ÖVP-Zukunftsprogramm  

 

erstellt am
09. 08. 13
14.00 MEZ

 Spindelegger: Eine Reformregierung für Österreich
Rauch: Stillstand mit einem Bundeskanzler Michael Spindelegger überwinden, Österreich weiter nach vorne bringen – Kernpunkte: neue Arbeitsplätze, Entlastung für Familien und ein wettbewerbsfähiger internationaler Standort
Wien (övp-pd) - "Wir haben ein umfangreiches Zukunftsprogramm erarbeitet, das genau auf dem fußt, was die Menschen wollen: sichere Arbeitsplätze, eine Entlastung für Mittelstand und Familien und ein wettbewerbsfähiger internationaler Standort", so ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger bei der Präsentation des ÖVP- Zukunftsprogrammes "Österreich 2018" am 09.08. gemeinsam mit ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch. Das ÖVP- Zukunftsprogramm bietet in 10 Themenfeldern, 30 Kapiteln und auf 85 Seiten Lösungen für genau jene Themen, die die Österreicherinnen und Österreichern beschäftigen. "Wir wollen den Stillstand überwinden und Österreich nach vorne bringen. Das geht mit unserem Zukunftsprogramm und einem Bundeskanzler Michael Spindelegger", betont Hannes Rauch.

Im Rahmen der ÖVP-Sommertour ist Michael Spindelegger in ganz Österreich unterwegs, um zuzuhören. Es sind die vielen kleinen Themen, aber "vor allem die entscheidenden, die Österreich bewegen: Wie sicher ist der eigene Arbeitsplatz, wie steht es mit Nachwuchs, wie geht es mit der Familie, wie entwickelt sich Österreich in Europa weiter. Auf diese Grundfragen baut das ÖVP-Zukunftsprogramm auf", so Spindelegger.

Ein entscheidender Fokus liegt auf der Schaffung neuer Arbeitsplätze", betont der ÖVP-Bundesparteiobmann. Im Laufe der Regierungsperiode hat Michael Spindelegger das "Unternehmen Österreich 2025" ins Leben gerufen, bei dem rund 200 Experten aus der Wirtschaft ein Programm mit rund 700 Maßnahmen zur Gestaltung Österreichs erarbeitet haben. "Mit diesen Maßnahmen gehe ich in die nächste Periode, um 420.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen", beziffert Spindelegger das, was Ökonomen als machbar errechnet haben. Neben der Schaffung von neuen, guten Arbeitsplätzen spricht sich Michael Spindelegger vehement gegen neue Steuern aus. "Steuern sind bei meinen Gesprächen mit den Menschen immer wieder ein Thema gewesen. Jeder stöhnt darunter, dass er viel leisten und dann bis zu der Hälfte seines Einkommens wieder abliefern muss. Wir stellen diesen zentralen Punkt voran und versuchen mit unserem Konzept von mehr Arbeitsplätzen und weniger Steuern die Österreicherinnen und Österreicher zu überzeugen", so Spindelegger.

"Die ÖVP ist die Partei für all jene, die in der Früh aufstehen, hart arbeiten und am Monatsende etwas davon haben wollen. Wir treten dafür ein, dass den Menschen auch mehr Netto am Lohnzettel bleibt." Das ÖVP-Rezept dafür ist die Mitarbeitererfolgsbeteiligung: Jedes Unternehmen, das Gewinne macht, muss auch versuchen, die Mitarbeiter an diesem Erfolg teilhaben zu lassen. Das ist eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die den Unternehmern ein besseres Ergebnis und den Mitarbeitern Motivation und mehr Geld über ihren Lohn hinaus bringt. "Wir wollen, dass die freiwillige Mitarbeiterbeteiligung flächendeckend in Österreich Wirklichkeit wird. Dazu haben wir gemeinsam mit dem Wirtschaftsbund und dem ÖAAB ein Konzept erarbeitet", erklärt Spindelegger. Zudem braucht es mehr Flexibilisierung. "Das ist ein Gebot der Stunde, denn wir stehen international im starken Wettbewerb und müssen versuchen Schritt zu halten." Mehr Flexibilität für die Unternehmen führe zu mehr Attraktivität für den Standort, so Spindelegger.

