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Arbeitszeit
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erstellt am
16. 08. 13
14.00 MEZ
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Faymann:
Einsatz für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Pressekonferenz mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Rainer Wimmer, Vorsitzender der
Produktionsgewerkschaft
Wien (bpd) - "Die Forderungen nach einem 12-Stunden-Tag bedeuten einen sozialen Tiefschlag", sagte
Bundeskanzler Werner Faymann am 16.08. anlässlich eines Pressegesprächs in der Arbeiterkammer Oberösterreich
in Linz. "Ich stehe dabei ganz klar für eine verstärkte Förderung der Konjunktur, vor allem
in den Bereichen Ausbildung, Forschung und Entwicklung, und nicht für ein Kürzungsprogramm, das sich
gegen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land richtet. In diesem Punkt haben wir eine ganz große
Verantwortung", so Faymann.
"Wir orientieren uns weiterhin an jener starken Rolle, die wir in Europa einnehmen. Dazu ist es auch notwendig,
dass wir das Gehaltsniveau aufrechterhalten und uns für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
einsetzen", erläuterte der Bundeskanzler seine Standpunkte. "Es darf nicht sein, nachdem wir den
Banken geholfen haben, dass wir nun bei den Arbeitsrechten einen Rückschritt vornehmen. Es ist wichtig zu
wissen, wer die Beschäftigten in diesem Land vertritt", betonte Faymann.
"Verlässlichkeit seitens der Politik und Einsatz für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
braucht Unterstützung", bedankte sich Bundeskanzler Faymann abschließend für das gemeinsame
Bestreben bei diesen inhaltlichen Themen bei Betriebsrätinnen und Betriebsräten sowie beim Vorsitzenden
der PRO-GE, Rainer Wimmer.
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Mitterlehner: Panik-Kanzler Faymann setzt auf Angstmache und Klassenkampf
ÖVP für flexible Arbeitszeiten, die Vorteile für Unternehmen
und Beschäftigte bringen - Arbeit dann, wenn Arbeit anfällt, ohne die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen
Linz/Wien (övp-pd) - "Die haltlosen Behauptungen der SPÖ beim Thema Arbeitszeit belegen erneut,
dass die SPÖ weder Wirtschafts- noch Arbeitsplatzkompetenz hat und dafür in die Kernkompetenz Angst und
Panik zurückfällt. Gerade Kanzler Werner Faymann sind die Wirtschaft und damit die Arbeitsplätze
im Land offensichtlich egal, sonst würde er nicht ständig neue Belastungen fordern und gleichzeitig die
Augen vor der Realität verschließen", kritisiert ÖVP-Bundesparteiobmann-Stellvertreter Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner. "Denn flexiblere Arbeitszeiten nützen den Unternehmen und den Beschäftigten
und sichern langfristig Arbeitsplätze im Land. Davon würde der gesamte Wirtschaftsstandort Österreich
profitieren", betont Mitterlehner.
"Ständig Arbeit zu plakatieren, aber erfolgreiche Best- Practice-Modelle zu ignorieren, ist wirklicher
Zynismus. Der Panik- Kanzler sollte sich bei erfolgreichen Unternehmen in Deutschland wie BMW oder Volkswagen informieren,
wie wichtig es ist, die vorhandene Arbeit besser aufzuteilen, um im härter werdenden internationalen Wettbewerb
zu bestehen", empfiehlt Mitterlehner. "Daher wollen wir als eine Maßnahme flexiblere Arbeitszeiten
ermöglichen, die Arbeitsplätze langfristig sichern und für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine Win-Win-Situation
schaffen. Von einem 12-Stunden-Tag und einer verpflichtenden täglichen Mehrarbeit, wie die SPÖ falsch
behauptet, steht hingegen kein Wort im ÖVP-Programm. Unser Motto ist: Arbeit dann, wenn Arbeit anfällt,
ohne die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen", stellt Mitterlehner erneut klar.
