Landeshauptmann und Militärkommandant Gitschthaler bei österreichischen KFOR-Soldatinnen
und -Soldaten
Klagenfurt (lpd) - Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser befindet sich derzeit gemeinsam mit Militärkommandant
Brigadier Walter Gitschthaler im Kosovo. Sie besuchen dort die österreichischen Friedenssoldatinnen und -soldaten
der unter NATO-Leitung stehenden „Kosovo Force“ (KFOR). Insgesamt versehen hier rund 5.000 Soldatinnen und Soldaten
aus 30 Nationen ihren Dienst. Das österreichische Kontingent (AUTCON) ist das viertstärkste und umfasst
derzeit rund 380 Personen, darunter sind rund 70 Kärntnerinnen und Kärntner. Geführt wird das Kontingent
vom Oberst des Generalstabsdienstes Arnold Staudacher, der Kaiser und Gitschthaler am 08.08. freundlich empfing.
Kaiser war es wichtig, persönlich mit den Soldatinnen und Soldaten zu sprechen und sich vor Ort ein Bild über
ihren engagierten und erfolgreichen Einsatz sowie über die Situation im Kosovo zu machen. Die KFOR leistet
Unterstützung beim Aufbau von Rahmenbedingungen im Bereich Infrastruktur und Demokratie, um Perspektiven für
die Bevölkerung zu schaffen. Der Landeshauptmann wies darauf hin, dass viele Kosovaren und Serben in Kärnten
leben und arbeiten. Der Kosovo hat zwar die jüngste Bevölkerung Europas, 60 Prozent sind unter 25, aber
auch eine sehr hohe Arbeitslosigkeit (65%) und einen geringen Durchschnittsverdienst von 300 bis 400 Euro. Wie
Kaiser in den Gesprächen erfuhr, werde die Wahlbeteiligung bei den ersten kosovoweiten Gemeinderatswahlen
am 3. November als Gradmesser gesehen – nämlich für die Akzeptanz des Übereinkommens zwischen Serbien
und der EU über den Kosovo und auch für den KFOR-Einsatz.
Kaiser und Gitschthaler besuchten verschiedene Stützpunkte, an denen österreichische KFOR-Soldatinnen
und -Soldaten im Einsatz stehen, u.a. in Prizren oder an der nördlichen Grenze. Bei einem Kärntnerabend
im Hauptquartier in Pristina konnte der Landeshauptmann gestern, Donnerstag, vor allen Kärntner Soldatinnen
und Soldaten sprechen: „Kärnten ist stolz auf Sie. Ich weiß, was Sie leisten und welchen Stellenwert
Ihr Einsatz für die friedens- und demokratiesichernde Aufgabe hier hat. Namens des Landes Kärnten ein
herzliches Danke. Ich hoffe, dass Sie bald gesund nach Hause kommen.“ Mit dabei hatte der Landeshauptmann ein Geschenk
für Johann Klaffl, das er ihm im Auftrag von dessen Frau mit in den Kosovo gebracht hat. Beim Kärntnerabend
dabei waren auch der Österreichische Botschafter Johann Brieger mit Gattin und Andreas Fritz von der Kelag,
die im Kosovo ein Kraftwerk betreibt.
Militärkommandant Gitschthaler sprach von einem bewegenden Tag, weil er selbst vor genau elf Jahren hier seinen
Auslandseinsatz absolviert habe. „In diesen elf Jahren hat sich vieles zum Positiven entwickelt, wie z.B. der Bau
der neuen Autobahn zeigt. Die Politik kann auf die Soldaten und ihre Leistungen stolz sein“, so Gitschthaler. Oberst
Staudacher drückte seine Freude über den Besuch Kaisers aus: „Es ist wichtig, dass wir politischen Rückhalt
bekommen.“
Das Hauptquartier, wo der Kärntnerabend stattfand, nennt man übrigens „Film City“. Hier war nämlich
früher ein großes Filmstudio, in dem u.a. der Hitchcock-Klassiker „Die Vögel“ gedreht wurde, weil
das Amselfeld für seine vielen Vögel bekannt war. Das Amselfeld besuchte die Kärntner Delegation
am 09.08. und auch das dort befindliche Denkmal, das an die „Schlacht auf dem Amselfeld“ zwischen christlichen
Fürstentümern und dem Osmanischen Reich von 1389 erinnert.
Österreich engagiert sich mit einem Bundesheer-Kontingent seit 1999 im Kosovo. Die Aufgaben der KFOR liegen
u.a. in der Energieversorgung, weil die ungelöste Stromanbietersituation immer wieder zu Stromabschaltungen
führt. Zudem gewähren die Soldatinnen und Soldaten Schutz, Sicherheit und Unterstützung in Konfliktsituationen
wie Wiederansiedlungsversuchen, Protesten radikaler Gruppen oder interethnischen Konflikten. Ein hohes Risiko birgt
auch der Straßenverkehr im Kosovo.
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