Ein Hauptanliegen ist der ÖVP die Familie. "Familien brauchen Unterstützung und Mutmacher, die ihnen auch unter die Arme greifen, wenn es schwierig wird. Wir sehen uns nicht als Vormund der Familie. Wir sind diejenigen, die sich als Partner zur Verfügung stellen. Denn die Entscheidungen wie Familien in Österreich leben, wo sie ihre Kinder hingeben, müssen sie selber treffen. Wir geben ihnen die Möglichkeiten, aber lassen ihnen die Wahlfreiheit", so der ÖVP-Bundesparteiobmann. Im Wahlprogramm festgehalten ist ein Kinderabsetzbetrag von 7.000 Euro pro Jahr und Kind, der Eltern finanziell unter die Arme greifen soll. "Jene, die hart arbeiten und Kinder haben, bekommen nicht so viele Transferleistungen und sind darauf angewiesen, dass ihnen der Staat etwas von der Steuer zurückgibt", so Spindelegger, der auf viele weitere im Programm enthaltenen Details zur Familienförderung verweist.

Michael Spindelegger pocht auf eine Reformregierung nach der Wahl am 29. September, "die genau darauf reagiert, was im scharfen Wettbewerb notwendig ist": Mehr Entlastung, mehr Flexibilität, mehr Wettbewerb, mehr Möglichkeiten sich in Europa durchzusetzen, mehr Export für die Unternehmen, mehr Arbeitsplätze. "Wir werden Reformen angehen müssen. Dazu wird auch eine Bürokratiereform zählen. Denn die Entbürokratisierung ist ein wesentlicher Standpunkt in der nächsten Regierung. "Wenn ich Bundeskanzler bin, werde ich diese Entbürokratisierungsinitiative ergreifen, und Unternehmen von den vielen fesselnden Bestimmungen, die sie jetzt behindern, befreien", so Spindelegger abschließend.


 

 Cap: ÖVP-Wahlprogramm weist in die Vergangenheit und nicht in die Zukunft
Wien (sk) - "Wenig Zukunftweisendes, aber viel rückwärts Gewandtes, so lässt sich das ÖVP-Wahlprogramm in wenigen Worten zusammenfassen", erklärte SPÖ-Klubobmann Josef Cap gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Für Arbeitnehmer und Pensionisten enthält dieses Programm kaum etwas und wenn dann Verschlechterungen, umso mehr hingegen für Großkonzerne und Reiche. Selbst die ÖVP muss in ihrem Wahlprogramm konzedieren, dass Österreich mit seiner Politik der sozialen Ausgewogenheit und einer fairen Lastenverteilung weit besser durch die Wirtschaftskrise als die anderen EU-Länder gekommen ist. Umso unverständlicher ist es, wenn die ÖVP diesen österreichischen Erfolgsweg nun verlassen möchte.

Besonders enttäuschend ist, so Cap, dass die ÖVP offensichtlich nichts von der Idee eines sozialen und gerechten Europas hält und die EU als reine Wirtschaftsunion betrachtet. Im ÖVP-Wahlprogramm findet sich kein Wort über europäische soziale Mindeststandards oder zur größten Herausforderung der EU überhaupt - der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Das von VP-Staatssekretär Lopatka derzeit propagierte Motto "Jeder Staat für sich alleine" wird nicht funktionieren, nur wenn die gesamte EU an einem Strang zieht, wird sie eine Erfolgsgeschichte sein, schloss Cap.


 

Strache: ÖVP-Zukunftsprogramm ist Science Fiktion und Fantasy-Programm
Spindelegger bestätigt eigenes Scheitern in der Faymann-Koalition
Wien (fpd) - Als "Science Fiktion" beziehungsweise "Fantasy-Programm", bewertete der freiheitliche Bundesparteiobmann HC Strache das von der ÖVP vorgestellte "Zukunftsprogramm". Damit bestätige Spindelegger eindrucksvoll sein eigenes Scheitern in der Faymann-Koalition, so Strache zur Aufzählung all jener Punkte im Programm, die die ÖVP bislang nicht durchsetzen habe können. "Es stellt sich daher die berechtigte Frage, wie Spindelegger all diese Punkte in einer drohenden Neuauflage der großen Koalition mit einer reformunfähigen SPÖ und reformunwilligen ÖVP-Landeshauptleuten umsetzen will", so Strache.

So gestehe die ÖVP etwa mit ihrer geplanten "Entfesselung der Wirtschaft" nur, dass sie bislang nicht in der Lage gewesen sei, ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch die Forderung nach Reformen seien ins Reich der Fantasy zu verweisen, da weder die ÖVP-Bünde noch die ÖVP-Landeshauptleute dazu ihren Sanktus geben würden, erinnerte Strache etwa an die monatelange Blockade der ÖVP-Gewerkschafter bei den Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht. "Das ist nicht einmal mehr Science Fiktion, denn diese kann ja in ferner Zukunft vielleicht sogar einmal wahr werden, sondern reine Fantasy", so Strache.