"Viele Beschäftigte würden sich ihre Arbeit gerne flexibler einteilen. Warum geben wir ihnen und
den Unternehmern nicht einfach die Chance dazu, die passenden Lösungen auf der Betriebsebene zu finden? Eines
unserer Modelle ist daher ein Zeitwertkonto, das die Möglichkeit schafft, Auftragsspitzen im Betrieb leichter
abzudecken und gleichzeitig längere Freizeitstrecken ermöglicht", führt Mitterlehner aus. "Hingegen
wird mit Faymann-Steuern und SPÖ- Retrokonzepten kein einziger Job gesichert oder geschaffen. Wer auf Klassenkampf
sowie neue Belastungen und Hürden für Unternehmer setzt, vernichtet Arbeitsplätze in Österreich."
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Foglar: Belastungen reduzieren - Arbeitszeit verkürzen
Abfuhr an Arbeitszeitflexibilisierung zulasten der Beschäftigten
Wien (ögb) - "Arbeit ist in Österreich ungleich verteilt: Die einen haben extrem lange Arbeitszeiten,
andere arbeiten unfreiwillig Teilzeit mit oft nicht Existenz sichernden Einkommen, und viel zu viele haben gar
keine Arbeit", sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar zur aktuellen Diskussion über längere Arbeitszeiten.
"Wir müssen die vorhandene Arbeit besser verteilen. Die Erhöhung der täglichen Höchstarbeitszeit
auf zwölf Stunden ist wirtschafts- und sozialpolitischer Unfug, das würde die Arbeitslosigkeit erhöhen
und die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen belasten."
"Die bessere Verteilung von Arbeit erreichen wir durch die Verkürzung der tatsächlichen Arbeitszeit,
ausreichende Erholungsphasen und die bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, damit Menschen lange gesund
in der Arbeit sind und Arbeit nicht krank macht", so Foglar. Skurril findet Foglar die Tatsache, dass die
gleichen, die die Arbeitszeiten erhöhen wollen, gerne auch kritisieren, dass die Menschen zu früh in
Pension gehen. "Diese Logik entzieht sich mir. Es liegt ja auf der Hand, dass überlange Arbeitszeiten
wohl kaum gesundheitsförderlich sind."
Dem Argument, die Erhöhung der Arbeitszeit würde nur der Abdeckung von Auftragsspitzen dienen, kann der
ÖGB-Präsident nicht folgen: "Ich hoffe ja doch, dass in den Firmen soweit betriebswirtschaftliche
Kompetenz vorhanden ist, dass sie ihren Arbeitsaufwand übers Jahr gesehen planen können - und dass sie
nicht auf Kosten der Beschäftigten und ihrer Gesundheit ständig Sonderschichten vorsehen müssen."
Dem Ansinnen, auf Kosten der Beschäftigten, ihrer Einkommen und ihrer Gesundheit die Gewinne der Unternehmen
zu erhöhen, erteilt der ÖGB-Präsident eine deutliche Abfuhr. "Wir arbeiten in Österreich
hoch flexibel, wir sind EU-Spitze bei überlangen Arbeitszeiten. Zurück ins 19. Jahrhundert mit dem Zwölf-Stunden-Tag
wird?s mit den Gewerkschaften und dem ÖGB nicht geben."
Der ÖGB fordert:
- Arbeitgeber müssen einen Euro pro Überstunde einzahlen, je zur Hälfte
an das AMS und ins Gesundheitssystem. Das Ziel: weniger Überstunden, mehr Geld für die Behebung gesundheitlicher
Schäden.
- Arbeitszeitverkürzung: Verkürzung der Normalarbeitszeit sowie der höchstzulässigen
Tages- und Wochenarbeitszeit. Dabei müssen die Kaufkraft und damit der Lebensstandard der ArbeitnehmerInnen
gesichert bleiben.
- Die sechste Urlaubswoche muss für alle ArbeitnehmerInnen leichter erreichbar
sein - unabhängig davon, ob sie jahrelang in derselben Firma arbeiten.
