Wien (impustanz) - Am 11.08. wurde um 16.00 Uhr der europäische Tanzpreis für junge Choreografie Prix
Jardin d’Europe im Rahmen der [8:tension] Young Choreographers’ Series bei ImPulsTanz – Vienna International Dance
Festival 2013 verliehen. Der Preis der Jury, dotiert mit 10.000,- Euro und einer zweiwöchigen künstlerischen
Residency, ging an: Amanda Apetrea (SE) & Halla Ólafsdóttir (SE/IS) für die Produktion „Beauty
and the Beast“
Die Jury setzte sich in diesem Jahr aus der Performancekünstlerin Dalija Acin-Thelander, die 2008 den ersten
Prix Jardin d’Europe gewann, der österreichischen Choreografin Christine Gaigg und dem Direktor der ungarischen
Workshop Foundation Gergely Talló zusammen. Ihre Entscheidung begründete die Jury in ihrer Ansprache
folgendermaßen:
„Wir haben diese Performance ausgewählt, weil sie die Codes des Spektakels entleert, ohne dabei die Ausdruckskraft
der Performerinnen zu mindern. Die Performerinnen agieren selbstbestimmt und aggressiv, aber auch großzügig
und subtil. [...]
Uns hat der ironische Twist beeindruckt, dass Frauen – aus dem marginalisierten Bereich des zeitgenössischen
Tanzes kommend – nach einer Metapher für Sichtbarkeit und Erfolg suchen und sie ausgerechnet am ganz anderen
Ende der Kulturindustrie finden: dem kommerziellen Stadionrock.
Wir haben „Beauty and the Beast“ ausgesucht, weil es der Qualität von [8:tension] entspricht und sich gleichzeitig
überhaupt nicht um jegliche Regeln von Korrektheit kümmert. Es ist erfrischend und clever zugleich.“
Neben der Jury-Auszeichnung wurde erstmals auch ein Publikumspreis beim Prix Jardin d’Europe vergeben: Die Abstimmung
erfolgte online auf www.lifelongburning.eu, wo auch Videos der nominierten Produktionen in voller Länge zum
(nochmaligen) Anschauen verfügbar waren. Heute um 12.00 Uhr mittags wurden die Voting-Leitungen geschlossen.
Die Produktion mit den meisten Votes und damit Gewinner des Prix Jardin d’Europe Publikumspreises 2013 – bestehend
aus einem Tablet, zur Verfügung gestellt von Sony, ist: „The Victory Day“ von Willy Prager (DE/BG)
Die Preisträgerinnen des Prix Jardin d’Europe wurden im Rahmen einer Gala im Odeon Theater in Wien bekannt
gegeben. Die Choreografin und Performerin Eleanor Bauer (BE/US) führte durch das Programm, die diesjährige
Preisskulptur wurde vom bulgarisch-österreichischen Fotokünstlers Maximilian Pramatarov in Zusammenarbeit
mit dem bildenden Künstler Alexandar Peev gestaltet.
Der Prix Jardin d’Europe ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für junge zeitgenössische Choreografie
in Europa. Der Preis, der 2008 ins Leben gerufen wurde, ist seit diesem Sommer Teil des neuen Kooperationsprojekts
Life Long Burning, das bis 2018 Förderung durch das Kulturprogramm der Europäischen Union erhält.
In diesem Rahmen wird der Prix Jardin d’Europe für die kommenden fünf Jahre (2013-2018) innerhalb der
[8:tension] Young Choreographers’ Series bei ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival vergeben. Das diesjährige
[8:tension] Programm umfasste 11 Produktionen und wurde kuratiert von Christa Spatt, Christine Standfest, Michael
Stolhofer and Charlotte Vandevyver.
|