiligungsprojekten auch auf eine ausreichend starke Vertretung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu achten.

Eine weitere Herausforderung ist die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem. "Österreich hat ein hoch entwickeltes System der beruflichen Erstausbildung, das wir mit unserem Coaching-Programm für Lehrlinge und Lehrbetriebe weiter verbessern. Damit wollen wir mehr positive Abschlüsse bei der Lehrabschlussprüfung ermöglichen und die Zahl der Ausbildungsabbrüche verringern. Die Coaches helfen bei Problemen und sind Ansprechpartner für Betrieb, Berufsschule und Lehrling", betonte Mitterlehner. Darüber hinaus müssten die Angebote für die Bildungs-und Berufsorientierung ausgebaut werden. "Aufgrund des demographischen Wandels müssen wir die Treffsicherheit der Ausbildungsangebote erhöhen und die Potenziale der Jugend besser nützen", betont Mitterlehner.

Auch bei der Weiter- oder Neuentwicklung von Maßnahmen ist darauf zu achten, die Stärken der jungen Menschen in den Vordergrund zu rücken und nicht nur die Defizite zu bekämpfen. Ein etwaiger Mangel an sprachlichen Fähigkeiten werde häufig durch andere Kenntnisse und Erfahrungen aufgewogen, wenn diese Stärken sichtbarer gemacht werden. Ein Projekt des Jugendministeriums, das genau darauf abzielt ist das Pilotprojekt "WIK:I". Es soll jungen Menschen helfen, kurz und prägnant darzustellen, "Was ich kann". Viele junge Menschen erwerben in ihrer Freizeit Kenntnisse und Fähigkeiten. Mag es das Managen der eigenen Musikgruppe, die Arbeit im Jugendzentrum oder das Schreiben von Blogs sein. Diese Erfahrungen und die dabei entwickelten Kompetenzen sind auch für Arbeitgeber von Interesse. Ausgebildete WIK:I Trainer erarbeiten daher mit den Jugendlichen, wie sie die außerhalb der Schule gesammelten Erfahrungen und Kompetenzen in Bewerbungssituationen einbringen können. Derzeit läuft ein Modellversuch unter Beteiligung der Lehrlingsbeauftragten von Infineon, Spar und Opel.

Das neue Projekt wird im Herbst 2013 zunächst in Niederösterreich als Pilot starten und soll ab 2014 österreichweit ausgerollt werden. "WIK:I geht auf die persönlichen Erfahrungen Jugendlicher ein. Es ist ein niederschwelliges Modell und so auch für Jugendliche mit unterschiedlichem sprachlichen oder kulturellen Hintergrund zugänglich", betont Mitterlehner. "Wir wollen damit auch das freiwillige Engagement fördern, weil gerade sozial und gesellschaftlich engagierte Jugendliche bei Bewerbungen Vorteile haben werden, wenn 'soft skills' wie Teamkompetenz im Berufsleben besser anerkannt werden", so Mitterlehner.

 

 

 

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