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Stein: Verlängerung der Arbeitszeit ist Lohnraub für hunderttausende
ArbeitnehmerInnen
Wien (ak) - "Wer mit Änderungen beim Arbeitszeitrecht über 650.000 Beschäftigte um ihre
ehrlich verdienten Überstunden-Zuschläge bringen will, handelt respektlos gegenüber den Leistungen
der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen", sagt die AK Vize-Präsidentin und Bundesgeschäftsführerin
der GPA-djp, Dwora Stein. Die heute bekannt gewordenen Zahlen belegen: Wenn die Vorschläge zur Verlängerung
der Arbeitszeit umgesetzt werden, könnten die Beschäftigten, die Vollzeit arbeiten und dazu noch Überstunden
machen, insgesamt bis zu 1 Milliarde Euro an Zuschlägen verlieren. "Das ist Lohnraub. Die Beschäftigten
arbeiten hart. Dafür steht ihnen jeder Cent der Überstundenzuschläge zu", so Stein.
Auch im Hinblick auf die Gesundheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben würde mit einer Ausweitung
der Tagesarbeitszeit auf 12 Stunden die Uhr bei der Gestaltung moderner und menschengerechter Arbeitsplätze
weit zurück gedreht, so Stein. Mehr als die Hälfte der arbeitsbedingten Krankheiten sind inzwischen auf
zu hohe Arbeitsbe-lastung zurückzuführen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steht und fällt
mit der Begrenzung der Arbeitszeit. Die österreichischen Beschäftigten gehören ohnehin zu den produktivsten
in Europa. Überlange Arbeitszeiten würden nicht zu mehr, sondern letztlich zu weniger Produktivität
führen, so Stein weiter. Gerade bei Burnout und arbeitsbedingten psychischen Erkrankungen sind die Ausfallszeiten
besonders lang.
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Kapsch: Arbeitswelt modernisieren - Populistische Rufe nach punktuellen und Eingriffen
für Beschäftigung nicht zielführend
IV-Präsident Kapsch: Warum sind 12 Stunden bezahlter Arbeit "sozialer Tiefschlag"?
Niemand verliert dabei einen Cent - Grundsätzliche Diskussion über modernes Arbeitszeitrecht erforderlich
Wien (pdi) - "Moderne Arbeitszeitmodelle tragen zu einer höheren Beschäftigungssicherheit
bei. Davon profitieren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber", betont
der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Georg Kapsch, anlässlich der aktuellen Debatte um
die Arbeitszeit in Österreich. "Es geht nicht darum, in Summe länger zu arbeiten, sondern dann zu
arbeiten, wenn es sinnvoll ist. Wir brauchen eine sachgerechtere Verteilung der wöchentlichen Normalarbeitszeit.
Denn nur in einer modernen Arbeitswelt, die den veränderten Bedürfnissen der Menschen - andere Lebensentwürfe
als vor 50 Jahren - sowie der Unternehmen - viel stärkere internationale Verflechtung und Globalisierung -
entgegenkommt, kann unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesichert bleiben. Vorschnelle
Rufe nach punktuellen, kurzfristigen Maßnahmen in Wahlkampfzeiten tragen nicht zur Wettbewerbsfähigkeit
des Arbeits- und Industriestandorts Österreich bei und gefährden Arbeitsplätze."
"Anstatt sich isoliert mit Einzelfragen zu beschäftigen, verlangen die steigenden Arbeitslosenzahlen
vielmehr Lösungen von der Politik, die den Arbeitsmarkt ankurbeln und nicht weiter hemmen. Um langfristig
Beschäftigung in Österreich zu sichern, ist ein zeitgemäßes Arbeitszeitrecht notwendig, das
steigenden Arbeitslosenzahlen und sinkender Wettbewerbsfähigkeit des Standortes entgegenwirkt. Erforderlich
sind zeitgemäße praktikable Tages-Höchstarbeitszeitgrenzen sowie neue Durchrechnungsmöglichkeiten
auf Betriebsebene", so Kapsch. "In einer globalisierten Welt und der immer noch konjunkturell schwierigen
Wirtschaftslage brauchen Unternehmen die grundsätzliche Möglichkeit, beweglich und unbürokratisch
auf schwankende Auftragseingänge reagieren zu können." Daher stehe die Industrie auch klar zu All-in-Verträgen.
