Insolvenzen & Schließungen

 

erstellt am
16. 08. 13
14.00 MEZ

Unterstützung für Betroffene durch Land OÖ und AMS – Insolvenzstiftungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von Alpine und Skloib in Vorbereitung – Entscheidung bei Dayli Anfang September
Linz (lk) - Die Insolvenzen von Alpine AG, Skloib, Doubrava und zuletzt Dayli sowie der angekündigte Mitarbeiter-Abbau bei Siemens VAI und der Celestica haben den Arbeitsmarkt in OÖ in den vergangenen Wochen und Monaten auf eine harte Probe gestellt.
"In den meisten Fällen können dank der engen Abstimmung zwischen Land OÖ und Arbeitsmarktservice aber bereits konkrete Angebote an die betroffenen Mitarbeiter/innen gerichtet werden", betonen Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl und Birgit Gerstorfer, Geschäftsführerin des AMS Oberösterreich. "Vorrangig geht es darum, die durch Betriebsschließungen und Insolvenzen betroffenen Menschen möglichst rasch wieder in Beschäftigung zu bringen". Ein besonders bewährtes Instrument dazu sind Insolvenz- und Unternehmensstiftungen, die den arbeitslos gewordenen Personen neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. AMS Oberösterreich und Land Oberösterreich arbeiten daran, Insolvenzstiftungen einzurichten, wobei bereits einige positive Ergebnisse zu verzeichnen sind.

Hinsichtlich der insolventen Firma Dayli ist der Bedarf an einer Stiftung noch offen, eine Entscheidung wird Anfang September getroffen. Von den ehemaligen Mitarbeitern/innen sind aktuell bereits rund 100 Frauen aus Oberösterreich arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind in Oberösterreich noch 408 Beschäftigte zusätzlich von der Insolvenz betroffen.

Für Beschäftigte der Alpine AG gab es bereits im Juni eine Informationsveranstaltung des AMS gemeinsam mit dem Betriebsrat. Dabei wurde individuelle Beratung angeboten und die Möglichkeiten im Rahmen einer Arbeitsstiftung vorgestellt. Beinahe 100 Beschäftigte von den voraussichtlich 200 Betroffenen haben sich für eine Weiterbildung im Rahmen einer Arbeitsstiftung interessiert. Der Start der Stiftungsvorbereitung für die zweiten Augusthälfte geplant. Aktuell sind knapp 160 der ehemaligen Alpine Mitarbeiter/innen in den regionalen Geschäftsstellen des AMS Oberösterreich arbeitsuchend gemeldet. Insgesamt ist es mit einer "Oberösterreich-Lösung" gelungen, den größten Teil der ca. 1000 Betroffenen in Abstimmung mit dem Land OÖ in den Übernehmerfirmen weiterzubeschäftigen.

Für die Beschäftigten der Firma Skloib mit Standorten in Pabneukirchen und Grein kann ebenfalls eine Insolvenzstiftung in Aussicht gestellt werden. Die Standortschließung Grein steht bereits fest und betrifft 60 Mitarbeiter/innen. Die Schließung des Standortes Pabneukirchen mit 120 Mitarbeitern/innen ist noch nicht fix. Mehr als 80 Personen aus der Belegschaft der beiden Firmenstandorte sind bereits beim AMS gemeldet.

Beim Sonder-Maschinenbauer Doubrava aus Vöcklabruck, mit circa 180 betroffenen Beschäftigten, besteht die Hoffnung, dass das Unternehmen von einem Investor weitergeführt wird. 40 Mitarbeiter/innen sind bereits freigestellt. Sollte sich die Möglichkeit der Übernahme zerschlagen, wird natürlich auch hier eine Insolvenzstiftung organisiert.

Die Auftragslage bei Siemens VAI hat sich wesentlich entspannt. Deutlich weniger Personen, als ursprünglich vermutet, könnten sich mit neuen beruflichen Perspektiven auseinander setzen müssen.

Von knapp 100 Arbeitskräften, die durch die Schließung der Firma Celestica in Frankenburg ihren Arbeitsplatz verlieren, wird für knapp 40 Personen die „Salzkammergut-Stiftung“ starten.

Die Kosten für einen Stiftungsplatz werden mit rund € 6.300,- pro TeilnehmerIn budgetiert. Die StiftungsteilnehmerInnen werden in durchschnittlich 18 Monaten mit Hilfe von Aus- und Weiterbildungsangeboten fit für den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt gemacht. Dabei werden am Arbeitsmarkt gut verwertbare Berufsausbildungen angeboten, selbstverständlich vorwiegend in Mangelberufen, wo gute Vermittlungschancen nach der Ausbildung bestehen.

Das Land Oberösterreich hat für bis zu 400 Teilnehmer/innen im Jahr 2013 bereits eine 50%-ige Kostenbeteiligung zugesagt, bei Bedarf wird es auch eine Aufstockung der Mittel geben. Für das Stiftungsprojekt „Skloib“ gibt es für 30 ehemalige Beschäftigte aus Niederösterreich ebenfalls die Zusage einer Kostenübernahme vom Land Niederösterreich mit 50%.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at