Skeptisch zeigte sich Strache auch was die Wirtschaftskompetenz der ÖVP betreffe, rede sie doch davon die Gewerbeordnung zu vereinfachen und die öffentliche Beschaffung KMU-freundlicher zu gestalten. "Was hat die ÖVP samt ihrem Wirtschaftskammerpräsidenten bislang daran gehindert?", so Strache, der davon ausgeht, dass sich die ÖVP auch in der kommenden Koalition mit der SPÖ wieder darauf ausreden werde, dass der Regierungspartner hier nicht mitspiele.

Das Modell des "Bildungssparens" sei alleine schon vom Namen her entlarvend, denn offenbar wolle sich die ÖVP die Bildung für die Österreicher sparen und lieber ausländische Fachkräfte ins Land holen, forciere doch Integrationsstaatssekretär Kurz den leichteren Zugang zur gescheiterten Rot-Weiß-Rot-Card, so Strache. "Wenn sich die ÖVP schon etwas sparen will, dann doch die 0,7 Prozent des BIP für Entwicklungszusammenarbeit, oder die milliardenschweren Haftungen und Zahlungen an Pleitestaaten", betonte Strache, der Spindelegger einen gewissen Realitätsverlust attestierte.


 

Widmann: ÖVP-Wahlprogramm ist Ansammlung von Spindelegger-Seifenblasen
Wo war die ÖVP im letzten Vierteljahrhundert?
Wien (bzö) - "Das Wahlprogramm der ÖVP ist nichts anderes als eine Ansammlung von schwarzen Spindelegger-Seifenblasen. Für wie dumm hält die Volkspartei eigentlich die Wählerinnen und Wähler? Wo war denn die ÖVP im letzten Vierteljahrhundert? Warum setzen Spindelegger und Co ihre Vorschläge nicht längst um? Das ist unehrliche Politik in Reinkultur. Das BZÖ steht hier für Ehrlichkeit, Anstand und Umsetzungswillen", so BZÖ-Bündnissprecher Rainer Widmann in Reaktion auf die Programmpräsentation der Schwarzen.

Widmann erläutert die Verlogenheit der ÖVP an einem Beispiel: "Es wird eine Schuldenbremse in der Verfassung gefordert und gleichzeitig die Senkung der Abgabenquote auf unter 40 Prozent. Das BZÖ war im Zuge der Verhandlungen um eine Schuldenbremse bereit, dieser zuzustimmen und die erforderliche Zweidrittelmehrheit zu geben, wenn gleichzeitig die mittelfristige Senkung der Steuern- und Abgabenquote auf unter 40 Prozent verankert wird. An der Weigerung der ÖVP ist diese Forderung gescheitert und die ÖVP hat alle Anträge des BZÖ auf eine Schuldenbremse in der Verfassung mit Senkung der Steuern- und Abgabenquote im Parlament nachweislich abgelehnt", erinnert Widmann und weiter: "Diese "Österreichische Verlogenheitspartei" ist nur mehr unerträglich. Wer Reformen und Steuersenkung will, der muss BZÖ wählen. Jede Stimme für die ÖVP ist eine verlorene Stimme für Österreich".


 

Lugar: Wahlprogramm der ÖVP löst Deja vu aus
Spindeleggers Reformansagen sind reine Lippenbekenntnisse
Wien (str) - "Bei der ÖVP ist es schön zu sehen, wie sie ihrer Linie treu bleibt. In jedem Wahljahr bietet sie uns das gleiche Programm und löst damit ein Deja vu aus. Einziger Fehler daran ist nur, dass sie nach der Wahl all ihre Versprechen wieder vergisst. So geht es nun schon seit Jahrzehnten", so Team Stronach Klubobmann Robert Lugar zum heute präsentierten ÖVP-Wahlprogramm. Die ÖVP nehme sich offenbar Anleihen an der katholischen Kirche, wo Reformen bekanntlich Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern.

"Spindeleggers Reformansagen sind für den gelernten Österreicher nicht mehr als Lippenbekenntnisse. Wir brauchen daher eine Mehrheit jenseits von Rot und Schwarz, damit die notwendigen Reformen endlich umgesetzt werden", betont Lugar.

 

 

 

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