"Es ist ein völliges Missverständnis, dass diese primär zum Nutzen der Unternehmen seien. Sie
dienen vielmehr auch den neuen Lebensanforderungen der Menschen und beruhen auf Vertrauen, dass die Mehrleistung,
die durch einen All-in-Vertag auf wechselseitiger Vertrauensbasis bezahlt wird, auch tatsächlich erbracht
wird. Diese und andere bestehende Regelungen einzuschränken, die uns geholfen haben, die Wirtschaftskrise
besser als andere Staaten zu meistern, wäre fatal", so Kapsch.
"Die seitens des ÖGB aufgestellte Forderung nach einer "Arbeitsmarktabgabe" von einem Euro
pro Überstunde würde die Arbeitszusatzkosten weiter erhöhen, warnt Kapsch. Darüber hinaus funktioniere
die Umrechnung von Überstunden in zusätzliche Arbeitsplätze "nicht so einfach, wie die Gewerkschaft,
dies gerne darstellt". Weil ein Kurzstreckensprinter 100 Meter in 9 Sekunden läuft, heißt das ja
auch nicht, dass man einen Marathon in einer Stunde laufen kann. Notwendig sei vielmehr ein weniger starrer Arbeitszeitrahmen,
der eine entsprechende Reaktion auf Auslastungsschwankungen ermögliche. Hinzukomme, dass die Zahl der geleisteten
Überstunden laut Statistik Austria im Vergleich zum Vorjahreswert im 1. Quartal um 9,7 Mio. Stunden gesunken
sei. "Bei den tatsächlich geleisteten Jahresarbeitsstunden pro Kopf liegt Österreich im OECD-Vergleich
zudem im Mittelfeld."
"Sachlich nicht gerechtfertigt ist auch die geforderte Angleichung des Zeitausgleichs an den Urlaub im Krankheitsfall.
Erkrankt ein Arbeitnehmer am dienstfreien Wochenende, erhält die Person unstrittig ebenso keinen anderen Wochentag
frei. Im Gegensatz zum Urlaub steht nämlich während der Inanspruchnahme von Zeitausgleich nicht der Erholungszweck
im Vordergrund, sondern eben eine Annäherung der durchschnittlichen Arbeitszeit an die Normalarbeitszeit.
Die Entscheidung des OGH ist daher zutreffend und zu respektieren", betonte der IV-Präsident.
Grundsätzlich sei die Frage zu stellen, so Kapsch, ob es derzeit wirklich der richtige Zeitpunkt und die geeignete
wirtschaftliche Lage sei, "in einem global immer schwieriger werdenden Umfeld laufend Forderungen zu stellen,
die dem Einzelnen wenig bringen und ihn in vielen Fällen sogar einschränken. Insgesamt entstehend gleichzeitig
laufend höhere Kosten, die unsere Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit einschränken und somit sicherlich
nicht Arbeitsplätze in unserem Land halten. Wir haben in Österreich - mit Ausnahme weniger, die an der
Wohlstanderhöhung nicht gleich partizipieren konnten - ein Wohlstands-Niveau erreicht, das nur schwer zu erhöhen
ist, ohne damit dessen Basis zu gefährden." Man müsse sich von der Illusion trennen, "dass
in Zukunft alles regelbar sein wird, nach einem bestimmten exakt vordefinierten Schema ablaufen muss und alles
immer kontrollierbar sein wird. Die Menschen wollen immer größere Freiheitsgrade. Das ist gut so und
dem wird von den Unternehmen auch Rechnung getragen. Permanentes Misstrauen und die permanente Unterstellung der
Ausbeutung seitens der Arbeitnehmervertretung ist wirklich unerträglich", so der IV-Präsident.
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