Unterstützung für Betroffene durch Land OÖ und AMS – Insolvenzstiftungen für
ehemalige Mitarbeiter/innen von Alpine und Skloib in Vorbereitung – Entscheidung bei Dayli Anfang September
Linz (lk) - Die Insolvenzen von Alpine AG, Skloib, Doubrava und zuletzt Dayli sowie der angekündigte
Mitarbeiter-Abbau bei Siemens VAI und der Celestica haben den Arbeitsmarkt in OÖ in den vergangenen Wochen
und Monaten auf eine harte Probe gestellt.
"In den meisten Fällen können dank der engen Abstimmung zwischen Land OÖ und Arbeitsmarktservice
aber bereits konkrete Angebote an die betroffenen Mitarbeiter/innen gerichtet werden", betonen Wirtschaftslandesrat
Dr. Michael Strugl und Birgit Gerstorfer, Geschäftsführerin des AMS Oberösterreich. "Vorrangig
geht es darum, die durch Betriebsschließungen und Insolvenzen betroffenen Menschen möglichst rasch wieder
in Beschäftigung zu bringen". Ein besonders bewährtes Instrument dazu sind Insolvenz- und Unternehmensstiftungen,
die den arbeitslos gewordenen Personen neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. AMS Oberösterreich
und Land Oberösterreich arbeiten daran, Insolvenzstiftungen einzurichten, wobei bereits einige positive Ergebnisse
zu verzeichnen sind.
Hinsichtlich der insolventen Firma Dayli ist der Bedarf an einer Stiftung noch offen, eine Entscheidung wird Anfang
September getroffen. Von den ehemaligen Mitarbeitern/innen sind aktuell bereits rund 100 Frauen aus Oberösterreich
arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind in Oberösterreich noch 408 Beschäftigte zusätzlich von der Insolvenz
betroffen.
Für Beschäftigte der Alpine AG gab es bereits im Juni eine Informationsveranstaltung des AMS gemeinsam
mit dem Betriebsrat. Dabei wurde individuelle Beratung angeboten und die Möglichkeiten im Rahmen einer Arbeitsstiftung
vorgestellt. Beinahe 100 Beschäftigte von den voraussichtlich 200 Betroffenen haben sich für eine Weiterbildung
im Rahmen einer Arbeitsstiftung interessiert. Der Start der Stiftungsvorbereitung für die zweiten Augusthälfte
geplant. Aktuell sind knapp 160 der ehemaligen Alpine Mitarbeiter/innen in den regionalen Geschäftsstellen
des AMS Oberösterreich arbeitsuchend gemeldet. Insgesamt ist es mit einer "Oberösterreich-Lösung"
gelungen, den größten Teil der ca. 1000 Betroffenen in Abstimmung mit dem Land OÖ in den Übernehmerfirmen
weiterzubeschäftigen.
Für die Beschäftigten der Firma Skloib mit Standorten in Pabneukirchen und Grein kann ebenfalls eine
Insolvenzstiftung in Aussicht gestellt werden. Die Standortschließung Grein steht bereits fest und betrifft
60 Mitarbeiter/innen. Die Schließung des Standortes Pabneukirchen mit 120 Mitarbeitern/innen ist noch nicht
fix. Mehr als 80 Personen aus der Belegschaft der beiden Firmenstandorte sind bereits beim AMS gemeldet.
Beim Sonder-Maschinenbauer Doubrava aus Vöcklabruck, mit circa 180 betroffenen Beschäftigten, besteht
die Hoffnung, dass das Unternehmen von einem Investor weitergeführt wird. 40 Mitarbeiter/innen sind bereits
freigestellt. Sollte sich die Möglichkeit der Übernahme zerschlagen, wird natürlich auch hier eine
Insolvenzstiftung organisiert.
Die Auftragslage bei Siemens VAI hat sich wesentlich entspannt. Deutlich weniger Personen, als ursprünglich
vermutet, könnten sich mit neuen beruflichen Perspektiven auseinander setzen müssen.
Von knapp 100 Arbeitskräften, die durch die Schließung der Firma Celestica in Frankenburg ihren Arbeitsplatz
verlieren, wird für knapp 40 Personen die „Salzkammergut-Stiftung“ starten.
Die Kosten für einen Stiftungsplatz werden mit rund € 6.300,- pro TeilnehmerIn budgetiert. Die StiftungsteilnehmerInnen
werden in durchschnittlich 18 Monaten mit Hilfe von Aus- und Weiterbildungsangeboten fit für den Wiedereinstieg
in den Arbeitsmarkt gemacht. Dabei werden am Arbeitsmarkt gut verwertbare Berufsausbildungen angeboten, selbstverständlich
vorwiegend in Mangelberufen, wo gute Vermittlungschancen nach der Ausbildung bestehen.
Das Land Oberösterreich hat für bis zu 400 Teilnehmer/innen im Jahr 2013 bereits eine 50%-ige Kostenbeteiligung
zugesagt, bei Bedarf wird es auch eine Aufstockung der Mittel geben. Für das Stiftungsprojekt „Skloib“ gibt
es für 30 ehemalige Beschäftigte aus Niederösterreich ebenfalls die Zusage einer Kostenübernahme
vom Land Niederösterreich mit 50%.
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